es war ein indie-konzert-abend im chelsea wie er sein soll: die britische band „sports team“ war laut, melodiös, chaotisch und liebenswert!
schon als ich die ankündigung las, dass „sports team“ nach wien kommen würden, war ich ganz aus dem häuschen. der grund: einige monate zuvor war ich auf einem festival in england und hatte die gruppe wegen timeslot-überschneidungen nicht sehen können und war unheimlich traurig darüber. und nun kam die britische truppe einfach in meine stadt – meine freude war grenzenlos. deswegen hüpfte ich auch schon erwartungsvoll den ganzen tag durch die gegend.
als ich im chelsea ankam sicherte ich mir sofort einen platz ganz vorne – ich wollte sichergehen alles zu sehen und ja keine sekunde zu verpassen. und als es dann schließlich losging und „sports team“ uns ihre melodien entgegenwarfen, war ich glücklich. es war genau so wie ich mir das ausgemalt hatte: laute gitarren, eingängie indie-sounds, manchmal ein bisschen spoken-word-einwürfe, manchmal ein bisschen geschrei, manchmal ein bisschen mir-ist-alles-egal-attitüde aber immer viel gefühl, wenn auch eher in die klagende, aufmüpfige richtung.
zugegeben, an die mir-ist-alles-egal-attitüde musste ich mich zunächst gewöhnen. manchmal hatte ich auch mühe zu erkennen, ob sie gerade wirklich spass hatten oder ob das alles einfach nur ein anstrengender job für die band war. vor allem der keyboarder verzog nicht einmal sein gesicht in eine freudige richtung, und ich machte mir manchmal wirklich ein bisschen sorgen um ihn. sollte ich ihn von der bühne retten? aber zwischendurch ließ zumindest der rest der gruppe immer wieder durchblicken, dass sie gerne ihre wilde indie-musik im wiener chelsea präsentierten.
anfangs war mir außerdem ein bisschen zu wenig bewegung auf der bühne – dies besserte sich aber im laufe des abends. je mehr ohrwürmer rausgeschleudert wurden, desto mehr tanzte das publikum und desto mehr passte sich die band auch an und zeigte ein paar mehr bewegungen.
um (tanz)bewegungen auf aber auch vor der bühne überhaupt initiieren zu können, braucht es höhepunkte in der setlist und diese lieferten uns „sports team“ selbstverständlich: ein songhighlight an jedem abend war nicht nur das frankie-goes-to-hollywood-cover „relax“ sondern auch eigene stücke wie „camel crew“, „the drop“ und „here’s the thing“. ich war jedenfalls hin und weg von diesem auftritt aber es war auch kein wunder: ich war so in den sports-team-kosmos reingekippt, dass ich jedes gitarrenriff feierte und mich darüber freute, es endlich live zu hören.
nach ihrem konzert nahm sich die band auch noch zeit um mit den anwesenden zu plaudern und ich ergriff die chance und konnte das geheimnis um den ausdruckslosen keyboarder endlich lösen: ich frage nicht nur ihn sondern auch den rest der band, ob es dem keyboarder eh gut geht und sie bejahten das. es ging ihm gut, er schaut nur immer so teilnahmslos aber das ist kein grund zu sorge. der ist einfach so. beim plaudern lächelte er dann sogar einmal. ich war erleichtert und spazierte danach zufrieden nachhause. gehts der band gut, gehts mir auch gut!