schall und rauch: mando diao waren im gasometer!

es war montag abend und ich ging mit äußerst ambivalenten gefühlen ins gasometer. einerseits freute ich mich auf „mando diao“, andererseits wollte ich eigentlich lieber zuhause auf der couch verweilen, weil ich unfassbar müde war. wie auch immer – nun war ich schon mal da und begutachtete vor dem konzert einfach mal den merchandise-stand und ich war kurz davor ein plakat zu kaufen. aber eben nur kurz davor: ich konnte doch nicht mit meinen ambivalenten gefühlen ein poster kaufen – was wäre, wenn der abend sich in eine negative richtung entwickeln würde und ich dann auch noch ein erinnerungsposter hätte? dieses risiko konnte ich nicht eingehen.

irgendwann ging es dann los mit dem support-act „shelterboy“ und auch bei ihm war ich hin und hergerissen und wusste nicht so recht, wie ich ihn finden sollte. auf irgendeine weise fand ich ihn cool, aber irgendwie auch nicht. ich war mir einfach nicht sicher. sicher war ich mir allerdings, dass das bühnenlicht ihn sehr zu seinem vorteil anstrahlte und eine atmosphäre kreierte, über die er sich wirklich freuen konnte. so tolles licht bekommt man nämlich nicht alle tage!

shelterboy002

zugegeben, ich schaute mir schon vorab die setlist an, irgendwie wollte ich auf nummer sucher gehen und wissen, dass zumindest ein paar lieblingslieder gespielt werden. eigentlich lasse ich mich immer lieber überraschen und von der stimmung tragen, aber wenn die gefühle ambivalent sind, ist sicherheit die bessere idee.

irgendwann stolperten jedenfalls „mando diao“ auf die bühne und glänzten mit gestriegelten frisuren und lackschuhen. mit jeder menge guter laune versuchten sie sich nicht nur selbst zu pushen, sondern auch ihren gemütszustand aufs das ganze publikum zu übertragen. aber irgendwie wollte die stimmung im raum nicht so wirklich zu brodeln beginnen, der grund: das publikum. tatsächlich fanden sich sehr viele redefreudige, betrunkene und pogende individuen in der menschenmenge und zerstören damit das konzerterlebnis anderer menschen.

als dann die lieder „ochrasy“ und „long before rock’n’roll“ in spezialversionen inklusive hüten ertönten, hoffte ich eigentlich auf eine heimelige atmosphäre oder auf ein knisterndes gefühl in der luft. aber auch das konnte ich mir abschminken – das gasometer war einfach zu groß für das gewünschte ambiente.

ich suchte während dem gesamten konzert einen platz, an dem ich verweilen konnte, ohne konversationen von anderen mitzubekommen. irgendwann dachte ich, ganz vorne, da wo sich eine freundin befand, da würden sich keine tratscherein stattfinden und man würde gut sehen. und naja, dann kam der nebel. und dieser nebel war so heftig, dass man teilweise nicht mal von den vorderen reihen die band wirklich erkennen konnte.

im dritten teil der setlist folgten dann endlich noch ein paar mehr hits und für kurze zeit konnte ich das tratschende publikum ausblenden. die hits waren nämlich richtige hits, inklusive posen und einem nackten oberkörper! abseits davon war das licht auch immer wieder ganz gut und beleuchtete die gruppe sehr stimmungsvoll.

im zugabenteil gab die band nochmal alles und war sehr bemüht, auch die letzten tratschenden zum singen zu animieren – da die besucher schon ihre münder offen hatten, bot es sich schließlich an. fast ganz am ende, beim song „dance with somebody“ rief die gruppe auch noch dazu auf, in die knie zu gehen und gemeinsam mit „mando diao“ aufzuspringen und den moment zu zelebrieren. und das gelang gut – nur leider viel zu spät. wie schön wären solche interaktionen zwischendurch während dem gesamten konzert gewesen?

das lied „love last forever“ beendete den auftritt und ich machte mich schnurstracks auf den weg nachhause. ich wollte nun wirklich schlafen gehen und den ambivalenten gefühlen den gar ausmachen!

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