alles gute zum 10. geburtstag, wienkonzert!

10 jahre wienkonzert. das ist eine unfassbar lange zeit – für mich als betreiberin zumindest. ich bin 10 jahre an einer sache dran geblieben, die so klein begonnen hat und dann irgendwie immer größer geworden ist. es ist schön diese entwicklung zu sehen, wie sich über die jahre ein leserkreis gebildet hat, der genauso viel leidenschaft für konzerte hat wie man selbst. danke, dass es euch gibt!

es gab in den letzten 10 jahren höhen und es gab auch viele tiefen. es gab viele versuche mit erfolgen aber noch mehr versuche mit misserfolgen. wienkonzert war im fernsehen, im radio, auf panels und auf networking-konferenzen in österreich, slowenien, deutschland und sogar amerika. wienkonzert wurde aber auch unfassbar oft abgelehnt und ausgeschlossen von konzerten und festivals. wienkonzert wurde belächelt und hat in 10 jahren sehr viele hass-e-mails bekommen. das ist okay – wie langweilig wäre es, wenn alles funktionieren würde. scheitern und ablehnung gehört dazu, nur dadurch stellt man sich fragen, reflektiert und kann wachsen.

wienkonzert hat versucht professioneller zu werden, hat versucht die inhalte zu monetarisieren, und ist gescheitert. leidenschaft zu professionalisieren geht nur, wenn man zumindest ein stück der leidenschaft in den hintergrund rückt. professionalisieren heißt in zahlen zu denken, nicht in emotionen. und deswegen ist wienkonzert immer noch ein (zeitintensives) hobby. und das ist auch gut so.

y not festival in pikehall/england

rückblick auf 2022

das vergangene jahr 2022 war eines der schlimmsten jahre überhaupt. mitte jänner erkrankte ich an covid-19 und anschließend an long-covid und es dauerte bis april, bis ich halbwegs wieder zu kräften fand. ich hatte wirklich angst, nie wieder konzerte besuchen zu können, weil die ersten beiden konzerterlebnisse im märz 2022 leider zweimal einen schlimmen long-covid-crash verursacht haben.

gerade als ich mich wieder erholte, passierte das nächste unglück: ein nahestehender mensch ist viel zu früh unerwartet bei einem unfall ende april verstorben und ich kann es bis heute nicht glauben, dass das passiert ist. ich versuchte mich nach diesem tödlichen unfall mit konzerten abzulenken aber ich stand irgendwie immer nur in der menschenmenge und hörte und fühlte einfach nichts mehr. die welt war plötzlich nur noch grau und ich hatte angst, nie wieder freude zu empfinden.

dann passierten endlich ein paar schöne erlebnisse: ich war gemeinsam mit meinem partner im juni 2022 zwei wochen in barcelona auf dem primavera sound festival und das war richtig richtig toll (preis-leistungs-verhältnis bei diesem line up war einfach unschlagbar!) aber natürlich auch extrem anstrengend zwei wochen lang jeden tag mehrere konzerte zu sehen. im juli 2022 war ich mit meinem partner in mailand beim konzert von phoebe bridgers, wir waren bei den killers in der stadthalle, wir waren bei wunderschönen metastadt open airs von alt-j und the kooks und wir waren in england, auf dem y not festival (siehe foto oberhalb, das wunderbarste und wunderschönste festival überhaupt!).

leider ging es nicht nur bergauf – die hitze in wien bescherte mir unerträgliche 30 grad in meiner wohnung drei monate lang, ausserdem durfte ich im sommer eine baustelle inklusive nervigen baustaub genießen und es passierten noch zwei todesfälle, die mir zusetzten (darunter mein geliebter kater, der nach 15 jahren an einer vergiftung starb).

die coping-strategie „festival besuchen“ funktionierte im august 2022 leider nicht so gut: ich war einen tag lang auf dem sziget festival, und es war furchtbar. ich hab 100 euro ausgegeben und dann erfahren, dass sam fender spontan abgesagt hat und die arctic monkey eigentlich gar nicht wirklich gesehen, wegen staubnebel und menschenmassen.

