zurück in die vergangenheit – der trip nach graz zum „styrian sounds festival“ beinhaltete nicht nur aktuelle musik von aktuellen musikern, sondern auch einen reunion-gig von „guadalajara“.

wir waren in unserer jugend große anhänger von ska-punk, vorzugsweisweise von einer band namens „guadalajara“. wir fuhren vor 10 jahren quer durch österreich um unsere musikalischen helden in jedem kuhdorf live zu sehen. mittlerweile ist zeit vergangen, und wir sind erwachsen geworden. und nicht nur wir, sondern auch die genannte band von früher hat sich weiterentwickelt und ihre ska-punk-musik quasi „an den nagel gehängt“, um erwachsenen dingen wie gut bezahlten jobs nachzugehen. wenn dann reunion-auftritte plötzlich angekündigt werden, man beim lesen des bandnamens ein sixteen-again-feeling bekommt und in den supermarkt laufen will, um alkohol zum „vorglühen“ kaufen möchte, dann weiß man: da muss man hin. wegen der guten alten zeiten und so.

gesagt, getan. wir hatten den ultimativen plan. wir fuhren gemütlich samstag mittag nach graz, hatten ein appartement 300 meter entfernt von der abendlichen location, und gingen nach einem kurzen sightseeing-spaziergang abendessen (i love bausatz-lokale) und bier trinken. danach huschen wir wieder zurück ins appartement um eine flasche wein zu kippen (wein auf bier, das rat‘ ich dir). ohne angeheitert zu sein konnten wir schließlich unsere temporäre wohnung nicht verlassen. irgendwann, als die flasche wein längst leer war und wir mittlerweile auch veganen geburtstagskuchen vertilgt hatten (eine mitreisende hatte geburtstag, wuhu!), schmissen wir uns in unsere jacken um den 5-minuten-weg ins ppc zum „styrian sounds festival“ auf uns zu nehmen.

ich hatte ganz vergessen wie klein das ppc eigentlich ist. nachdem wir unsere jacken abgegeben hatte, ging es erst mal zur bar. während wir getränke bestellten, beschallten uns die sogenannten „mighty maggots„. ska-punk, wie aus den guten alten zeiten, nur dass die band eine neue, eine seit 2012 musizierende war. kein wunder also, dass ich sie nicht kannte. was in den letzten jahren im ska-punk abgegangen ist, habe ich schlicht und einfach nicht mitbekommen. mein highlight war der letzte song. nicht weil die mighty maggots danach aufhörten zu spielen, sondern weil der letzte song „torn“ war, ein natalie-imbruglia-cover. das fand ich witzig.

mightymaggots

zwischendurch suchten und fanden wir die ppc bar im oberen stock. dort durfte aber offensichtlich geraucht werden und sehr bald stellte sich akute atemnot ein. schnell noch die freien wc’s nützen und wieder weg von dort. in der unteren, größeren ppc halle war es lufttechnisch dann doch angenehmer. zumindest anfangs. als „scheibsta und die buben“ die bühne betraten, wurde es wieder kuschelig. wir standen links vorne und checken erst viel zu spät, dass sich dort auch der eingang zum herren-wc befand. bald schon durften wir in den genuss verschiedener gerüche kommen, aber scheibsta und die buben konnten uns relativ gut ablenken. mit sehr einzigartigen texten, einem hervorragenden freestyle-rap, einer tanzeinalge mit einer sehr beschwippsten dame und noch viel mehr, konnte der rapper samt seiner crew aus salzburg definitiv punkten.

scheibstaundbuben

der höhepunkt des abends bahnte sich an. diesmal wollte ich auf nummer sicher gehen und platzierte mich samt meinen mitstreiterinnen in der ersten reihe ganz rechts. kein wc-geruch und die bar in reichweite – es war perfekt. überpünktlich begannen die herrschaften von „guadalajara“ dann – nach dem obligatorischen intro versteht sich – mit ihrem set, und mein herz ging regelrecht auf.

es war wieder wie früher. jeder song klang vertraut, frontmann volker glänzte mit witzigen und wirren ansagen, und auf jedem bandmitglied-gesicht konnte man ein breites grinsen vernehmen. es war ein genuss, diesem spass vor und auf der bühne zuzusehen, es war ein genuss die songs von früher lautstark mitzuträllern. und es war ein traum, als gregor crowd-surfend auf dem gitarrencase die mitte ansteuerte und schließlich einen kopfstand machte – ich meine, wo bekommt man so eine konzerteinlage denn noch heutzutags? es war der wahnsinn. immer und immer wieder war und ist es ein wahnsinn, diese band zu sehen und zu begreifen, wie wertvoll sie meine jugend mit ihrer musik gemacht haben. dazu kann man nur noch abschließend sagen: hoffen wir auf viele weitere reunion-gigs!

guas2
guas1
guas4
guas3

der nostalgie-ausflug ins ppc endete schließlich auch mit einem nostalgie-dj-set: wir tanzten zu green-day- und offspring-liedern und trafen alte freunde. eine bessere kombination gibt es wohl kaum um einen abend ausklingen zu lassen. irgendwann machten wir uns dann auf den heimweg – man wird ja nicht jünger. nach einer kurzen nacht ging es sonntag mittag dann wieder zurück nach wien. jeder einzelene kilometer hat sich sowas von ausgezahlt. danke guadalajara! auf bald!

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