„taylor swift“ gab ein konzert in der friends arena in schweden und wienkonzert war auch da!
an einem sehr heißen sommertag im juli 2023 fand der taylor-swift-vorverkauf für paris, wien und stockholm statt. für paris wurde der vorverkauf am vormittag irgendwann abgebrochen, das system war überlastet. dementsprechend nervös waren wir wegen dem vorverkauf für wien, zu mittag um 12 uhr. aber tatsächlich schafften wir es, tickets zu ergattern. die frage daraufhin war, würden wir den vorverkauf für stockholm um 15 uhr auch probieren? immerhin müssten wir dann nicht bis august, sondern nur bis mai auf unser erstes taylor swift konzert warten. und wir beschlossen es zu probieren und hatten glück. weniger glück hatten wir bei der hotelsuche, es war so gut wie alles ausverkauft – aber dann ploppte ein halbwegs leistbares hotel auf und somit war klar – wir würden im mai 2024 nach stockholm reisen um taylor swift zu sehen.
und dann, eine gefühlte ewigkeit später, fanden wir uns für ein verlängertes wochende in stockholm wieder. und wieder einmal war ich nervös. die regeln für den konzertbesuch (taschen waren verboten wegen terrorgefahr) waren genauso wie das wetter (tagsüberwarm, eiskalt in der nacht) – eine herausforderung. aber wir schafften es, diese herausforderungen zu meistern, stellten uns eine stunde vor einlass bei der richtigen schlange an und hofften einfach auf das beste. den ganzen tag vor der konzertarena herumzulungern war einfach keine option für uns und unsere müden alten knochen, stattdessen lagen wir bis 14 uhr im bett um entsprechend ausgeruht zu sein. und dann verging die zeit wie im flug: während dem anstellen gab es allerhand zu sehen, soviele outfits, soviele bunte leute. spannender war aber dann das einlass-system – wir wurden blockweise abgefertig und so schnell konnten wir gar nicht schauen, waren wir plötzlich schon in der friends arena drin. ich konnte das gar nicht wirklich glauben, denn soviele menschen waren schon den ganzen tag vor ort (wenn man den bildern von tiktok glaubt) und wir gingen einfach rein und da war so gut wie niemand?! dank meiner recherche sicherten wir uns einen guten platz in der nähe der diamond-bühne, holten uns (gratis!) wasser und warteten kurz. weil dann ging es auch bald schon los mit der vorband „paramore“.
ich war nicht wirklich vorbereitet, aber als die gruppe zu musizieren begann, fühlte ich mich gleich 15 jahre jünger. „paramore“ spielten einige alte hits, darunter „misery business“, welcher auch als persönlicher wunsch von taylor swift betitelt wurde. sängerin hayley williams gab jedenfalls alles, tanzte wie wild auf allen verfügbaren bühnenteilen herum, räkelte sich und sang sich die seele aus dem leib. das war imposant und gleichzeitig ganz schnell wieder vorbei. nach knapp 45 minuten verschwanden „paramore“ wieder vom bühnenparkett. und: gefühlt war ich die einzige die jubelte, rund um mich herum war gespenstische stille. huch.
und dann hieß es erneut warten. zum glück wurden auf der riesengroßen leinwand immer wieder behind-the-scenes videos von taylor swifts musikvideos abgespielt, man war also durchgehend unterhalten. und dann irgendwann erschien eine riesengroße uhr und ein zwei-minuten-countdown. es war erst kurz vor halb acht, ich war das nicht gewöhnt, dass eine show so früh beginnen würde. aber dann, dann ging es los! die tänzer kamen mit diesen riesengroßen flügelartigen stoffen auf die bühne, und irgendwie hatte das ganze etwas majestätisches, königliches. aber es erwartete uns kurz darauf kein könig, sondern „taylor swift„. auf einmal stand sie da, in ihrem body-suit und sang „miss americana & her heartbreak prince“. ich war völlig bei mir und ruhig und trotzdem zitterte ich – mein körper wollte mit offenbar sagen, dass da tatsächlich der größte popstar unserer zeit vor uns stand, nämlich taylor swift, und sie war uns näher als wir es uns je vorstellen konnten. wow.
als kleiner mensch war ich tatsächlich sehr erfreut von der ausfahrbaren mittelbühne, somit konnte wirklich jede körpergröße auf jedem erdenklichen platz einen blick auf die sängerin erhaschen. aber ein blick war mir nicht genug – ich stellte mich immer wieder auf meine zehenspitzen, um zu schauen wo sie gerade herumtanzte und um ja keine sekunde zu verpassen. aber es gelang mir nicht immer sie zu erspähen, auch weil sie manchmal einfach – im wahrsten sinne des wortes, vom erdboden bzw bühneboden verschluckt wurde. aber das war schon die größte herausforderung und eigentlich nur halb so schlimm. wir waren schließlich nicht im kino, sondern auf einem konzert, da kann man einfach nicht überall seine äuglein haben.
