einmal gemütlichkeit zum mitnehmen: gregory alan isakov zauberte mit seinem konzert fast schon eine überdosis behaglichkeit in die wiener arena.
zugegeben, ich kannte so gut wie gar nichts vom musikalischen schaffen von „gregory alan isakov„, nicht mal die mcdonalds werbung, für die ein song von ihm verwendet wurde. aber da mein partner unbedingt hin wollte, fanden wir uns an jenem abend in der wiener arena ein. als support-act fungierte „blanco white“ – zu hören bekamen wir schöne, melodiöse singer/songwriter musik aber wie so oft war das am ende dann doch eher unspektakulär oder besser gesagt: ich kann mich nicht mehr an viel von diesem auftritt erinnern. sorry.
als etwas später „gregory alan isakov“ die bühne betrat, wusste ich nicht so ganz, in welche richtung sich dieser abend entwickeln würde. er wirkte mit seiner kappe und seinem abgerockten sakko eher wie ein strassenmusiker und das setting auf der bühne glich mehr einem wohnzimmer als einer konzertbühne. aber er wollte wohl wahrscheinlich genau das erreichen, und mit den genannten attributen ein bisschen gemütlichkeit in die kahle halle bringen. denn als die ersten töne durch die arena sausten war gleich klar: das wird ein heimeliger folk-abend.
aber nicht nur strassenmusiker- und wohnzimmer-vibes verspürte ich während der ersten songs, nein irgendwie tat sich da auch eine assoziation mit der band „mumford & sons“ und mit dem akt des zugfahrens auf. also genau genommen hatte ich assoziationen zum mumford & sons film „big easy express“. und auch zur hiesigen zug-band „nowhere train“ und deren gleichnahmiger doku. na jedenfalls spürte ich eine starke verbindung zwischen folk und zügen.
„gregory alan isakov“ präsentierte uns mit seiner bunten gruppe also einen soundtrack fürs reisen – ich schloss öfters mal meine augen um mir vorzustellen im zug zu sitzen, weil seine dargebotenen songs einfach so gut zu dieser vorstellung passten. ich stellte mir schöne landschaften vor und das hin und her ruckeln des zuges. ich schloss die augen wohl auch weil auf der bühne nicht soviel passierte, da waren keine wilden bewegungen oder sowas, da war nur warmes licht und harmonische folk-songs.
das highlight war erst viel später, eigentlich schon am ende, als sich alle musiker ein mikro teilten und in reduzierter aber sehr hymnischer form zwei songs zum besten gaben. da war sogar etwas bewegung zu sehen und fast sogar euphorie zu spüren. das war schön und rundete den abend perfekt ab.
das verrückteste konzerterlebnis habe ich bei „gregory alan isakov“ nicht gefunden, aber dafür den wunsch mit dem zug zu verreisen und seine musik dabei zu hören. ich denke, das kann man als erfolg verbuchen.