„heavn“ performten im theater akzent für ihr sitzplatz-publikum – und die stimmung war nicht immer die beste.
also es war so: ich kannte „haevn“ nicht, mein partner aber schon. er wollte das duo unbedingt einmal sehen, aber das konzert im theater akzent war zu jenem zeitpunkt bereits seit langem ausverkauft. ich setzte also alle hebel in bewegung und zog alle möglichkeiten in betracht, um uns doch noch irgendwie tickets besorgen zu können. glücklicherweise ging mein plan auf. als wir dann am besagten konzertabend zum theater akzent fuhren, war das schon etwas sehr besonderes: es war unser erster gemeinsamer theater-besuch (in diesem fall als location, nicht als programm) seit wir zusammen wohnen und ich freute mich sehr darauf.
als wir ankamen begutachteten wir zuerst die merchandise-artikel, dann die getränkekarte und danach ging es in den bestuhlten saal. wir hatten tickets für fast ganz hinten bekommen und ich fand das im ersten moment nicht so schlecht – falls ich mein handy für ein erinnerungsfoto zücken würde, würde ich hinter mir nicht allzu vielen menschen auf die nerven gehen. einige zeit später ging es dann los mit dem vermerk, dass jegliche bild- oder tonaufzeichnung verboten war. nun ja – ich durfte offiziell eh fotografieren, aber trotzdem fand ich das irgendwie blöd, weil ich mache auch gerne kurze videomitschnitte um mir gewisse refrains immer wieder anzuhören. und: durch kurze snippets auf social media konnte ich schon die eine oder andere freundin von meinen begutachteten bands begeistern und ebenso zu konzertbesuchen motivieren.
wie auch immer – irgendwann kam das duo „haevn“ samt band auf die bühne und tatsächlich hatte ich am anfang schwierigkeiten, wer neben dem sänger nun der zweite im bunde war. erst viel später sprachen beide hauptprotagonisten gleich viel und die anderen eben gar nicht, und dann wurde mir alles klar. aber anfangs war das dank meiner nicht-vorbereitung tatsächlich nicht so optimal. aber naja, eigentlich auch egal, es ging ja um die musik, um den auftritt und um die gefühle im raum.
die sanften ambient-pop-nummern wurden in schönstes, blaues und auch rosarotes licht getaucht und emotional performt – es war genau so, wie es sein sollte, dachte ich. allerdings war es seltsam, bei diesen liedern zu sitzen, denn sie wären eigentlich optimal gewesen, um ganz leicht mitzuwippen oder sogar ein bisschen zu tanzen. und so war das eher ein einseitiges unterfangen, es gab kaum interaktion, weil jeder nur still zuhörte, und nicht aktiv am konzert „teilnehmen“ konnte. die einzige antwort auf das vorgetragene war immer der applaus nach den liedern, und sonst herrschte immer nur ganz viel ruhe.
„haevn“ hatten ein paar ohrwürmer im gepäck und ich hätte all diese gerne festgehalten und mitgenomen. aber das ging ja nicht. und es war wirklich schwierig für mich, ruhig sitzen zu bleiben, während ein tanzbares lied das nächste jagte. der umgebung entsprechend, war eines der highilights ein halbkreis der gesamten band ganz vorne bei der bühne und die performance von sehr ruhigen, aber sehr schönen songs. wenn ein lied nur zuhören, aber kein tanzen verlangte, war die sitzplatz-situation eh in ordnung, doch das war nur bei den wenigsten liedern der fall.
und dann, beim allerletzten song, wurde tatsächlich im takt mitgeklatscht und einige menschen sind sogar aufgestanden. ja – beim allerletzten song wurde tatsächlich plötzlich interaktion zelebriert. ich war einerseits erleichtert, dass endlich für wenigte minuten ein bisschen schwung in die sache kam, andererseits war ich auch enttäuscht, dass die band nicht auf mehr miteinander gesetzt hatte.
aber trotzdem: es war ein gutes und sehr schönes konzert, aber tatsächlich fehlte mir der austausch zwischen musiker und publikum. „haevn“ brauchen eine stehende menschenmenge, sie brauchen menschen, die die töne bis in die zehenspitzen fühlen und das ist meiner meinung nur möglich, wenn man sich zu musik bewegt… also „haevn“, nächstes mal wisst ihr bescheid!