ein durchwachsener abend in der szene wien: glazed curtains, old mrs bates und leap sorgten für verschiedene stimmungen!

warum ich an jenem abend den weiten weg nach simmering auf mich genommen hatte? weil mir gut gemachte instagram-werbung für dieses konzert ausgespielt wurde und ich neugierig auf „leap“ war. also ging es an jenem tief winterlichen abend an den stadtrand zur szene wien um insgesamt drei bands zu begutachten.

als ich witterungsbedingt verspätet ankam waren „glazed curtains“ bereits mitten in ihrem set und ich verweilte erstmal ganz hinten, in der allerletzten reihe. von dort wirkte das bühnenlicht nämlich sehr schön und das licht war es, dass mir am besten gefiel von jenem auftritt. ja, tatsächlich bin ich mit „glazed curtains“ nicht warm geworden – irgendwie mochte ich ihren bandnamen nicht, irgendwie wirkten sie verkleidet auf mich bzw irgendwie hatten sie ihren stil noch nicht gefunden und irgendwie gingen ihre songs zwar in eine gute richtung, aber es fehlte immer das gewisse etwas, der twist, die melodie… sie wollten irgendwie alles sein und konnten trotzdem nicht in erinnerung bleiben.

kurze zeit später hüpfte dann die zweite band „old mrs bates“ auf die bühne und dieser auftritt sprach mich leider ebenfalls gar nicht an. ich konnte die band nicht anschauen, ich konnte ihnen nicht zuhören… es sträubte sich alles in mir. ich fand alles langweilig an ihnen, ich mochte weder kleidung noch frisur des sängers noch seine art zu singen. es tut mir wirklich unendlich leid, aber ich hatte einfach nichts gefühlt außer einen fluchtinstinkt.

leap“ kamen als dritte und letzte band des abends auf die bühne. an die britische gruppe hatte ich schon allein wegen ihrer herkunft große erwartungen – musik aus london ist nämlich meistens sehr gut. was tatsächlich ab der ersten sekunde an gut war: die energie der band. von beginn an sprinteten sie von einer ecke in die andere und befanden sich sehr oft am bühnenrand, ganz nah beim publikum und manchmal sogar mitten im publikum. die energie übertrug sich dann an die euphorische menschenmenge und fertig war der brondelde konzert-kessel!

zugegeben, es war mir nicht ganz schlüssig, wie „leap“ diese horde an teenager-fans überhaupt gewinnen konnten. natürlich war die gruppe an diesem abend eine unfassbar gute live-band, ständig passierte irgendetwas, ständig gab es interaktion und viele mitschwingende arme. und natürlich war auch die musik ganz gut, eingängig und manchmal war ich auf bestem wege wirklich gefallen daran zu finden. aber tatsächlich dachte ich mir am ende eines jeden songs immer wieder, ich würde mir diese musik niemals zuhause im wohnzimmer anhören.

jedenfalls klang mit der zeit alles dann doch ziemlich gleich und ich hoffte auf einen baldig auftretenden hit, mit einer herausstechenden melodie. die songs bis zu jenem zeitpunkt animierten nur zum sanften mitwippen, aber ich wollte gerne richtigen tanzdrang, richtige euphorie wegen einem klanggebilde spüren. und dann am vermeintlichen ende, beim letzten song vor dem zugabenblock, spürte ich plötzlich etwas: „one million pieces“ fühlte sich tatsächlich wie ein kleiner hit an!

ich hatte anfangs meine augen zu und wollte einfach nur „one million pieces“ hören und auf mich wirken lassen. und tatsächlich hätte ich meine augen geschlossen halten sollen. als ich auf die bühne blickte, waren da unzählige kameramänner, securites und sonstige crew-mitglieder und das störte mich extrem. ich wollte einfach nur die band auf einer neutralen bühne sehen, aber kein „personal“. wenn zig leute auf einer bühne herumspazieren, dann ist eine bühne ja obsolet, warum nicht gleich mitten im publikum musizieren?

jedenfalls folgten danach noch ein paar hitähnliche nummern und alle anwesenden waren extrem gut drauf – und das stimmte mich letztendlich dann doch sehr zufrieden. ich werde mir keine der bands ein zweites mal ansehen, aber für den moment, für den schneesturm-abend, war das auftritt von leap zumindest äußerst akzeptabel.

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