„tom rosenthal“ beglückte die ausverkaufte arena mit seinen traurigen, aber auch mit seinen fröhlichen liedern: ein perfektes konzert!
was man vielleicht gleich zu beginn wissen sollte: ich hatte an jenem tag geburtstag. der ganze tag war gespickt mit glückwünschen und „lang nichts mehr gehört“-nachrichten, abends nun ein konzert mit meinem freund zu besuchen und einfach ein bisschen abschalten zu können, war mir sehr recht.
wir waren früh genug vor ort um auch in den genuss von support-act „matt maltese“ zu kommen, aber offensichtlich war niemand an ihm interessiert: überall wurde lautstark gequatscht. und er machte aber eigentlich ziemlich gute musik. aber die ständigen tratschereien haben das konzert natürlich stark beeinträchtigt, und ich versuchte einfach nur an meinem spritzer zu nippen, statt mich aufzuregen und „psssst“ zu rufen. es würde ja doch nichts bringen.
es war viel los, die luft knisterte, in den vorderen reihen wurde es immer enger. der auftritt von „tom rosenthal“ stand kurz bevor. als er schließlich auf die bühnte hüpfte, mitsamt zwei mitmusikerinnen dachte ich, das wird ein eher ruhiger, besinnlicher abend. und ja, alles deutete auch daraufhin, denn zunächst saß er am keyboard und hauchte ganz sanft seine lyrics ins mikrofon. aber dann stand er auf, begann seine entertainer-fähigkeiten auszupacken und verwandelte den abend in ein feuerwerk der unterhaltung! hüpfen, singen, abgehen – was war plötzlich passiert? und warum klangen viele seiner songs so melodiös wie kinderlieder?
ganz schnell wurde klar: tom rosenthal ist kein schüchterner pianist, der ein paar sentimentale gefühle rauskitzeln möchte, tom rosenthal ist ein superstar, einer, der nur darauf wartet, in einen glitzeranzug gesteckt zu werden um anschließend über gemüse zu singen. gemüse ist übrigens ein gutes stichwort, aber dazu kommen wir später noch. die show war jedenfalls sehr abwechslungsreich, es gab grandiose gänsehautnummern wie „it’s ok“ und „go solo“ (oh mein gott war das gut!) aber eben auch anderes songmaterial. ich war durchgehend begeistert, auch wenn ich sein hemd überhaupt nicht mochte und anschauen wollte (aber das ist wieder eine andere geschichte).
es war kaum zu glauben, aber das konzert verging wie im flug und mein staunen wurde immer größer. vor allem bei den zugaben, als er ankündige, zwei food-songs zu performen. die erste zugabe nannte sich „big pot of hummus“ und was dann geschah, werde ich für alle ewigkeit in erinnerung behalten: ein mensch aus dem publikum warf ihm ein hummus-schälchen auf die bühne, und dann hielten noch zwei weitere personen im publikum eine karotte sowie einen sellerie in die höhe (studiert die lyrics, dann wisst ihr warum!) und der applaus für das gemüse war atemberaubend! ich mein – hat jemand schon jemals gemüse im publikum gesehen, über das auch noch gesungen wurde? ich fand das so erfrischend, so herrlich, ich wollte nur noch zu konzerten gehen, die sich um gemüse drehen.
aber das war noch nicht alles: die allerletzte zugabe war das viral gegangene lied „dinosaurs in love“; geschrieben von seiner 4-jährigen tochter fenn. als er das stück performte, die textzeilen seines kindes sang und das so absurd lustig klang, musste er selbst dabei lachen. und so endete dieses konzert unfassbar fröhlich, schön und herzzerreissend. ich war so glücklich meinen geburtstag bei so einem tollen, unterhaltsamen auftritt verbringen zu können und meinen lieblingsmenschen bei mir zu haben – so macht älterwerden spass!