düster, scheppernd, treibend aber in schönstes licht getaucht: „archive“ waren in der ottakringer brauerei zu gast!

okay, die wichtigste info zuerst: die ottakringer brauerei ist nicht mein bevorzugter ort um konzert anzuschauen. denn wenn man nicht früh genug dort ist, sieht man einfach nichts dank den metall-stehern oder eben nur sehr eingeschränkt. an jenem abend waren wir zwar sehr früh vor ort, aber diesmal schienen nicht die metall-steher das problem sein, sondern das überdimensionale publikum: ehrlich, ich hatte noch nie soviele riesegroße männer auf einem fleck gesehen. die frage aller fragen war also: wer würde mir eher die sicht versperren, die metall-teile oder die riesen-männer?

zu beginn stand die menschenmenge noch locker, wir konnten uns also mühelos die vorband „joycut“ aus bologna in italien ansehen. zunächst versteckte sich die gruppe noch hinter den instrumenten, irgendwann aber taute die band auf und der sänger lieferte eine schöne, düstere synthie-rock-show, während er die arme in die höhe riss und in schönstes licht getaucht wurde. es war ein unerwartet schönes und gutes konzert!

und dann wurde es irgendwann ernst: die großen männer drängten nach vorne, es wurde immer enger in den vorderen reihen und der boden immer klebriger, weil immer mehr getränke durch die schubsereien verschüttet wurden. und dann kam die londoner band „archive“ endlich auf die bühne! schnell war klar: die lichtshow war das highlight, das sich durch den gesamten auftritt zog. die lichter waren so atmosphärisch und so gut auf die musik abgestimmt, ich war wirklich sehr entzückt darüber.

auch entzückt war ich von der musik: ich bin eigentlich kein aktiver archive-hörer, aber als mir die schnellen, scheppernden beats entgegen schallten und die motivierte band völlig in ihrer performance aufging wusste ich, ich war zur richtigen zeit am richtigen ort. tatsächlich passte der klirrende grundton der gruppe gut in die gemäuer der ottakringer brauerei, dieses industrial-feeling war unfassbar gut in diesem saal aufgehoben.

neben dem wunderbaren licht und der wunderbaren musik war der zuschauerbereich weniger wunderbar. im laufe der zeit hatte sich ein riese direkt vor mir platziert und trotz dritter reihe konnte ich nur teile der bühne erkennen. vom unendlich wenigen platz muss man gar nicht zu erzählen beginnen. für ein, zwei fotos durfte ich aber immer wieder nach vorne schielen und einmal war da sogar eine sängerin auf der bühne zu erkennen. mehr konnte ich dazu leider auch nicht herausfinden, auch weil die band nicht unbedingt erzählfreudig war.

nun ja, die attribute interaktion und information konnten nicht so ganz erfüllt werden, dafür kamen die anhänger eben musikalisch sowie visuell voll auf ihre kosten. ja, es war wirklich eine freude dem treiben auf der bühne zu folgen, und diese freude sah ich auch auf den gesichtern, wenn ich mich umsah. und genau wegen dieser emotionen rundherum, war das konzert auch für mich selbst ein sehr sehenswertes.

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