ein elektronik-open-air-konzert der sonderklasse: „elderbrook“ powerte sich für das wiener publikum komplett aus!

es war mein erstes arena open air in jenem jahr, und ich war so motiviert. „elderbrook“ stand am plan und ich wusste was mich erwartet, denn für mich war es bereits mein drittes konzert von ihm. meine vorfreude war auch deswegen so groß, weil ich an selber stelle schon einmal den electronic-act „bonobo“ gesehen hatte und das ein fantastischer sommer-abend war. ja, elektronische musik bei dämmerung unter freiem himmel – das hat schon sehr viel reiz!

bevor ich aber in den genuss von „elderbrook“ kam, stand zunächst support-act „laurell“ auf der bühne. ich hatte die hoffnung, dass ich positiv überrascht werden würde, aber schon als sie das bühnenparkett betrat und ich ihr neon-gelbes top mit einer weißen plastik-baggy-hose aus den 90ern erblickt hatte, war ich ein bisschen geschockt. entweder würde nun völlig durchgedrehter hyper-pop aus den boxen schallen oder völlig langweilige pop-musik. leider war zweiteres des fall und ich hoffte nur, dass es schnell vorbei geht. ich erkannte da nämlich nicht einen kleinen mini-hit heraus.

irgendwann war es dann soweit und „elderbrook“ stürmte die bühne. er war völlig allein mit seinen instrumenten und wurde umrahmt von kreisförmig angeordneten lichtern. gestartet wurde mit der nummer „numb“ und zunächst war es tatsächlich noch ein bisschen schwer in die richtige stimmung zu kommen. tatsächlich gebe ich da ein bisschen support-act „laurell“ die schuld, aber das konnte man ja nun nicht mehr ändern. „elderbrook“ wusste aber, welche rolle er hatte und wie die ganze show einzig und allein von ihm abhängt, da er ja komplett allein auf der bühne stand. irgendwann startete er dann mit wirklich argen bewegungen und sprang wie ein flummi herum – gemeinsam mit dem wild flackernden licht, merkten dann auch die anwesenden in der letzten ecke: wir sind hier auf einem elektronik-konzert, jetzt wird getanzt!

in der mitte vom set spielte elderbrook meinen lieblingssong „talking“ und lieferte gleichzeitig weiterhin jede menge atemberaubende dancemoves aber auch wilde trommeleinlagen auf seinen digitalen trommeln. und dann steuerte das set auch immer mehr gegen das ende zu – elderbrook tanzte immer noch ganz aufgekratzt aber immer mit längeren pausen. man merkte, dass er müde ist. auch seine ansprache zwischendurch, dass er soviele konzerte hinter sich hat und sich auf eine längere pause freute, war nachzuvollziehen. wer sich so krass auf einer bühne bewegt, muss ja schließlich irgendwann erschöpft sein.

all das tat der stimmung aber keinen abbruch: die anwesende menschenmenge war gut drauf und feierte den britischen elektronik-künstler. irgendwann folgte dann der zugabenblock inklusive dem hit „cola“ und das publikum verschmolz regelregt mich elderbrook. mit „all my love“ endete das konzert und ja, es war sehr schön und ich war froh dort gewesen zu sein. aber, was ich am ende doch anmerken muss: vielleicht braucht es doch mehr als licht und diese verrückten tanzbewegungen von elderbrook, vielleicht braucht es große videowände, die auch kleinere bewegungen in szene setzt und den künstler nicht derart auslaugen. es wäre wirklich schade um das liveerlebnis mit ihm.

ich hoffe also, dass er seine pause nutzt und mit einer show irgendwann zurückkommt, die mindestens genauso aufregend ist, aber ihn weniger anstrengt. „elderbrook“ ist schließlich auch nur ein mensch.

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