abheben und genießen: „still corners“ entführten uns in andere sphären im flex cafe.
das konzert von „still corners“ im flex cafe war ursprünglich an einem tag im jahr 2020 angesetzt – an einem tag, an dem ich schon ein anderes konzert geplant hatte. ich war damals ziemlich unglücklich darüber, dass ich nicht an mehreren orten gleichzeitig sein konnte. durch die pandemie und den daraus resultierenden konzertverschiebungen fand der auftritt nun an einem tag statt, den auch ich wahrnehmen konnte. ich war sehr froh darüber, diese band endlich sehen zu können.
bevor „still corners“ die bühne betraten, kamen wir noch in den genuss von support-act „papercuts„. zugegeben: sänger jason robert quever wirkte ein bisschen abgekämpft und leicht unglücklich, aber soweit ich das nach kurzer recherche beurteilen kann, ist das seine ganze gewöhnliche ausstrahlung. jedenfalls beeinflusste seine ausstrahlung keineswegs seine musik: feiner indie-pop kam uns da zu ohren und ich war entzückt, dass seine songs sofort vertraut wirkten. ein wahres qualitätsmerkmal!
irgendwann war es dann so weit und „still corners“ erschienen auf der kleinen bühnenerhebung. die beiden hauptprotagonisten greg hughes und tessa murray tänzelten mit ihren instrumenten und führten uns ein in ihre welt des dream pop. langsam wurde es nebelig und so mancher sound klang wie eine vertonte sternschnuppe.
sängerin tessa beeindruckte mit ihrer zarten stimme aber auch mit ihren gesten, die die verträumte musik etwas lieblicher und nahbarer machten. nahbar war die band aber eigentlich sowieso, denn man konnte die gruppe wortwörtlich angreifen, weil es keine barriere zwischen band und publikum gab. mitschwingen, mitträumen und manchmal mit seinen gedanken abdriften… das war es, was das publikum tat. oder zumindest fast alle.
irgendwann wurde ich ein bisschen müde und beschloss etwas weiter nach hinten zu gehen, zu den ledersofas, um mich hinzusetzen. was ich nicht bedachte: die musik von „still corners“ animierte offenbar auch zum ausgiebigen schmusen und so fand ich auf den sitzgelegenheiten nur paare beim küssen und fummeln. mich da reinzuquetschen befand ich dann nicht mehr als so gute idee. aber just in dem moment, in dem ich überlegte, wie mein abend weiterverlaufen sollte, stand ein paar auf und ein plätzchen auf der couch wurde frei.
für den letzten hit vor den zugaben sprang ich aber natürlich dann doch wieder auf: zu „the trip“ musste ich mich einfach bewegen um durch und durch von dieser nummer eingenommen zu werden. das paar neben mir schmuste übrigens – mal wieder. ich dachte nicht, dass die songs von still corners so extrem zum schmusen animieren… wieder was gelernt! alles in allem war es ein stimmiger abend und ich war froh, dem spektakel beigewohnt zu haben – nächstes mal nehme ich mir aber auch meinen schmusepartner mit!