hitze, liebe, lautstärke: „patti smith“ beglückte uns mit einem heißen arena-open-air-konzert und allerlei sondereinlagen!
die hitzewelle in wien war in vollem gange, das bevorstehende arena open air ließ mich etwas seufzen – noch mehr hitze in form von einer menschenmenge vor der bühne. aber „patti smith“ hatte sich für zwei konzerte hintereinander angekündigt und so eine ikone lässt man nicht wegen hohen temperaturen sausen. also machten wir uns auf den weg zum ort des geschehens und sicherten uns einen guten platz in einer der vordersten reihen.
als „patti smith“ auf die bühne kam, sang sie nicht nur die ersten songs und posierte dazu, sondern trug auch ein gedicht vor und sie erzählte uns, dass die hitze für sie ein bisschen anstrengend sei. ich war erleichtert – manchmal denke ich, nur ich jammere über hitze. ich fühlte mich ihr verbunden und hasste die hitze für sie gleich ein bisschen mit. um der hitze entgegenzuwirken, begann sie sich während dem singen ihre haare zu flechten und warf ihren schwarzen blazer hinter sich. ich war gleich ein bisschen erstaunt und wusste: diese frau muss unfassbar viel energie haben – und das lag nicht nur am starken blazer-wurf.
ihre energie kam neben ihrer attitüde und ihrer performance, vor allem in ihrer stimme zum vorschein – sie sang inbrünstig, leidenschaftlich und animierend. aber auch ihre band brachte sich ein – und so durfte auch der gitarrist sein stimmorgan mehrere male unter beweis stellen, zum beispiel beim lou-reed-cover „walk on the wild side“. ich muss zugeben, ich bin nicht so bewandert mit der musik von patti smith – es war daher nicht so leicht für mich die großen hits herauszuhören, denn es klang jeder song wie ein hit und das eingefleischte fan-publikum konnte jede silbe mitgröhlen. spätestens beim über-drüber-mega-hit „because the night“ konnte auch ich nichtswissende mein mitsingen ausleben.
neben vielen songs kamen auch persönliche anekdoten und politische ansagen nicht zu kurz – ganz am ende des zugabe-songs „people have the power“ schrie uns patti smith immer wieder „use your voice!“ entgegen. und sie bedankte sich, für den abend in einer ihrer lieblingslocations.
es war ein schöner, inspirierender abend und längst überfällig, diese lebende legende einmal live zu sehen. ich nahm viel mit von dieser performance, auch, dass es nicht immer so wichtig ist jeden ton zu treffen sondern dass es viel wichtiger ist, die liebe zu dem was man tut, zu zeigen. und „patti smith“ zeigte unfassbar viel liebe – zur arena, zu ihrer band, zu ihrem sohn in ihrer band, zu ihrer musik, zu ihrem publikum.