im zuge des zehnjährigen bestehens erklommen „nowhere train“ die bühne im grillx um zu einer unmenschlichen uhrzeit ein wahnsinnig gutes konzert abzuliefern.
an diesem besagten samstag abend war ich unendlich müde und wusste nicht wie ich bis zur stage time um 23:00 uhr wach bleiben sollte. schließlich schlummerte ich kurz ein, und dann quälte ich mich aber doch in die eisig kalte nacht und kam kurz vor 23:00 uhr beim grillx an. ich hatte einfach keine andere wahl: ich wollte „nowhere train“ mal wieder sehen und ich wollte endlich mal das grillx begutachten.
als ich diesen eigensinnigen ort im ersten bezirk dann betrat, war ich zunächst irritiert: warum verließen gerade zig menschen das gebäude? die antwort gab es zum glück sehr schnell: ein poetry slam war gerade zu ende gegangen und die besucher machten sich auf dem heimweg. ich hatte schon angst, dass ich das konzert verpasst hätte und mein weg raus umsonst gewesen wäre. aber dem war glücklicherweise nicht so.
ich war zunächst ein bisschen orientierungslos, fand dann aber doch den kleinen, glitzernden konzertraum. ich fühlte mich sofort wohl, irgendwie hatte das grillx was von einem kleinen privaten clubraum, nur für freunde oder so. an der bar dauerte es ein bisschen, bis man etwas zu trinken bekam, aber die atmosphäre entschädigte.
und schließlich stürmten „nowhere train“ irgendwann nach 23:00 uhr die kleine bühne und rissen sofort die ganze menschenmenge mit. einige köpfe nickten, einige tanzten wild und ausnahmslos alle hatten ein leuchten in den augen. endlich wieder diese warme, vertraute musik von dieser bunten truppe zu genießen, das war schon etwas sehr besonderes. nun gut: soundtechnisch war zwar noch luft nach oben, aber so spät in der nacht war das dann auch irgendwie schon wieder egal. ich mochte die gute laune, die herrschte. alle mitglieder von nowhere train wirkten entspannt und befreit, das fröhliche miteinander war unglaublich schön anzusehen.
zu bieten hatte die gruppe aber nicht nur beschwingtes, sondern auch ruhiges, ja fast schon düsteres (im wahrsten sinne des worte): als stephan stanzel einmal allein ein sehr ruhiges stück sang wurde tatsächlich der scheinwerfer abgedreht, der ihn eigentlich beleuchten sollte. das passierte aber zum glück nur einmal – ansonsten funktionierte die beleuchtung schon ziemlich gut.
eines meiner highlichts war die interpretation von ernst moldens „hammerschmidgossn“ – aber nicht nur ruhigere stücke wie dieses, sondern vor allem die wilderen stücke die darauf folgten, hatten es mir angetan. ich war entzückt vom song „fun“ und vom song „ashes“ sowieso. innerlich feierte ich eine wilde party, mein körper sagte mir aber mit jedem weiteren song: du gehörst ins bett. schließlich zog ich mir meine jacke an, verfolgte die letzten songs von ganz hinten und machte mich beim allerletzten ton auf den heimweg. ich war so müde, dass ich in der ubahn fast einschlief.
abschließend kann ich sagen: das war mein allerletztes konzert im jahr 2019, und abgesehen von der viel zu späten stage time hat es mir unfassbar gut gefallen. es war mir wirklich eine freude, diesem spektakel (10 jahre nowhere train!) beigewohnt zu haben. das grillx wird mich hoffentlich noch öfter sehen, hoffentlich weniger müde und hoffentlich mit so guten bands wie „nowhere train“.