und als tüpfelchen auf dem i beschäftigte ich mich in diesem jahr zuviel mit meinem weltschmerz (klimawandel, krieg etc) und eine freundin entpuppte sich als toxische person, worauf hin ich die freundschaft auflösen musste.

was ich in diesem jahr auf jeden fall gelernt habe: das leben ist unfassbar kurz. man muss sich selbst und das leben wieder zur priorität machen, es bringt einfach nichts sich für andere aufzuopfern (sei es menschen oder beruf) und selbst nichts mehr vom leben zu haben. worauf soll man noch warten?

und dann habe ich im herbst beschlossen, weniger im brotjob zu arbeiten und wieder ein leben, nämlich mein leben, ohne erschöpfungszustände zu haben. ich habe meine wochenstunden auf 35 stunden reduziert um mehr zeit für erholung und mehr zeit für das zu haben, das mir wichtig ist: nämlich wienkonzert.com.

desertshore festival im volkstheater

na dann, wie geht’s mit wienkonzert.com weiter?

höchste priorität: die fehlenden konzertberichte 2022 fertig schreiben und veröffentlichen. insgesamt gab es 77 konzerttage, 44 konzertberichte werden in den nächten wochen und monaten noch folgen. das längerfristige ziel: irgendwann wieder einen kürzeren intervall zwischen konzert und nachbericht erreichen 😀

ihr dürft euch ausserdem auf die wöchentlichen konzertvorschauen freuen, auf spotlightberichte für anstehende konzerthighlights und auf die wiederbelebung des musicmondays. ausserdem wird es jetzt wirklich einen newsletter geben – es muss jetzt endlich gelingen. und es gibt seit kurzem einen eigenen subreddit für konzerte in wien – postet alles rund um gigs dort rein – dann werden wir alle viel weniger verpassen 🙂

wie immer – erwartet nicht zuviel, erwartet aber auch nicht nichts. wienkonzert.com macht weiter und bleibt euer musikalischer stützpunkt im österreichischen konzertdschungel.

danke

danke an alle konzertveranstalter und das vertrauen und die kooperation – ohne euch könnte wienkonzert.com gar nicht existieren! und danke an euch, liebe wienkonzert.com-besucher, die immer wieder vorbei surfen und artikel lesen – es ist schön mit euch diese leidenschaft zu teilen! fühlt euch umarmt!

zu guter letzt: top konzertemomente im jahr 2022, die in erinnerung bleiben werden.

  • beck – arena open air (21.06.2022)
    das konzert war von vorne bis hinten einfach nur schön und unterhaltsam! ich war so beeindruckt und glücklich!
  • y not festival (28.07. – 31.07.2022)
    dieses festival war so wunderschön und vor allem die performance von „spector“ war so überwältigend!
  • primavera sound festival (01.06. – 12.06.2022)
    zwei wochen lang jeden tage konzerte – das primavera sound festival war das intensivste konzerterlebnis, das ich je erlebt habe. vor allem die konzerte von den „yeah yeah yeahs“ und von „lorde“ treiben mir immer noch freudentränen ins gesicht.
  • future islands – arena (31.10.2022)
    dieses konzert war das bewegendste, das ich je gesehen habe! ich habe noch nie soviel schweiß und eine kaputte hose auf der bühne gesehen!
  • sea girls – arena open air (21.04.2022)
    nur wegen der vorband sea girls zu diesem arena open air gegangen und in jedes sea-girls-lied verliebt!
  • the smile – gasometer (17.05.2022)
    schon vor einlass am eingang gewartet um einen guten platz zu bekommen. das konzert war traumhaft!
  • nothing but thieves – arena (04.04.2022)
    nach dem konzert völlig reingekippt in die musik von „nothing but thieves“ und noch eine woche nach dem konzert ununterbrochen ihre musik gehört – das muss was heißen!
  • phoebe bridgers – carroponte (05.07.2022)
    für phoebe bridgers extra nach mailand geflogen und es war so schön, diese außergewöhnliche musikerin endlich live zu sehen!
  • the kooks – metastadt (17.07.2022)
    die band war so gut drauf und es war so eine freude, dieses konzert zu sehen!

Beck, 2022

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