alltag aus, musik in der arena an: „say yes dog“ sorgten mit tanzmusik und licht für einen unterhaltsamen abend!
an jenem abend ging ich eigentlich nur in die arena wegen der arena. ich wollte einfach in der arena sein, ein konzert sehen, dem alltag entfliehen und einfach nur existieren. ja, meine laune war arbeitsbedingt wieder mal nicht die beste, deswegen freute ich mich umso mehr, rauszukommen, nach erdberg, in die arena.
gemeinsam mit meiner begleitung fand ich mich in den vorderen reihen wieder und kurze zeit später ging es auch schon los: „bokeh“ aus berlin betrat die bühne und auf den ersten blick verkörperte sie auch genau meine vorstellung von „ich will nicht in berlin erwachsen werden“. ich googelte daraufhin kurz ein paar details zu ihrer person, weil ich sie sehr faszinierend fand und einige fragen in meinem kopf beantworten musste.
elektro-pop mit etwas autotune im raver-gewand mit cap und weißen plateau-sneakers gepaart mit viel licht und ein paar wenigen, aber herausstechenden posen und gesten. fertig war das konzept von bokeh, minimalistisch aber vielsagend. das einzige problem an jenem abend: der sound war nicht immer 100%ig so, wie er sein sollte.
„say yes dog“ huschten als nächstes auf die bühne in der kleinen halle der arena. das erste, was mir in ins auge stach war aber nicht die band, sondern ihr bühnenhintergrund: da hangen einfach ganz viele spiegel und in meinem kopf formierten sich sofort vorstellungen, wie dieses spiegelkonstrukt in kombination mit einer lichtshow aussehen würde. aber zunächst spielte die band sich ganz gediegen in ihr set, ohne viel schnickschnack, mit vollem fokus auf die musik.
sehr bald wurde mir bewusst, dass das sound-problem auch bei „say yes dog“ weiter bestand. ich wanderte ein bisschen herum, und die stimme von sänger aaron ahrends war dann doch sehr oft sehr leise eingestellt. aber gut, das konnte ich nicht ändern und ich musste das beste aus der situation machen – also fokussierte ich mich noch ein bisschen mehr auf das wunderbare licht und die bühnenpräsenz der band.
der spiegelvorhang und das kalte licht ergänzten sich hervorragend mit den kühlen elektro-tönen von „say yes dog“. immer wieder türmten sich die songs auf und verfielen anschließend in einen beat, der das anwesende publikum zum tanzen animierte. überhaupt: dieser ganze underground-flair war so wunderbar! auch wunderbar war, dass soviele menschen den weg in die arena gefunden hatten. beim blick durch die runde war ich dann doch positiv überrascht, wieviele coole leute sich eigentlich in wien tummeln.
während ich mich also auf alles andere konzentrierte als auf die band, waren „say yes dog“ auf geradem wege ein paar hits rauszuballern. als „a friend“ ertönte wusste ich, nun war auch meine zeit gekommen um das tanzbein zu schwingen. die melodien und das soundgerüst darunter animierten mich, mich dem song hinzugeben, auch wenn der gesang nur als leises hauchen wahrzunehmen war. aber abseits davon fiel mir auf, dass mir besonders die nummern im gedächtnis blieben, die über wunderbare basslines verfügten. ein highlight mit viel bass war zum beispiel „3 (home)“. aber auch der darauffolgende hit „stronger“ katapultierte mich in eine kleine ekstase!
irgendwann schmiss die band auch ein kurzes modern-talking-cover von „you’re my heart, you’re my soul“ raus und naja, das hätte irgendwie nicht sein müssen. obligat hingegen war der zugabenblock, nur konnte der nicht so überzeugen wie der song vor dem zugabenblock, nämlich „focus“. dieser drittletzte song machte so unfassbar spass, jeder einzelne in dieser menschenmenge wippte heftig zu diesem lied mit.
und dann war das konzert auch schon wieder vorbei und wir stürzten uns noch rüber ins arena beisl für einen abschlussdrink. an jenem abend war jeder raum der arena bespielt und es war ein riesiges aufgebot an menschen rund um sämtliche arena gebäude. ich war jedenfalls sehr froh, diesen abend erlebt zu haben – die flucht aus dem alltag war erfolgreich absolviert worden!