unter bester wettervorhersage zog das nova rock heuer nicht nur unzählige musikbegeisterte fans an, sondern auch ein hollywodstar ließ sich auf den pannonia fields blicken!

für zahlreiche menschen beginnt die alljährliche festivalsaison in österreich mit dem nova rock. noch dazu sollte bei jener ausgabe ein regelrechtes wunder geschehen: es waren angenehme temperaturen und kaum regen vorausgesagt. dementsprechend brachte ich volle vorfreude für die darauffolgenden tage mit.

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tag 01 | 13.06.2024

auch in diesem jahr kam wieder der schock: vor der bandausgabe drängelten sich riesige menschenmassen. hier hieß es zeit und geduld mitbringen. für einige gab es dann auch gleich das ein oder andere bier.

vom einlass aus konnte ich aus der ferne die opener der red stage „hanabie“ mit koreanischem metalcore erleben. auf empfehlung eines freundes sah ich mir anschließend auf der hauptbühne (der blue stage) die „donots“ an. mit einer gewaltigen portion punk sorgten sie für feuer unter den füßen des publikums. falls der sänger mal einen nebenjob suchen sollte, könnte er sich locker im hochsprung bewerben. ständig befanden sich seine beine weit erhoben in der luft. aber auch sein talent im crowdsurfen stellte er unter beweis.

anschließend spielten „the interrupters„, über die ich viel gutes gehört hatte. doch blieb mir lediglich ein cover von billie eilishs „bad guy“ als recht gelungen in erinnerung.

neugierig verschaffte ich mir dann einen überblick über die diversen foodtrucks, verkaufsgeschäfte und sonstige unterhaltungsangebote. für mich sind zwei neue highlights dazugekommen: es gab einen rein veganen stand mit über 5 gerichten zur auswahl. und wer noch bewegungsdrang verspürte, konnte sich auf der neu errichteten rollschuhbahn ausleben.

auf der blue stage trat dann eine bekanntheit aus hollywood auf: keanu reeves mit seiner band „dogstar„. die musik fand ich angenehm zum nebenbei hören. doch eine große performance blieb aus. es folgten „jane’s addiction„. deren show fand ich eigentlich gut. nur wollte der männliche sänger älteren kalibers gerne alle österreichischen mädchen nach der show umarmen. bei den worten setzte er ein unheimliches lächeln auf, sodass es mir kalt den rücken runter lief. statt mir weiter die show anzuschauen, begab ich mich lieber zur red stage. dort standen „palaye royale“ an. trotz kurzzeitigen lautsprecherausfalls spielten die musiker mit einer leidenschaft und energie, die alle anwesenden förmlich in den bann zog. die band schien seinen fans sehr nahe zu sein – teils wortwörtlich, denn schon zu beginn sprang der sänger auf die barrikade. später surfte er in einem schlauchboot und bewaffnet mit einer wasserpistole über die köpfe der menge hinweg. mit diesem grandiosen auftritt bin ich fan der band geworden.

abschließend standen für mich noch zwei acts auf der main stage an. zunächst „billy talent„. ihre performance war nett und sie aktivierten viele crowdsurfer. zum abschluss spielten dann „green day„. dabei erklang zunächst „bohemian rhapsody“ aus den lautsprechern, ehe die band selbst auf der bühne erschien. diese war zwischenzeitlich dermaßen in nebel eingehüllt, dass man kein einziges bandmitglied erkennen konnte. daneben wusste der sänger billie joe armstrong anscheinend nicht, dass das festival nicht in „vienna“ war, wie er herraus schrie. als fan der band fand ich ihr konzert gut. doch hatte ich mir mehr erwartet. sie waren lange nicht mehr auf tour gewesen. zumal war das ihr einziges konzert in österreich. ein paar besondere worte oder ein selten gespieltes lied hätte ich mir gewünscht. doch sie zogen lediglich ihre standardshow durch.

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donots
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donots
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the interrupters
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palaye royale
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keanu reeves von dogstar
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billy talent
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billy talent
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green day

tag 02 | 14.06.2024

das diesjährige line-up war für meinen geschmack nicht ausgewogen verteilt. während sonst genres gut durchmischt waren, sodass ein jeder fan etwas findet, lebte heuer der zweite festivaltag vorrangig von metalbands. ein paar leute hatten damit einen vielbeschäftigten tag vor sich. ich hingegen ließ es mit „neck deep“ locker angehen. sie nutzten die bühne gleich für politische botschaften. auch „yaennifer“ (früher als sängerin von jennifer rostock bekannt) teilte ihre meinung mit, beispielsweise über das vorherrschende patriarchat. daneben gab sie nützliche überlebenstipps, beispielsweise wie man sich vor einem bären schützen kann (vor männern hat sie bisher leider keine antwort gefunden).

