„dadi freyr“ sorgte für jede menge ekstase im flex – und völlig zurecht verliebte sich das gesamte wiener publikum in den isländischen künstler!
ich war äußerst motiviert für das konzert von „dadi freyr“ an jenem freitag abend – seit er im rahmen des isländischen vorentscheids für den eurovision songcontest im jahr 2020 zum ersten mal größere aufmerksamkeit erlangte, konnte auch ich nicht mehr weghören. deswegen war ich auch viel zu früh vor ort um einen platz in der ersten reihe zu ergattern, ich musste diesen auftritt einfach aus nächster nähe erleben.
bevor ich allerdings in den genuss des isländischen ausnahmetalents kam, huschte vorher noch „toucan“ die bühne. und den hätte ich mir gerne erspart. er bewegte sich in einer ganz seltsamen musikmischung – es war irgendwas zwischen popballaden und funk, aber ohne wirklichen roten faden. für mich klang das alles sehr belanglos und ich wollte einfach nur, dass der auftritt schnell vorbei war. sorry.
ehrlicherweise konnte der abend nur noch besser werden. vielleicht war es tatsächlich eine gute taktik einen seltsamen support-act mitzunehmen, um selber noch ein bisschen mehr zu scheinen? aber ich will ja niemanden was unterstellen. jedenfalls musste ich ein bisschen warten bevor es dann endlich los ging.
„dadi freyr“ kam auf die bühne und versteckte sich zunächst hinter oder eher neben seinen tasteninstrumenten. ich war mir anfangs nicht ganz sicher, ob sich die schüchternheit noch legen würde. aber zum glück wurde ich ganz schnell eines besseres belehrt: nach nur wenigen nummern strahlte dadi freyr im schönsten bühnenlicht und beglückte uns mit mitreissenden beats und einem wunderbar ausgeprägten tanzstil.
seine lange, schlaksige figur verleitete ihn des öfteren etwas gekrümmt dazustehen, was aber im nächsten moment dann schon wieder witzig aussah, vor allem als er etwas laszivere bewegungen vollzog. einmal zog er sogar sein shirt einen zentimeter hoch und wackelte leicht mit dem hintern. es war einfach ein fest ihm dabei zuzusehen, wie er sich selbst einfach nicht ernst nahm. abseits davon tanzte er so unfassbar gut, dass er damit das gesamte publikum animierte, ihm es gleich zu tun. es war ein traum!
aber nicht nur seine bewegungen beeindruckten, auch seine sehr gute stimme war atemberaubend. er verwandelte dank seinem stimmorgan jede tonansammlung in einen hit. ja, es klang wirklich jedes lied wie ein hit und obwohl ich die meisten davon noch nie gehört hatte, wirkten alle nummern unfassbar vertraut. weniger vertraut aber dafür sehr beeindrucked war der isländische rap, der von der person mit dem saiteninstrument durchgeführt wurde. der sprechgesang klang zwar ein bisschen wie wenn der person schlecht gewesen wäre, aber tatsächlich war es einfach nur isländischer rap!
mein persönliches highlight waren nicht nur die vielen tollen tanzbaren songs, sondern auch ein ganz besonderer moment zwischen dem künstler und mir, nämlich mir als person in der ersten reihe: dadi freyr nahm einer besucherin das handy ab, filmte sich selbst auf der bühne und kam anschließend direkt auf mich zu um in meine handykamera zu filmen. das war so sonderbar und lustig zugleich, ich weiß bis heute nicht was ich davon halten soll. mein konzertvideo mit seiner filmaktion behalte ich jedenfalls immer in ganz besonderer erinnerung.
als der eurovision-hit „think about things“ ertönte, war dies nicht nur das vermeintliche ende, sondern auch ein weiterer absoluter höhepunkt. alle leute flippten zurecht aus, die stimmung kochte regelrecht über! bis zu diesem zeitpunkt war ich schon völlig begeistert von diesem abend und ich dachte, all das könnte nicht mehr getoppt werden. und dann? dann kam der zugabenteil. der personalisierte zugabenteil!
„dadi freyr“ überraschte uns mit insgesamt drei covers und das erste davon, war tatsächlich eine cover-version von dj ötzis „hey baby“ in einer ultralangsamen version. ich hatte diesen song tatsächlich noch nie besser gehört! danach folgte das falco-cover „rock me amadeus“ und zu guter letzt durften wir uns noch über das atmoic-kitten-cover „whole again“ freuen. all diese song-highlights begeisterten das publikum natürlich unendlich! kein wunder, dass dadi freyr dann noch ganz viel applaus einheimsen konnte. mein herz sprang jedenfalls vor freude und ich ging überglücklich nach hause – was für ein toller konzertabend!