schöne klänge in schöner umgebung: jordan rakei war im wuk!
ich war an jenem abend unendlich müde und schleppte mich trotzdem ins wuk. das ausverkaufte konzert von jordan rakei stand am plan und das muss ja was heißen, wenn es ausverkauft ist. nicht nur ich war rechtzeitig anwesend, sondern auch das programm startete rechtzeitig! der britische support-künstler „dhruv“ betrat pünktlichst die bühne und überraschte mich. ich hatte nicht erwartet, so eine stimmfarbe zu gehör bekommen – seine weiche, helle und doch brummende stimme passte perfekt zu seiner rnb-indie-pop-musik-mischung. da waren jedenfalls ein paar sehr gute melodien dabei, könnte spannend werden wohin er sich noch entwickeln wird! jedenfalls: gute musik, netter gig, reinhör-empfehlung!
nach einer kurzen umbaupause war es dann an der zeit für „jordan rakei“ – welcher natürlich ebenso überpünktlich erschien. das set startete mit ihm sitzend am klavier und ich hatte ein wenig angst, dass wir nur diese perspektive von ihm zu gesicht bekommen würden. aber bereits beim zweiten song stand er auf und bewegte sich zu seinen rnb-soul-pop-songs – und das fand ich toll. diese abwechslung aus sitzen und stehen zog sich durch seinen gesamten auftritt und sorgte nicht nur für musikalische, sondern auch für visuelle abwechslung.
zugegeben, ich bin wirklich sehr wenig mit seinem musikalischen schaffen vertraut aber fand es dann doch beachtlich, wieviele eingängige nummern er in seinem repertoire hatte. ich hatte zu keiner zeit das gefühl, mich zu langweilen weil er in einer musikalischen nische bleiben würde, im gegenteil: manchmal wurde es äußerst tanzbar dank ganz viel rnb, dann gefühlvoll mit viel soul, manchmal hymnisch wegen dem gezielten einsatz vieler pop-elemente und manchmal blinzelte da sogar ein bisschen funk hervor! und trotz der vielfältigkeit hörte sich jeder song nach ihm an, das schlechte-cover-band-gefühl musste zum glück niemand hervorkramen.
nicht nur das klavier betätigte jordan rakei, auch die gitarre gehörte zu seinen arbeitsinstrumenten. aber am liebsten war es mir, wenn er gerade kein instrument bedienen musste, sondern sich bewegte und theatralisch mit den armen in der luft herumfuchtelte. auch mochte ich es, wenn manchmal seine stimme verzerrt wurde – das gab der musik den perfekten twist. nicht so perfekt war an jenem abend mein stehplatz (nach erledigter fotografie-arbeit) – mal war ich ganz hinten rechts, mal war ich ganz hinten links – und nie sah ich bis zur bühne. jordan rakeis publikum war wirklich unglaublich groß – meine kamera hatte selbst dann noch köpfe im fokus, wenn ich bereits auf zehenspitzen und komplett ausgestreckt ein über-kopf-foto machen wollte. es war einfach nicht möglich.
gegen ende des auftritts verstand ich immer mehr, warum „jordan rakei“ vergangenen sommer zu einem großspektaktel wie dem glastonbury festival eingeladen wurde: es war einfach sehr sehr gut in seiner sache! die krönung war am schluss dann auch noch seine qualitäten in der publikumsinteraktion – plötzchen sangen und klatschten alle mit – und genau so soll ein konzert ja auch sein! ich ging anschließend mit einem sehr guten gefühl nachhause und war froh, dass ich bei jordan rakeis erstem österreich konzert dabei war!