weiter ging es zur red bull stage. dort standen „cemetery sun“ auf dem spielplan. diese redeten im gegensatz zu den vorigen beiden artists wenig, aber animierten das publikum ordentlich zum abgehen. ihre energie zog eine große menschengemeinde an, die mit moshpits und crowdsurfern ihren spaß an der musik zeigten.

dann machte ich mich auf zu der band „folkshilfe“ um etwas unbekanntes zu erkunden. ihr zweites lied bestand aus klängen eines akkordeons und aus den worten „hallo wie geht es euch?“. aber damit schienen sie das publikum abzuholen. die menschen feierten und tanzten ausgelassen. und was mir gefiel: die band hatte so viel spaß beim musizieren, dass sie mit der sonne um die wette strahlten.

kontrastprogramm dazu boten „ghostkid“ (mit dem ehemaligen sänger von „electric callboy“) auf der red bull stage. mit ihren kostümen und ganzkörper-make-up konnten sie mit den acts auf der hautpbühne locker mithalten. dort spielten zunächst „machine head„, dann „parkway drive“ und anschließend der headliner „avenged sevenfold„. ich begab mich nachts dann aber zu red stage, wo große aufregung herrschte. „pendulum“ sollte hier spielen und zwar ohne dem üblich ausgeschriebenen dj-set. würde wirklich eine reine live-band auf der bühne stehen? die lichter wurden dunkel, die bühne eingenebelt und es erschienen die ersten silhouetten. ja, es war wirklich die ganze band. während ich persönlich mit elektronischer musik nicht viel anfangen kann, musste ich zugeben, dass „pendulum“ mich faszinierten. trotz der technischen klänge spürte ich den live-moment dessen, was gerade vor meinen augen geschah. ich kann hier auf jeden fall eine empfehlung aussprechen.

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neck deep
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yaennifer
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cemetery sun
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fans von folkshilfe
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folkshilfe
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ghostkid
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machine head
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pendulum

tag 03 | 15.06.2024

der dritte tag startete mit hitze und „the amazons“ auf der main stage. noch schienen sich einige gäste vom vortag zu erholen, doch schon beim zweiten act „leap“ füllte sich langsam das pit. mich beeindrucken immer wieder artists, die, obwohl sie am frühen nachmittag und in der prallen sonne spielen, ihre volle leistung geben. genau so war es auch bei „leap“. und als resonanz liefen die ersten moshpits des tages an. für meinen geschmack war ihr set viel zu schnell zu ende. gerne hätte ich mehr gesehen.

auf ihnen folgte ein visueller wechsel mit „blond„. die band tauchte die blue stage in bunten tüll ein. neben der musik gab es auch einstudierte tanzeinlagen inklusive outfitwechsel. für mich verliehen sie dem programm eine erfrischende abwechslung.

auf der red stage starteten dann „against the current“ ihr set. nur mussten sie auch schnell wieder stoppen: auch bei ihnen fiel ein teil der lautsprecher aus. nach einem systemneustart konnten sie dennoch ihr ganzes set durchziehen. neben ihrer musik und perfomance beeindruckte mich auch, dass sie sich von dem zwischenfall nicht aus der ruhe bringen ließen. ein scherz wurde gerissen und weiter ging die musik.

analog zu „blond“ brachte auch die folgende band „granada“ einstudierte tanzelemente mit. doch der tag war gerade mal halb rum und es stand noch einiges an. ich schaute mir einen teil von „saltatio mortis“ auftritt an, die mit einer wilden mischung aus instrumenten diverser zeitalter feierstimmung aufkochen ließen. „p.o.d.“ lud anschließend das publikum zum headbangen ein. und dann lockten „sum 41“ auch die letzten festivalgäste aus ihren zelten vor. denn diesmal war es vielleicht wirklich das letzte konzert in österreich. dem gebührend lieferte die band eine gewaltige show ab. doch waren die pyrotechnik und nebelsprüher lediglich ein add-on zu ihrer bereits mitreißenden performance. die schreie des publikums zu „fat lip“ konnte man wahrscheinlich fast bis nach wien hören.

schon war es zeit für den vorletzten act des tages: „avril lavigne„. diese ließ sich mit einem mehrminütigen intro lange zeit, ehe sie selbst auf die bühne spazierte. auf dieser befanden sich eine live-band und schwarz-pinke herzdekoration. da ich sie bereits im vergangenen jahr live gesehen hatte, erwartete ich mir nicht zu viel von ihrem auftritt. ein „hello nova rock“ und ein wenig auf- und abgehen auf dem laufsteg später, dann war das konzert bereits verfrüht zu ende. es fehlte enthusiasmus an der musik und der show selbst.

