„wie heißt die band, die die party rockt?“ deichkind natürlich. und das bewiesen sie einmal mehr mit einem wunderbaren konzert in der wiener stadthalle.
ich stelle mir genau eine frage vor jedem „deichkind„-konzert: „hab ich die band nicht schon oft genug gesehen?“ und auch wenn ich mittlerweile mit einem lauten ja darauf antworten kann, treibt es mich immer wieder zu ihren auftritten. und deswegen pilgerte ich genau wie tausende andere menschen an jenem freitag abend zur wiener stadthalle um zu sehen, welche bunte show sich die gruppe diesmal einfallen lassen hat.
viele leute nahmen den gig zum anlass um sich zu verkleiden, überall funkelten beleuchtete brillen und ähnliches. es knisterte regelrecht in der luft, alle waren bereit für die party mit den deichkindern. als die sause schließlich mit jeder menge stroboskopen und einer imposanten tanz-performance los ging war ich ein bisschen erleichtert – der start war mehr als geglückt. doch irgendwie war diese visuelle explosion am anfang ganz schnell wieder erloschen – ich und vermutlich viele weitere personen waren (noch) nicht wirklich vertraut mit den neuen nummern und neuen performances vom neuen album „wer sagt denn das“, dementsprechend zurückhaltend war das publikum. sie versuchten zwar mit ein paar cover-einspielungen die aufmerksamkeit auf sich zu ziehen (zum beispiel michael jacksons „earth song“ während „die welt ist fertig“), aber das klappte nur bedingt. erst als der titelsong der neuen scheibe erklang, ging es wieder bergauf – und wie!
dass es bergauf ging, war mir vor allem nach folgendem szenario klar: ich war nur ganz kurz bei der bar um mir ein mineralwasser zu holen und als ich zurück kam staunte ich: da waren tanzende riesenköpfe auf der bühne die ganz laut „voodoo“ brüllten! die menschenmenge kochte und ich sah nur noch tanzende körper. „illegale fans“, „bück dich hoch“ und „leider geil“ ließen das publikum dank einer unfassbar guten bühnenshow eskalieren, ehe mit den alten hip-hop-hits „komm schon“ und „bon voyage“ eine kleine elektro-punk-verschnaufpause eingelegt wurde.
ein lichtermeer später wurde zu „arbeit nervt“ und den funkelnden tetraeder-hüten gefeiert und dann wurde ‚das fass reingerollt“ – klassiker einer jeden deichkind-show. es gab kein entkommen mehr, von vorne bis hinten wurde gehüpft und mitgesungen, „deichkind“ hatten ihr publikum mehr als nur im griff. sehr schön war auch der song „hört ihr die signale“ – bei diesem hit keine lust auf alkoholhaltige getränke zu bekommen, ist fast unmöglich. die party steigerte sich immer mehr, „limit“ und abschließend „remmidemmi“ trieben mir fast ein paar gerührte tränen ins gesicht. aber diese flüssigkeit musste ich schnell wegwischen, um das schlauchboot über den köpfen der besucher nicht aus den augen zu verlieren.
tja, was soll man dazu noch sagen? „deichkind“ bleiben wohl eine der besten unterhaltungsbands im deutschsprachigen raum. selbst nach mehr als zwei jahrzehnten schafft es diese ansammlung an kreativen leuten, sozialkritische texte in besten elektro-hip-hop-punk zu verpacken und oben drauf noch die beste performance zu schmeissen. danke „deichkind“, immer wieder gerne!