langsame songs geschmückt mit einer großartigen bühne: dermot kennedy war im gasometer.
der abend begann ziemlich unzufriedenstellend: ich wollte support-act „miya folick“ so gerne hören, aber das publikum hatte das bedürfnis extrem laut während ihrem konzert zu quatschen und somit blieb es mir verwehrt, ihre musik wirklich wahrnehmen zu können. im nachhinein bin ich noch einen tick mehr wütend, weil ich am nächsten tag ihre musik gestreamed habe und diese wirklich gut finde. müssen menschen wirklich so respektlos sein und während einer performance die ganze zeit reden?
die hauptattraktion des abends hieß „dermot kennedy“ und zum glück war das mitteilungsbedürfnis der anwesenden konzertgäste mittlerweile gestillt. aber es gab auch einen grund den mund zu halten und aufmerksam zu lauschen und vor allem zu schauen: diese bühne war nämlich ziemlich umwerfend! ein schräger spiegelbogen, aufregende visuals und schön, eingesetztes bühnenlicht ließen einen schon staunen. hat das gasometer so etwas schon einmal gesehen? ich glaube nicht! auch war „power over me“ ein richtig guter zweiter song und ich war optimistisch was noch kommen würde!
etwas später war aber klar: es war wirklich ein glück für dermot kennedy, dass die bühne so atemberaubend war. sie lenkte gut von ihm ab, der dann doch meistens ein bisschen starr und unbeweglich auf der bühne bzw dem spiegelboden-laufsteg auf und ab ging. grazil war er nicht, aber vielleicht lag das auch nur an seinem outfit. grazil waren dafür seine songs, die vor allem im ersten drittel schon ziemlich richtung fadesse abdrifteten. gut, ich kenne nur einen bruchteil seiner songs und etwas mehr auseinandersetzung mit den songs hätten mir das erste drittel vielleicht doch schmackhafter gemacht. aber so war es eher ein bisschen ermüdend, dass eine ballade auf die nächste folgte. wenigstens war „lost“ eine kleine hymne zwischendurch, und vielleicht auf mein titelsong des abends.
als nach dem ersten sehr langsamen drittel auch noch zwei noch langsamere songs auf dem piano folgten, war ich schon am pläne schmieden, welches getränk mit dem meisten zucker ich mir kaufen sollte, um nicht einzuschlafen. nicht falsch verstehen, ich mag seine songs, aber eine überdosis „zu langsam“ ist dann doch ziemlich anstrengend, vor allem wenn es so wirklich gar keine abwechslung gibt.
abwechslung gab es tatsächlich am meisten in form von sanitäter-einsätzen: ganze drei mal sind diese ausgerückt um menschen aus der masse zu retten. einmal hörte dermot kennedy sogar zum singen auf, sodass die rettungskräfte in ruhe ihre arbeit machen konnten. als wenn es nicht schon ruhig genug gewesen wäre…
irgendwann wurde aber alles wieder besser: nämlich ab dem song „better days“. tatsächlich wirkte er ab diesem song ein bisschen wacher, ein bisschen mehr da. aber das lag wahrscheinlich auch am erhöhten tempo der nachfolgenden lieder. ich hatte das gefühl in diesem letzte drittel folgte ein hit dem nächsten: „homeward“, „kiss me“, „outnumbered“ und zu guter letzt das laut mitgegröhlte „something to someone“ (ja, sogar mit interaktion!) . plötzlich war keine totenstille mehr im raum, sondern richtig gute laune. warum konnte dermot kennedy so eine gute laune nicht besser im set verteilen? warum gesammelt am ende? vielleicht weil man sich an das ende am meisten erinnert und dann sagt, das war ein richtig gutes konzert? keine ahnung.
der spannungsbogen war jedenfalls seltsam, alles superlangsam inklusive dieser übermässigen anzahl an rettungseinsätzen und die hits alle am ende. dafür war die bühne superschön und die visulas sowie das licht ein wirklicher traum. mein fazit am ende? es war eh ok, aber ich hoffe trotzdem er bringt bei der nächsten tour mehr abwechslung in die setlist.