anfang august hatte das lange warten endlich ein ende: das arena beisl initiierte eine ganz besondere form des konzerterlebens, nämlich die „arena beisl open airs“. wienkonzert war bei einem auftritt von „bonjourtropfen“ auf lokalaugenschein.
ich war im vorfeld etwas nervös: meine ersten beiden pandemie-konzert-erfahrungen waren nicht so befriedigend wie ich das erhofft hatte. ob es im open air areal der wiener arena, einem vertrauten konzertort, anders werden würde? das wollte ich gemeinsam mit einer freundin herausfinden.
aufgrund der vorverlegten sperrstunde war ich unsicher; würden zeitpläne eingehalten werden, oder würde alles so sein wie früher mit stagetimes, die genau nichts aussagen? wir waren jedenfalls früh genug vor ort um uns ohne menschenmassen und ohne anstellen ein erfrischungsgetränk organisieren zu können. und dann suchten wir uns einen sitzplatz, tranken und quatschten und warteten auf den konzertbeginn. da wir auch schon in zeiten, in denen es keine pandemie gab, im schönen ambiente vor dem arena beisl unsere getränke genossen haben, war es ein bisschen wie heimkommen. unter lichterketten an diesem vertrauten ort konnten wir für einen moment vergessen, was eigentlich gerade auf der welt abging. und dann begann das konzert von „bonjourtropfen“ und naja – alles geriet ein bisschen aus den fugen.
zunächst dachte ich, es handelt sich um ein reines sitzkonzert. aber als die ersten besucher aufstanden und somit uns hinten sitzenden die sicht komplett versperrten musste wir uns auch von unseren plätzen erheben. glücklicherweise hielten aber alle anwesenden brav abstand. selbst diejenigen, die gerne pogen, taten dies allein. und so standen wir da in einer sehr lockeren, überschaubaren ansammlung an menschen und lauschten der humoristischen austro-pop-punk-band „bonjourtropfen“.
auszusetzen hatte ich an der performance genau gar nichts – im gegenteil: es tat einfach so unheimlich gut in dieser vertrauten umgebung vor einer bühne zu stehen. wahrscheinlich hätte die gruppe sogar schlagerhits spielen können und ich wäre begeistert gewesen. endlich wieder witzige ansagen, endlich wieder schnelle, druckvolle musik, endlich wieder mitwippen. es war wie eine akustische umarmung, und eine erinnerung daran, dass alles wieder gut wird – spätestens im nächsten sommer bei den nächsten pandemiekonzerten.
am schluss spielte die band rund um frontmann christian cech noch einen ganz besonderen song, nämlich eine art liebeslied an die arena wien. und das war wirklich unglaublich herzzerreissend – auch weil schlussendlich alle mitsangen und man die liebe für diesen ort in allen glitzernden arena-beisl-open-air-besucher-augen sehen konnte.