ein elektronischer tanzabend mit körpereinsatz: „elderbrook“ machte vor wie’s geht!
als ich zum ersten mal den song „talking“ beim lieblingsradiosender gehört hatte, verankerte sich auch der name „elderbrook“ in meinem gedächtnis. ich war neidisch auf alle, die ihn auf dem melt festival 2018 gesehen hatten und wünschte mir so sehr, dass seine wege ihn auch irgendwann nach wien führen würden. und dass das dann schneller ging als gedacht, überraschte mich. weniger überrascht hatte mich die tatsache, dass sein auftritt in der grellen forelle wahnsinnig schnell ausverkauft war.
und dann war es endlich so weit: an jenem mittwoch abend machte ich mich gemeinsam mit meinem freund auf den weg zur grellen forelle. im donaukanal-lokal angekommen, verzichteten wir aufs jacken abgeben, da mir geduldiges anstellen überhaupt nicht liegt. meine tasche war ohnehin groß genug, die dünnen frühlingsjacken zu verstauen. eigentlich hätte „moglii“ bereits spielen sollen, aber irgendwie verzögerte sich alles. wir machten es uns mit überteuerten drinks auf der couch gemütlich um abzuwarten, bis „elderbrook“ uns endlich zum tanz bitten würde.
kurz nach dem letzten ton von „moglii“, huschten wir dann endlich nach vorne. ich wollte ja schließlich auch etwas von der bühne sehen und gerade in der grellen forelle muss man da immer schnell und ein kleines bisschen aufdringlich sein. ein bisschen smalltalk mit den steh-nachbarn und dann begann der auftritt von „elderbrook“ endlich!
der mann in hippen sneakern und einem vintage-hemd zeigte sehr rasch, welche qualitäten er hatte. natürlich war es vordergründig seine eingängige musik, die den raum füllte. und natürlich auch seine stimme – aber seine unfassbaren bewegungen toppten einfach alles. er hüpfte nicht nur, er schob seine knie von links nach rechts, immer im takt, immer mit soviel energie. ich war ein bisschen sprachlos, wie ich diesen irren bewegungsdrang sah. er tanzte so, als wäre er von einer anderen welt.
seine songs fühlten sich sehr rasch sehr vertraut an, die aneinanderreihung war entweder total perfekt oder er hatte wirklich nur hits in petto. seine moves unterstrichen sein repertoire und animierten auch das publikum zum hüften schwingen. neben hüften schwingen konnte das publikum aber noch eines unheimlich gut: kreischen. ich dachte nicht, dass ich so eine teenie-star-stimmung auch bei einem elektronik-künstler wie elderbrook vorfinden würde. man lernt nie aus!
humorvoll und sympathisch führte elderbrook durch das konzert, die 60-minütige spielzeit war sehr bald wieder vorbei. viel zu kurz war sein set, meinten die meisten, aber man soll ja bekanntlich dann aufhören, wenn es am schönsten ist. für mich war es der perfekte appetithappen – die lust auf mehr musik von ihm ist jedenfalls geschürt!