ich war also mitten im konzertgeschehen und war schon ein bisschen überrascht von ihrer präsenz und gleichzeitig von ihrer „normalität“, von ihrem herzlichen lachen. ihre typischen posen und ihre blicke direkt ins publikum begeisterte die menschenmenge. und die setlist, samt outfitwechsel und den unterschiedlichen bühnenbildern waren unfassbar unterhaltsam und beeindruckend. in jeder kleinen era-umbaupause-pause fragte ich mich, wie sie das alles durchhalten konnte und wie schnell sie bitte immer umgezogen war. natürlich gab es da tricks, aber trotzdem: es war schon ziemlich krass, wie schnell alles ging. ich konnte mich kaum entscheiden, welcher teil des auftritts mein lieblingsauftritt war, weil es immer wieder steigerungen gab und weil natürlich alles extrem toll war! und auch die outfitauswahl war in echt noch viel grandioser als auf den zahlreichen screens, auf denen ich ihre kleidung bereits bewundert hatte.
zusammengefasst würde ich die einzelnen sets so beschreiben: das lover-set war bereits von anfang an kult und war für mich zu jenem zeitpunkt der ansolute inbegriff der eras tour. einzelne songs aus diesem set wurden für alle möglichen teaser videos verwendet und waren somit unweigerlich mit dieser tour verknüpft. und wahrscheinlich war es genau dieser kult, der nicht nur mir sondern auch allen anderen ein sehr gutes, schönes und heimeliges gefühl gleich zu beginn der show vermittelte.
während dem fearless-set war ich besonders von diesem fransenkleid beeindruckt und von taylor swifts dancemoves. das red-set mitsamt hutübergabe (und natürlich der 10-minuten-version von „all too well“) war super frisch und motivierend, sich auch mehr zu bewegen. das speak-now-set war kurz, aber es war da. während dem reputation-set war ich besonders beeindruckt von der schlangen-body-suit-performance von taylor swift – sie tanzte unfassbar schön am bühnenrand entlang! danach folgte das folklore/evermore-set und auch wenn ich während der pandemie viel davon gehört hatte, kam ich nicht so ganz in die songs rein. vielleicht auch, weil ich tanzfreudiger als erwartet war. da passten die ruhigen nummern nicht immer 100% perfekt. wir blickten zu jenem zeitpunkt auch auf die uhr und auf die setlist und erkannten, dass wir gerade erst bei der hälfte waren. ufff…
es folgte das 1989-set und taylor trat in einem zweiteiler in schwedischen farben auf. ich muss sagen, dass das schon irgendwie eines meiner lieblingssets war, weil ich damals bei der veröffentlichung des albums taylor swift endgültig für mich entdeckt hatte. die unterhaltsame, leichte, bunte performance wechselte danach zu einer schwarz-weißen performance, nämlich zum the-tortured-poets-department-set. und ich muss zugeben, ich war schon sehr angetan davon. es war unfassbar schön, diese kontrastreiche choreographie zu begutachten und aufzusaugen. soviele gefühle, von wut bis verzweiflung. ich fühlte alles. und ja, es war dann doch irgendwie mehr theaterstück als konzert. bei den surprise songs, die ganz vorne auf dem steg vorgetragen wurden, bekamen wir nur ihren rücken zu sehen und hörten nicht unbedingt viel von ihrer musik. aber wir wussten, dass wir auch nochmal die chance haben würden, sie von nahem zu sehen – es folgte schließlich noch ein ganzes set. und das passierte dann auch während dem midnights-set – sie spazierte ganz nah an uns vorbei! und: sie tanzte mehr als sexy mit ihrem stuhl, hui! mit dem titel „karma“ beendete sie schließlich das konzert und wir gingen förmlich in einem konfetti-regen unter.
das publikum jubelte und wir freuten uns darüber, dass es zu keinem zeitpunkt unangenehm war in dieser menschenmenge so lange zu stehen. wir hatten viel platz und niemand brüllte uns dauernd ins ohr, die brüll-attacken waren eher punktuell. natürlich waren wir zum schluss etwas k.o., mein nacken tat ein bisschen weh vom nach-oben-auf-die-bühne schauen, die füße schmerzten ein klitzekleines bisschen aber die heimreise gestaltete sich zum glück sehr einfach und schnell. zu guter letzt bleibt an dieser stelle nur noch eine frage zu beantworten: hatte es sich denn gelohnt für das taylor-swift-konzert extra nach schweden zu fliegen? die antwort ist: definitiv. bis zum nächsten mal im august 2024 in wien, taylor!