zur falschen zeit am falschen ort: „king nun“ und „the sherlocks“ haben alles richtig gemacht, nur die autorin leider nicht (die hätte nämlich zuhause bleiben sollen, statt hier herum zu raunzen).
es war ein komischer abend: eigentlich wollte ich „king nun“ auslassen und erst viel später im chelsea sein, aber irgendwie war ich dann doch früher da als geplant und fühlte mich alles andere als fit für dieses unterfangen.
als ich in den konzertraum stolperte und die besagte support-gruppe auf der bühne sah, war ich durcheinander: normalerweise mochte ich es, wenn eine band temperament hatte und offensichtlich alles gab. aber an jenem abend war mir das irgendwie zuviel, zu chaotisch, zu übertrieben. kurz gesagt: ich war einfach in einer völlig falschen stimmung um mir wirklich ein bild von „king nun“ zu machen.
ich hoffte, dass ich mich bis zum konzertbeginn von „the sherlocks“ halbwegs akklimatisieren konnte, aber auch das wollte nicht so recht klappen. ich spürte zwar jede menge euphorie rund um mich, und merkte, wie sehr einige menschen auf den auftritt hinfieberten. aber irgendwie wollte dieses gefühl nicht auf mich überschwappen. irgendwie hatte ich den eindruck, alles von außen zu sehen, und nicht mittendrin zu sein.
ich hatte keine erwartungen an „the sherlocks“, aber irgendwie dann doch: ich war jedenfalls ein bisschen enttäuscht, weil sie sich nicht wie ihre vorgänger die kleider vom leib rissen und nicht sofort ins publikum hüpften. viel eher legten sie einen durchschnittlichen indie-rock’n’roll auftritt hin, ohne sich in rockstarposen zu verlieren. das war nicht schlecht, aber das war auch nicht überragend gut.
„the sherlocks“ brachten mich zum mitwippen, aber zu mehr regungen konnten sie mich nicht verleiten. ein superfan in der ersten reihe allerdings spürte wirklich jeden ton und war so außer sich vor freude, dass ich immer wieder ein bisschen neidisch rübersah. ich wollte auch so euphorisch sein, stattdessen war ich einfach nur müde und konnte mich nicht wirklich auf das konzert einlassen – noch schlimmer: es war mir sogar zu laut.
kein wunder also, dass weder mein freund noch ich uns nach dem konzert zu merchandise-käufen hinreissen ließen, sondern uns gleich auf den heimweg machten. manchmal solls einfach nicht sein. manchmal passt die eigene stimmung nicht für konzertvorhaben, manchmal sollte man vielleicht doch lieber zuhause bleiben. nächstes mal weiß ich’s.