sie kam, sah und tanzte: „mitski“ lieferte eine mehr als nur eindrucksvolle und außergewöhnliche performance im wiener flex.

ich hatte gemischte gefühlte als ich auf dem weg zum flex war. einerseits hörte ich von vielen, wie toll „mitski“-konzerte seien, andererseits meinte mein freund (der grundsätzlich mit einem hervorragenden musikgeschmack ausgestattet ist und auf dessen meinung ich unfassbar viel wert lege), dass sich alles gleich anhört und der konzertmitschnitt, welchen er im internet gesehen hatte, eher einer der langweiligen sorte war. ich war verwirrt. mit welcher erwartungshaltung sollte ich denn nun die große halle betreten?

meine größte stärke ist es, mich überraschen zu lassen (wahrscheinlich ist das keine stärke, sondern nur recherche-faulheit). ich studiere absichtlich keine setlisten vor konzerten, ich analysiere keine vergangenen auftritte und ich beschalle mich auch nicht tagelang davor mit jener musik. in den allermeisten fällen stehe ich vor einer bühne und habe die allermeisten songs noch nie in meinem leben gehört. and this is where the magic happens.

ich kauerte vorne links in meinem beobachtungseck, gespannt darauf was passieren würde. das gewittrige licht und die starre sängerin „mitski„, die langsam auf die bühne schritt während „goodbye, my danish sweetheart“ aus den boxen dröhnte, ließen einen sofort verstehen, dass dies kein gewöhnliches unterfangen werden würde. mitski sang nicht nur, sie umtanzte einen tisch und einen sessel, welche mittig auf dem bühnenparkett platziert wurden. die stille leidenschaft, mit der sie diesen tanz vollzog, war umwerfernd. wie lange musste sie das wohl geübt haben, kein fünkchen emotion nach außen zu zeigen, und stattdessen alles in grazile bewegungen fließen zu lassen? es war faszinierend.

faszinierend fand ich auch die musik ansich – stets dezent im hintergrund, und doch immer wieder auffallend. der fokus lag aber ganz klar auf der feinen, klaren stimme, die fast schon ein bisschen hypnotisierend wirkte. die befürchtete langeweile trat nie ein – stattdessen war ich eher verwundert, wie spannend sich die performance gestaltete. die bewegungen erzählten eine geschichte, der sound unschlängelte diese ganz sanft.

reden wollte „mitski“ nicht wirklich. nur einmal, ganz kurz, bedankte sich die bemerkenswerte frau beim wiener publikum. die meiste zeit war sie ohnehin mit ihrem außergewöhnlichen tanz beschäftigt, eine ansprache hätte nur wundervolle momente zerstört. ein so ein wundervoller moment und ein absolutes highlight war natürlich die darbietung von ihrem hit „nobody“. aber auch viele andere songs waren unfassbar einprägsam und schwirren heute noch in meinem kopf herum.

das konzert von „mitski“, oder besser gesagt ihre performance und die musikalische kunst drumherum, war etwas völlig neues, originelles, hervorstechendes. empfehlenswert für alle, die auftritte mit mehrwert schätzen und offen sind für eine etwas andere art, musik darzubieten. mitski – bis ganz bald!

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