zur richtigen zeit am richtigen ort: „the cure“ legten ein perfektes konzert in der marx halle hin!
ich hatte ein bisschen angst dem „the cure“ konzert in der marx halle beizuwohnen. die marx halle hat nicht den besten ruf was flair und sound betrifft, die marx halle ist eher immer ein bisschen eine notlösung. als wir an jenem abend ankamen, war schon unfassbar viel los, sich nach vorne zu kämpfen war ein bisschen mühsam. aufgrund von stahlstützen war es aber unerlässlich sich einen guten platz zu suchen.
als die obligatorische vorband „the twilight sad“ zu spielen begann, war auch das erwartungsgemäß ernüchternd: die musik verlor sich in der großen halle, der gesang klang manchmal eher wie ein hilferuf. ich bezeichnete mich bis zu diesem zeitpunkt eigentlich als „the twilight sad“-fan, aber der auftritt machte alles zunichte. nicht weil sich die band nicht bemühte, eher weil der ort für die gruppe zu groß war. „the twilight sad“ gehören auf schöne open air bühnen oder in kleine, enge clubs – alles andere ist eher unpassend.
etwas später begann dann das konzert von „the cure“ und meine erwartungen waren niedrig. bereits nach wenigen nummern war ich aber schon mehr als positiv überrascht: der synthe-sound der gruppe fügte sich irgendwie wahnsinnig gut ein in diese flairbefreite industrie-halle. sänger robert smith wirkte gut aufgelegt – er spielte seine songs nicht nur runter, er performte richtig, tänztelte umher, zog grimassen und zeigte uns große posen. nicht nur an der gitarre war er ein meister, auch mit einem querflöten-solo unterhielt er uns prächtig.
aber nicht nur robert smith war bei der sache, auch der rest der band bemühte sich um die gunst des publikums. ja, es war richtig was los auf der bühne – und dann war da auch noch das wunderschöne bühnenlicht, dass den ganzen auftritt perfekt in szene setzte.
und irgendwann kamen alle großen hits nach der reihe, wobei es bei „friday i’m in love“ einen kleinen peinlichen moment für das wiener publikum gab: robert smith wollte die menschenmenge dazu bewegen, alleine einen teil zu singen, aber es kamen nur vereinzelt stimmen, größtenteils herrschte stille und smith drehte sich um und schüttelte den kopf. danach ging es aber eh weiter, und zwar mit „close to me“, „in between days“ und „just like heaven“.
als abschlusshymne wurde „boys don’t cry“ gewählt und naja, zum weinen hatte nun wirklich niemand einen grund. der abend war einfach nur sehr gut – nur freudentränen wären erlaubt gewesen! alle bedenken die marx halle betreffend waren außerdem wie weggeblasen – es bedarf wohl einfach immer nur der richtigen band am richtigen ort, dann ist alles wunderbar.