vergangenen sommer stand „oska“ auf dem donauinselfest-bus um aus sicherer entfernung mit ihrer musik zu begeistern – ein erlebnis, das zum glück wahrgenommen werden konnte.

etwas skeptisch verfolgte ich im sommer via diversen social-media-kanälen die wege des donauinselfest-busses – anfangs erfuhr man so gut wie nichts, wo und mit wem der bus herumfuhr. im laufe der zeit war wenigstens schon etwas früher bekannt, welche künstler_innen an bord sein würden. die spielorte wurden dennoch erst am selben tag bekanntgegeben. spontanität und ortskenntnis waren essentielle eigenschaften für einen donauinselfest-bus–besuch.

für mich persönlich war es wichtig endlich „oska“ live zu sehen, und an jenem dritten september sollte es endlich soweit sein. ich malte mir das unterfangen sehr einfach aus, nämlich dass ich hinkomme, das konzert beginnt, und ich anschließend wie beflügelt wieder heimgehe. aber es kam natürlich alles anders. der donauinselfest-bus war unpünktlich und kam erst später am spielort an, und ich hatte währenddessen angst etwas zu verpassen und auch angst, dass ich den ort des geschehens vielleicht falsch verstanden hatte. und so irrte ich rund um dem hauptbahnhof herum, ohne zu merken, dass der bus in einem park gegenüber vom hauptbahnhof stand und ich ihn – dank den vielen bäumen – einfach nicht erspähte. auch der wind wehte genau so, dass ich keinen ton hörte. ich war der verzweiflung nahe, sah dann aber eine kleine menschentraube und den bus und wurde fast wahnsinnig weil ich eine gefühlte ewigkeit bei der roten ampel warten musste.

es kam wie es kommen musste: ich war zu spät, also fast zu spät. „oska“ performte geraden den vorletzten song, bedankte sich anschließend und stimmte das letzte lied an. der park des geschehens war eher finster, die beleuchtung brachte nicht viel, ich sah nicht wirklich was von „oska“, und ich war eben auch einfach zu spät vor ort um einen „guten platz“ zu ergattern, obwohl ich schon eine stunde früher „da war“. ich ärgerte mich unendlich – wie konnte mir das nur passieren?

das gute war, dass es bei diesen donauinselfest-bus-auftritten immer zwei stück hintereinander gab. es gab also noch eine zweite chance für mich, aber die angst war groß mich wieder zu verirren. ich stürmte zur ubahn, und mit mir noch ein paar andere leute, die ebenfalls eine zweite dosis „oska“ benötigten. schnurstracks ging es zum naschmarkt und guess what, ich war wieder zu früh dort. aber immerhin gab es am naschmarkt nicht soviele optionen, wo der donauinselfest-bus überall parken konnte. und so wartete ich, und die anzahl der wartenden wurde immer größer. und immer öfter machte sich unsicherheit breit und immer öfter wurde nachgefragt „wartest du auch auf oska?“- „ja, du bist hier richtig“.

und tatsächlich, der zweite versuch klappte. der bus bog genau in die richtige straße ein, blieb genau vor unseren nasen stehen und es war ausreichend platz vorhanden um von allen standpunkten eine gute sicht zu haben. es konnte also endlich losgehen!

als „oska“ ihren auftritt begann, fühlte ich richtig, wie mich unendlich viel freude durchströmte. ein erleichterndes, geborgenes gefühl machte sich breit und meine augen glänzten, weil ich ihre wunderschöne, klare stimme gar nicht begreifen konnte. es war ein bisschen so, als wär ich zum ersten mal auf einem konzert (obwohl ich erst tage zuvor bei pandemiekonzerten teilgenommen hatte). ich fühlte mich mal wieder unsicher, und konnte mich aber trotzdem irgendwie fallen lassen – die musik fühlte sich an wie eine überdimensionale, weiche matratze. ich ging während dem konzert immer mal wieder zu verschiedenen ecken, um aus vielen perspektiven diese momente in erinnerung zu behalten. und ich benutzte endlich mal wieder meine konzertkamera – es war ganz eigenartig, aber schön.

richtig wohlig warm wurde es dann, als der song „honeymoon phase“ ertönte. „oska“ umarmte mit dieser hymne nicht nur den naschmarkt, sondern die ganze welt – so groß klang diese nummer. rund um mich herum waren begeisterte gesichter, vielen kamen offensichtlich spontan mit dem rad vorbei und blieben stehen, einige wippten bereits von anfang an mit und lauschten den liedern. es war schön zu sehen, wie die menge immer mehr wuchs und trotzdem genügend pandemie-bedingter abstand gehalten werden konnte. es war schön, wie sehr „oska“ mit ihren klängen fesseln konnte und es war schön zu merken, dass irgendwie eh jeder song sich wie ein hit anhörte.

am ende der relativ kurzen audienz stand ich dann sehr tiefenentspannt da – war froh über die menschen, die ich gesehen und mit denen ich geredet hatte, war froh über die wundervolle musik und war froh, dass ich mich kein zweites mal verirrt hatte – ich hätte es mir nicht verzeihen können.

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