für die heutigen headliner wäre ich gerne an zwei orten gleichzeitig gewesen. denn auf der einen bühne spielte „alice cooper„. doch parallel dazu stand die band an, auf die ich mich am meisten im line-up gefreut habe: „måneskin„. sie waren keine neulinge am nova rock, aber spielten das erste mal als hauptact. beim warten auf das konzert entluden sich dann die wolken über uns. so war bereits zu konzertbeginn das publikum bis auf die socken durchnässt. doch der vierköpfigen band verlieh das wetter eine art superpower. sie glühten regelrecht, wenn sie ihre gitarrensolos unter dem strömenden regen spielten. es war ein magischer moment. zum schluss holte die band (wie bei jedem konzert) fans auf der bühne um „kool kids“ gemeinsam zu singen. das war ein unvergessliches erlebnis.
nun sah ich „måneskin“ nicht zum ersten mal und kann als fan nur subjektiv urteilen. aber ich denke, dass ein jeder, der bei dem konzert war, dasselbe sagen wird: nämlich, dass sie unglaublich stark waren! dafür war es absolut wert 3 stunden im regen zu stehen.

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the amazons
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leap
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against the current
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blond
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fans von blond
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saltatio mortis
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sum 41
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sum 41
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måneskin mit fans auf bühne
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måneskin

tag 04 | 16.06.2024

mein voriger tag war vollgepackt gewesen. daher ging ich den letzten festivaltag entspannt an. auf der red bull stage nahm ich die „glazed curtains“ mit. das publikum verbrauchte hier ihre letzten kraftreserven. denn zwei moshpits bildeten sich bereits in der menge. später sah ich mir auf der bühne auch „solence“ an. die band sprühte von der ersten sekunde an eine gewaltige energie aus. von moshpits, crowdsurfern und kettentänzen – es ging wild einher. dazu gefiel mir auch ihre musik. „solence“ werde ich auf jeden fall weiter verfolgen.

noch einmal musikalische abwechslung boten die „dropkick murphys“ mit ihrem irisch-amerikanischen folk-rock. sie tanzten ausgelassen über die bühne, animierten die crowd zum abgehen und auch nebelsprüher kamen zum einsatz. mit der hohen anzahl an crowdsurfern schien dem publikum die show sehr gut zu gefallen.

das nova rock festival sollte dann jene band abschließen, bei denen ich (neben „måneskin“) am aufgeregtesten war: „bring me the horizon„. auch sie waren keine neulinge am nova, doch spielten sie das erste mal als headliner. ein konzert von „bmth“ ist stets eine ganzkörperliche erfahrung: zunächst wird dem publikum mittels einer videobotschaft vermittelt, dass sie als testpersonen für eine neue generation menschen ausgesucht wurden sind. ab dem zeitpunkt befanden wir uns in einer anderen welt. und dann ging die show los. das geschehen spielte sich auf drei unterschiedlichen bühnenebenen ab. dazu gab es riesige bildschirme, nebel- und lichteffekte. und wer weiter vorne stand, wurde regelmäßig von den feuerfontänen gegrillt. an einer stelle im konzert hing sich der sänger oli sykes eine ukrainische flagge um. dann lud er für ein lied einen fan zum mitsingen auf die bühne ein – was dieser mit bravour meisterte. auch ging er hinunter in das publikum und sang gemeinsam mit fans das lied „drown“. und was viele antizipiert hatten: die band „babymetal„, welche am selben tag am nova performt hatten, trugen mit „bmth“ ihr gemeinsames lied „kingslayer“ vor. für mich ist es stets das schönste an festivals, wenn artists gastauftritte absolvieren. alles in allem war dieses konzerterlebnis ein gebührender abschluss für das nova rock. und zu guter letzt gingen die fans so wild ab, dass sie das testsystem töteten. damit konnte das gelände wieder verlassen werden – glück gehabt!

am ende wurde die besucher*innen noch mit einem feuerwerk belohnt. und schon war das festival wieder vorbei. ich hatte eine wunderschöne zeit und freue mich jetzt schon auf nächstes jahr!

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glazed curtains
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unterhaltung der anderen art mit einer wandernden musikgruppe
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solence
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rollschuhdisko
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the dropkick murhpys
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bring me the horizon
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bring me the horizon mit pyro
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bring me the horizon
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feuerwerk bei der blue stage
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