„nick carter“ performte ein best-of-set seines lebens in der sauna-artigen simm city – was für ein erlebnis!
eigentlich wollte ich gar nicht zu diesem konzert – es war nämlich ursprünglich als ein sitzkonzert im gasometer angedacht und unfassbar teuer. offensichtlich verkauften sich die tickets aber sehr schlecht und so wurde das konzert kurzfristig in die simm city verlegt, alle sitzplätze wurden zu stehplätzen und die tickets wurden günstiger. aber immer noch nicht günstig genug für mich. und dann, wie der zufall es wollte, fand ich auf einer resale-seite eine konzertkarte um 33 euro und ich musste einfach zuschlagen. wann kann ich 1/5 von den backstreet boys schon mal so günstig sehen?! ausserdem hatte ich im vorfeld die setlist studiert und wusste, die 33 euro würden sich lohnen!
ich war kurz nach 19 uhr in der simm city, ich wollte nämlich einen guten platz ergattern. aber womit ich nicht gerechnet hatte, waren die ganz ganz argen nick-carter-fans, die offensichtlich schon alle viel früher da waren als ich und natürlich die vordersten reihen schon besetzt hatten. aber das war kein problem, ich fand ein annehmbares plätzchen irgendwo in der mitte. weniger annehmbar waren die temperaturen: es war wirklich unfassbar heiss in jenem saal, alle rundherum schwitzten und fächerten sich luft zu und ich? ich tanzte zu der guten musik, die im hintergrund gespielt wurde. the killers, the strokes… ich war sehr erfreut mir damit die wartezeit zu versüßen und ignorierte die temperaturbedingten umstände. aber ich muss dazu sagen, ich hatte auch ein luftiges kleid an und daher war das alles gar nicht sooo schlimm.
es gab keine vorband, es ging direkt um 20 uhr los! „nick carter“ stürmte im schwarzen outfit mit pinken blazer die bühne und sang den backstreet-boys-hit „larger than life“ für uns. ich war begeistert – es fühlte sich an wie eine mischung aus 90er-jahre-party/schlagerbühne am land/schihütten-performance und ich liebte es, dass sich nick carter dafür hergab. nick hatte zwischendurch immer wieder viel zu erzählen – wenn die ganz argen fans mal gerade nicht kreischten. er erzählte, wie der abend aufgebaut war, und dass er alle lieder singen würde, die ihm etwas bedeuten und mit denen er aufgewachsen ist – somit mussten wir ihm verzeihen, dass er sich eine sonnenbrille aufsetzte um „sunglasses at night“ zu performen.
zugegeben, ich war nicht sonderlich interessiert an seinem solo-schaffen, ich wollte eigentlich nur ein paar backstreet-boys-songs hören und ein paar covers und war völlig fein damit. und ich glaube 99% aller weiteren anwesenden ging es genauso. es war eigentlich sogar gut zu erkennen: bei backstreet-boys-nummern gingen alle handys in quer- aber auch in hochformat in die luft, bei seinen solo-stücken hielt sich die filmerei in grenzen. da nick carter ja ein künstler aus der boygroup-generation ist, war klar, dass es auch outfit wechsel geben musste. trotz der enorm hohen temperaturen, kam er immer mit jacke auf die bühne. nach dem pinken blazer wechselte er zur jeansjacke, danach zur lederjacke, dann performte er kurz im t-shirt und dann trumpfte er noch in einer college-jacke auf. ich war schon sehr beeindruckt von der jackenvielfalt, vor allem weil ihm die schweißperlen wirklich extrem übers gesicht rollten. ich glaube er sollte eher zu t-shirts in verschiedenen farben wechseln…
wie auch immer, meine highlights waren natürlich die backstreet boys nummern, aber eine davon war eventuell ein bisschen ein lowlight: „show me the meaning of being lonely“ sang er in einer rockigen version und es klang wirklich wie von einer dorffest-coverband. uffff. aber schnell machte er das mit dem klassiker „we’ve got it going on“ wieder gut! was ich ausserdem gut fand: er spielte einmal auf einer akustik-gitarre und ein paar mal auf einer e-gitarre – ich wusste gar nicht, dass er gitarre spielen konnte und war erstaunt, dass er vom tanzenden boygroup-sänger eine entwicklung zu einem richtigen rockband-frontmann durchgemacht hatte.
gegen ende bombardierte uns nick regelrecht mit backstreet-boys-liedern: „quit playing games“, „as long as you love me“, „i want it that way“ und zu guter letzt „everbody (backstreet’s back)“. ich war wirklich begeistert – es fühlte sich so absurd an, nick carter in der simm city diese songs singen zu hören. der nick carter, der früher von allen angehimmelt wurde, der von jeder jugendzeitschrift rauslächelte und der einfach ein superstar war. ich war jedenfalls froh, mir relativ spontan das ticket besorgt zu haben und endlich einen echten backstreet boy gesehen zu haben. und dann noch so nah, in so einer seltsamen location. ich ging nicht nur durchgeschwitzt sondern vor allem sehr zufrieden nach hause – ich durfte viel nostalgie erleben und wurde sehr gut unterhalten! immer wieder gerne!