einmal caribou-konzert mit allem: musik zum tanzen, eine lichtshow von einer anderen welt und natürlich viele gefühle!
nach einem langen winter und irgendwie gerade mitten in der omikron-welle trauten wir uns anfang märz tatsächlich ins gasometer um „caribou“ zu sehen. es war so surreal, vor allem für mich selbst, da ich noch mitten in der long-covid-bekämpfung war und gar nicht wusste, ob ich überhaupt in der lage war, dieses konzert bis zum ende durchstehen zu können. probieren geht über studieren. oder so.
die gasometer-halle war locker gefüllt, einige menschen trugen masken, einige aber nicht. wir suchten uns ein plätzchen vorne mittig und wurden auch fündig. und dann ging es auch schon los. die bühne wurde in bewegtes licht getaucht, die band begab sich zu ihren instrumenten und die beats samt klanggebilden wummerten aus den boxen. innerhalb kürzester zeit wurde man erfasst, von all diesen wellen die einem da entgegen kamen: die töne animierten zu sanften wippbewegungen, das licht animierte zum träumen.
ich versuchte nicht in ausufernde tanzbewegungen zu verfallen, denn ich wusste: jede anstrengung kann für mich am nächsten tag einen long-covid-crash bedeuten. aber ich wusste nicht, wie schwer es ist, sich nicht zu bewegen, wenn man am liebsten jeden song umarmen und sich von ihm mitreissen lassen möchte. also hüpfte ich gedanklich zu den tunes von „caribou“, während sich um mich herum immer mehr menschen in ausdruckstanz versuchten.
musik, die man vielleicht nicht in und auswendig kennt, ohne bewegung zu fühlen, ist schwierig. deswegen war ich froh, dass „caribou“ auch ein paar hits für nicht-alles-kenner im angebot hatten: songs wie „odessa“, „sun“ und „can’t do without you“ waren auch in starrer position ein gedanklicher freudentanz.
meine standhaftigkeit wurde allerdings die ganze zeit auf eine harte probe gestellt – nicht nur sich nicht mitreissen zu lassen wurde zunehmend schwieriger auch wurde ich immer müder und sich mitten in die menge auf den boden zu setzen klang für mich nicht wie die allerbeste idee. und so hielt ich bis zum ende durch, aus mangel an alternativen.
„caribou“ haben uns an jenem abend mit ihren elektronischen ohrwürmern aus dem konzertwinterschlaf geholt. es tat gut, sich der musik hinzugeben und die live-show regelrecht zu inhalieren. es tat aber auch gut, nach dem auftritt schnell ins bett zu kommen: pandemiebedingt war man so lange aufbleiben ja gar nicht mehr gewöhnt. übrigens: in kombination mit long-covid war das konzert leider dann doch nicht optimal: am nächsten tag suchte mich ein schlimmer long-covid-crash heim… bereut hatte ich den konzertbesuch trotzdem nicht. „caribou“ endlich live zu sehen erfreute zwar nicht meine gliedmaßen, aber wenigstens waren am ende des abends mein herz und mein hirn mehr als zufrieden!.