„the national“ waren für drei konzerte in portugal – das erste davon fand in porto statt und es war intensiv und supernah!
alles begann so: mein partner hatte geburtstag und ich wusste mal wieder nicht, was ich ihm schenken sollte. und dann dachte ich mir: warum nicht einen urlaub inklusive konzert schenken! schnell ging ich all seine lieblingsbands und deren tourpläne durch und stieß auf the national, die für insgesamt drei termine nach portugal kamen. zack, schon war das konzertticket für den auftritt in porto gekauft. etwas später wurde dann auch klar: ein einziges the-national-konzert würde nicht reichen und da seine schwester ebenfalls noch auf der suche nach einem geschenk für ihn war, gab es oben drauf auch noch ein weiteres konzertticket für the national in lissabon!
wir düsten also anfang oktober nach porto in portugal, machten ausreichend sightseeing, hatten eine unterkunft ganz in der nähe der konzertlocation und konnten uns am besagten abend ganz gemütlich zu fuß auf den weg machen. nach nur wenigen minuten erreichten wir die super bock arena und bevor wir uns in der schlange anstellten, genossen wir noch einen wunderbaren sonnenuntergang (porto ist meiner meinung hauptstadt der schönen sonnenuntergänge). kann ein konzertabend besser beginnen?
irgendwann standen wir dann in der schlange und irgendwann waren wir dann auch drin, in dieser riesigen halle. unser früher ankommen hatte sich gelohnt: wir ergatterten einen platz in der zweiten/dritten reihe und mussten nun nur noch eine halbe ewigkeit auf den konzertbeginn warten. aber zum glück gab es auch einen support-act namens „bartees strange„, der zwischendurch, während der ewigen warterei, ein paar lieder spielte. er legte sich sehr ins zeug, sang inbrünstig und ging dann doch manchmal ein bisschen unter in diesem riesigen gebäude. trotzdem war es schön, seinen enthusiasmus zu sehen. und: es war überaus interessant, seine cover-version vom the national klassiker „about today“ zu hören, hui!
zugegeben, ich hatte nicht allzu viele erwartungen. ich hatte schon sehr gute und sehr mittelmässige auftritte der gruppe gesehen, es konnte also alles passieren. ich wusste nur, dass die setlist jedesmal eine andere war und dass das konzert richtig lange dauern würde. alles weitere war eine überraschung.
aber gut, was soll ich sagen: „the national“ kamen auf diese wunderbar beleuchtete bühne und hatten mich bereits bei ihrem zweiten song „eucalyptus“ voll und ganz überzeugt. sänger matt berninger legte so eine atemberaubende performance hin, dass ich mich innerlich schämte, dass ich das konzert ein kleines bisschen angezweifelt hatte. er sang unheimlich intensiv und bewegte sich theatralisch, und das alles in kombination weckte sämtliche emotionen, die ich zur verfügung hatte.
richtig glücklich wurde ich, als der song „the system only dreams in total darkness“ angestimmt wurde – der song ist nämlich einer meiner absoluten lieblingssongs! und als matt berninger dann förmlich explodierte, weil er wirklich seine ganze seele in seine darbietung legte, durchströmte es mich mit vollkommener zufriedenheit. ich wollte wirklich nirgends anders sein, als dort, vor der bühne, eingeengt aber mit allerbester musik beschallt, direkt neben meinem lieblingsmenschen stehend. aber zu jenem zeitpunkt waren wir noch immer sehr am anfang des konzerts – da kam noch viel mehr!
es ging emotional weiter – immer wieder gab es höchst intensive passagen, immer wieder näherte er sich nicht nur emotional sondern auch physisch seinem publikum. und dann, dann lehnte er sich nicht nur in die menge, sondern wanderte auch durch die menge. die begeistertung war groß!
tatsächlich ging es die ganze zeit so dahin, so intensiv und so nah! ich verdrückte deswegen nicht nur eine träne, sondern bestimmt mehrere. besonders bei den alten, großen hits „fake empire“ und „about today“ war es schon legitim, alles zu fühlen!
aber mein absolutes highlight folgte tatsächlich ganz am schluss, als allerletzer song vom zugabenblock: ich wusste nicht dass ich eine akustik-version von „vanderlyle cyrbabe geeks“ in meinem leben benötigen würde. und ja, dieser song war tatsächlich alles für mich! dieses gemeinsame singen, zu diesem schönen, bejahenden lied, das tat so gut. es war wie eine warme umarmung nach drei stunden emotionaler achterbahnfahrt der gefühle.
überglücklich gingen wir nach dem konzert ins foyer, kauften ein konzertposter, holten uns unterwegs nachhause noch snacks zum runterkommen. ich hatte nicht erwartet, dass mich „the national“ so mitnehmen, so beeindrucken würden! aber das beste an der sache war die tatsache, dass wir dieses erlebnis nur 28 stunden später wiederholen konnten. die vorfreude war unermesslich!