im rahmen der konzertreihe „firletanz“ standen anfang dezember die bands „eerah“ und „blossomers“ auf der bühne im wiener kramladen.
ich wollte unbedingt noch ein paar konzerte im sonst eher konzertleeren dezember besuchen und entschied mich sehr spontan am nikolaustag den kramladen aufzusuchen. die monatliche konzertreihe „firletanz“ hatte diesmal die bands „eerah“ und „blossomers“ im ärmel, und weil mir von zweiteren einige songs ganz gut gefielen, dachte ich, es wäre eine absolut gute entscheidung die abendstunden dort zu verbringen.
als ich ankam war ich erstaunt wieviele menschen bereits anwesend waren. irgendwie ist es an mir vorüber gegangen, dass auch kleinere gigs gut besucht werden. ich war erfreut, soviele motivierte konzertgeher auf einem haufen zu sehen. einem guten, gelungenen abend stand also nichts im wege. als „eerah“ dann die bühne betraten, war ich zunächst ganz angetan von der stimmung, die herrschte. der raum war wie ein zirkuszelt dekoriert und irgendwie mochte ich das. aber die musik, die durch den raum schallte, wollte mich irgendwie nicht kriegen. irgendwie war mir der sound von eerah zu wenig kompakt, zu wenig on point. das wirrwarr an tönen breitete sich im raum aus, aber an meinen gehörgängen wollte sich kein einziger klang festklammern.
okay – „eerah“ waren nicht so mein ding, vielleicht aber würden die „blossomers“ jetzt alles niederreissen und mich mit ihrer performance umblasen. das war zumindest meine hoffnung. und ja – zu sehen bekam ich definitiv eine sehr aussergewöhnliche show und eindrucksvolle gesten (gestreckte arme, ein bisschen headbanging und selfies mit dem publikum), aber das gesprochene zwischendurch erinnerte mich irgendwie an sprüche aus dem provinz-bierzelt. ich weiß auch nicht, irgendwie passte für mich ein „geht’s euch guat“ nicht zu einem wilden gitarrenkonzert.
ich versuchte trotzdem das positive zu sehen und mich der musik zu öffnen – und immer wieder hatte das ganze unterfangen einen komischen beigeschmack. ich hatte nicht das gefühl, dass hier künstler die der kunst wegen auf der bühne standen, sondern eher dass es sich hier um ein paar leute und zwei background-sängerinnen handelte, die einfach nur gern erzählten, dass sie in einer band spielen. qualitätsanspruch? nicht so wichtig – es ging um den spass. und spass ist zwar schön und gut, aber reicht das um sich ernsthaft auf bühnenbretter zu bemühen? ich muss sagen, die songs, die ich bereits kannte, fand ich auch live ganz gut, und diese wurden zurecht als singles veröffentlicht. aber beim rest dachte ich mir immer wieder, dass es keinen roten faden gibt, dass jedes stück irgendwie komplett anders war. das set war einfach nur ein wilder haufen an sounds und ich war enttäuscht. ich hatte mir doch einiges erwartet, allein weil ich die singleauskopplungen so gut fand – aber bierzelt-stimmung und halbherzige mischmasch-lieder sind dann doch nicht das, was ich feiere. und so haute ich schließlich früher ab als geplant.
und dennoch: es ist gut, dass kleine bands möglichkeiten haben sich zu präsentieren, denn manchmal sind bei konzertreihen wie dem „firletanz“ ja doch wahnsinnig gute gigs und gute bands zu sehen. die suche mag zwar mühsam sein – aber je mehr man entdeckt, desto größer wird der horizont!