ein sommerabend mit viel flair, dank leyya, berlioz und air.
am späten nachmittag an jenem dienstag machte ich mich zum dritten mal in diesem sommer auf den weg in die metastadt. ich war die an- und abreise mittlerweile gewöhnt und wusste, wie ich auf schnellstem wege hinkam. und deswegen war ich dann auch relativ früh vor ort, was gut war, denn jener konzertabend war kein gewöhnlicher. es fand gleichzeitig eine musikbranchen-interne feier in einem abgetrennten bereich in der metastadt statt und das machte es nicht unbedingt einfach für meine konzertvorhaben. denn wenn ich mal in einem gespräch bin, ist es schwer da wieder rauszukommen…
jedenfalls schaffte ich es trotzdem irgendwie noch schnell und rechtzeitig zur bühne zur laufen, um die erste band des abends, nämlich „leyya„, nach langer zeit wieder zu sehen. aber ich muss ehrlich gestehen: mittlerweile wird es für meinen kopf immer schwieriger, sängerin sophie lindinger zum richtigen musikprojekt zuzuordnen. mein erster gedanke war nämlich: oh heute spielen „my ugly clementine“? und das nur, weil nastasja ronck auf der bühne stand und ich da automatisch eine verknüpfung zu my ugly clementine in meinem kopf hab. ich musste mich auch kurz sammeln um im leyya-kosmos anzukommen und auch die songs nach langer zeit wieder zu erkennen. sophie, warum bist du so ein tausendsassa!
irgendwann aber kam ich an und konnte das konzert genießen. der melancholische electronic-pop wirbelte durch die boxen und das publikum war noch nicht allzu zahlreich und noch nicht allzu empfangsbereit vorhanden. einige nickten ein bisschen mit, andere schauten sich noch fragend um. aber als dann doch ein paar bekanntere hits die ohren der menschenmenge erreichten, waren da schon ansätze von dancemoves zu erkennen. was nicht unbedingt förderlich für leyya war, war das tageslicht. leyya funktionieren am besten in einem tiefschwarzen raum mit einem einnehmenden lichtkonzept und das hat mir an jenem frühen abend schon sehr gefehlt. beim letzten song „lately“, meinem absoluten lieblingssong von leyya, habe ich mir dann gedanklich eine krasse lichtshow dazu geträumt – perfekter hätte das konzert nicht enden können!
den zweiten künstler den abends, nämlich „berlioz„, hatte ich verpasst, wegen der gleichzeitig stattfindenden feier und meiner redefreudigkeit. aber kurz bevor „air“ die bühne stürmten, war auch ich ganz vorne und bereit. ich war begeistert von diesem beleuchteten rechteck, in dem sich die band befand und ich war begeistert von den visuals und dem generellen lichtkonzept. wer auch immer sich das einfallen lassen hat, hat einen fabelhaften job gemacht!
ich weiß nicht ob die band „air“ wegen dem lichtkonzept so zurückhaltend in ihrer performance war. sie machten minimale bewegungen und manchmal streckten sie den einen oder anderen arm in die höhe, aber eigentlich wurde das konzert von der lichtshow getragen. anfangs fand ich das toll, vor allem auch weil zu beginn gleich „sexy boy“ durch die lautsprecher wummerte. ein vertrautes lied mit ganz viel passender beleuchtung, das machte schon sinn. aber ich bin nicht mit sämtlichen schaffen von „air“ vertraut (wahrscheinlich auch wegen dem alter) und irgendwann fühlte es sich für mich ein bisschen so an, als schauen wir alle diesen gig vor allem wegen den vielen lichtern und nicht unbedingt wegen der musik. was grundsätzlich schon okay ist, dass man eine nicht so starke performance mit licht ausgleicht. und wahrscheinlich lag das (bzw mein) problem vor allem an mir selbst, weil ich mich vielleicht einen tick zu wenig mit der musik beschäftigt hatte und die erwartung hatte, das würden schon krasse songs sein, die mich umhauen würden.
nicht falsch verstehen, ich fand viele songs sehr gut, und ich war von anfang bis ende ein großer fan des lichtkonzepts (und vom sonnenuntergang direkt hinter/neben der bühne, so schön!). aber manchmal war dann alles ein bisschen zu leise, und manchmal ein bisschen zu langsam. manchmal hätte ich mir bestuhlung gewünscht, um mich besser fallen lassen zu können. und manchmal hätte ich mir auch gewünscht, dass nicht gleichzeitig ein fest in unmittelbarer nähe stattfinden würde, wo ich ebenso sein wollte.
nun ja, im endeffekt hatte ich endlich „air“ gesehen und konnte sie auf meiner bucketlist abhaken. ich ging danach wieder zu der feier und blieb noch eine halbe ewigkeit. und ich probierte später einen neuen nachhauseweg aus, der sich irgendwie als viel smoother herausstellte. aber es war mein letzter abend in der metastadt und somit war es auch schon wieder egal, welche wege für an- und abreise am besten funktionieren. ich hatte jedenfalls eine super zeit in der metastadt und hoffe, nächstes jahr im sommer wieder ein paar abende dort verbringen zu können!