viel trinken und nebenbei ein bisschen musik hören: klingt nach party, war aber ein „dropkick murphys“-konzert.
schauplatz stadthalle, dienstag abend. wir trudelten ein als „jesse ahern“ gerade ins mikro brummte. da sein gesang nicht unbedingt spannend war, stellten wir uns erst mal bei einer bar an – die schlangen waren lang, das biergeschäft lief offensichtlich ziemlich gut. wir machten uns nach unserer erfolgreichen getränkebestellung schließlich wieder auf den weg in den vorderen publikumsbereich – denn den nachfolgenden künstler „frank turner“ wollten wir ganz genau beobachten.
es ist kein geheimnis, dass die shows von „frank turner & the sleeping souls“ mitreissend und unterhaltsam sind. auch an jenem abend startete der brite mit jeder menge energie, einem fröhlichen lächeln im gesicht und einen haufen an animierenden worten. mitklatschen, mitsingen, mittanzen – das alles wollte er von der menschenmenge. dass er aber nicht nur forderte, sondern auch hervorragend im geben war, stellte er mehrfach unter beweis: er tänzelte nicht nur auf der bühne, sondern einmal auch mitten in publikum mit einer konzertbesucherin, er crowdsurfte und sang gleichzeitig und er witzelte hervorragend. besonders als er meinte, wir sollen nach seinem konzert noch bleiben und der nachfolgenden band auch eine chance geben; das fand ich besonders witzig. so ein frechdachs!
wir taten das, was frank turner uns befahl: wir gaben auch der nachfolgenden amerikanischen band „dropkick murphys“ eine chance. und diese nutzten die gunst der stunde: die beiden sänger waren die hälfte der zeit nicht nur vor dem publikum, sie performten eigentlich schon fast im und mit dem publikum. ausserdem beglückten sie uns ziemlich früh mit luftschlangen – das gefiel nicht nur uns, sondern auch den angeheiterten mitmenschen rund um uns.
apropos: manche waren schon so angeheitert, dass sie schon zu beginn der show ihre freunde im gewusel verloren hatten und überschwänglich auf der suche nach neuen freunden waren. ich bin sicher, es haben sich so einige neue freundschaften während dem dropkick murphys konzert gebildet. passend zu neuen freundschaften gab es auch ausreichend traditionelle schunkellieder auf die ohren – ideal, um sich gleich einzuhängen und sich näher zu kommen. die stimmung war jedenfalls ausgelassen!
es dürfte wohl so oder so ähnlich weiter gegangen sein – wir blieben nicht bis zum bitteren ende. die dropkick murphys machten zwar eine show, aber schafften es nicht, richtige nähe zu erzeugen, zu interagieren mit ihren anhängern. es war mehr eine art „frontalunterricht“. aber vermutlich wäre was anderes gar nicht möglich gewesen: pogotänze und fliegende biere sprechen eher für nicht so viel aufmerksamkeit gegenüber der band, sondern eher für eine ausgelassene party untereinander.
wie auch immer – die dropkick murphys lieferten ab, und zwar den perfekten soundtrack zum biertrinken. die beste show allerdings, die hat an diesem abend wohl frank turner gemacht – das muss man ihm neidlos zugestehen!