am besagten montag abend bespielten „we were promised jetpacks“ das wiener chelsea. und trotzdem blieb viel mehr der support-act „fiskur“ in erinnerung.

die schlimmsten konzertwochentage? ganz klar: sonntag und montag. sonntag, weil am nächsten tag montag ist und montag, weil montag ist. kein wunder also, dass es mir unheimlich schwer fiel an jenem montag abend die wohnung zu verlassen. es war kalt und nass und die vorstellung, eine halbe stunde durch die nacht zu pilgern um schließlich im ausverkauften, stickigen chelsea nach luft zu ringen, machte das ganze nicht angenehmer. aber ich musste da durch. ich musste durch die kalte nacht und ich musste durch das überfüllte chelsea, denn als ich ankam waren gerade „fiskur“ dabei, den gürtelbogen zu beschallen und ich muss sagen: ich war beeindruckt. fiskur waren die positive überraschung, die ich immer herbeisehne aber die in den meisten support-act-fällen nicht eintrifft. diesmal war alles anders.

„fiskur“ waren zu zweit am bühnenparkett, und haben musik gemacht, die ich gar nicht wirklich einordnen konnte. eine stimme, die sohn ähnelte, ein klanggerüst welches mich an viele hymnischen singer/songwriter erinnerte und dazu eine ausgestrahlte bodenständigkeit, die dem projekt etwas einzigartiges verlieh. ich weiß auch nicht, ich war auf jeden fall hin und weg und war mir am ende ihres sets gar nicht sicher, ob die hauptband des abends das eigentlich toppen konnte.

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etwas später war es dann so weit: „we were promised jetpacks“ begannen mit ihrem auftritt im überquillenden chelsea. ich hatte etwas mühe reinzukommen in ihre ohrenbetäubenden tunes. vermehrt waren da soundwände und langgezogene passagen, die ich als solches von der band noch gar nicht kannte. immer erst wenn melodien und gesänge hervorblinzelten, fand ich zugang zu ihrer musik. das publikum jedenfalls genoss den auftritt, schwankte mit und ließ sich in den tönen fallen.

ich hatte etwas zu kämpfen, wusste nicht ganz ob mir das gehörte gefällt oder ich eher eine abneigung entwickelte. die sympathischen ansagen, die dann spärlich von sänger adam thompson eingesetzt wurden, ließ mich die band wieder etwas mehr mögen. jeder anflug von post-rock aber, ließ mich wieder erschauern, mir persönlich ist diese musikrichtung einfach viel zu langweilig. we were promised jetpacks verzichteten diesmal gänzlich auf den hit „quiet little voices“. und auch zugaben gab es keine, sowas fänden sie auch blöd, es geht ja schließlich um die musik und nicht um selbstbeweihräucherung durch künstlichen zugabe-applaus.

am ende fand ich den auftritt okay, mittelmaß, nicht schlecht aber auch nicht gut. ich hatte sie ganz anders in erinnerung, viel melodiöser, mitreissender. viele im publikum waren zwar mitgerissen worden und zeigten dies auch durch lautes jubeln und unendlicher klatscherei, aber in meiner welt war das ganze unterfangen nichts besonderes. viel eher war ich daran interessiert, welchen merch der support-act „fiskur“ anzubieten hatte… und das sagt im grunde eh schon alles.

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Promised Jetpacks, 2018
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