bereits zum dritten mal ging das gemeinschafts- und charity-projekt „gürtelconnection“ über die bühne. viele der gürtellokale von der thaliastrasse bis zur alser strasse haben sich zusammengetan um für den guten zweck ein sehenswertes programm auf die beine zu stellen.
bisher hatte ich die gürtelconnection immer verpasst. oder besser gesagt: ich kam aufgrund regen andranges überhaupt gar nicht in die gewünschte venue rein. diesmal hatte ich glück. nachdem ich gemäß „pay as you wish“ prinzip meine spende abgegeben hatte, erhielt ich ein blaues gürtelconnection-band. nun konnte ich mich austoben und in jede location rein. zumindest rein theoretisch.
mein ziel an jenem abend: „reverend backsflash“ im chelsea sehen. ich kam ja gerade von der kaiserwiese und einem anderen konzert und wusste nicht, ob ich es rechtzeitig schaffen würde zu beginn des auftritts der rock’n’roll-band anwesend zu sein. als ich mich durch das gürtelbogenlokal durchdrängte wurde mir bewusst, dass ich den anfang bereits verpasst hatte. egal – ich kämpfte mich weiter bis nach vorne um zumindest den rest mit voller aufmerksamkeit verfolgen zu können.
jack nasty, kopf der wiener band, war völlig in seinem element. er wirbelte nicht nur seine gitarre durch die luft, sondern auch seine haare. gemeinsam mit captain stevo an der zweiten gitarre, ergab sich eine harmonievolle symbiose in stimmlichen sowie in gitarrentechnischen belangen. diese positive grundstimmung übertrugen sie perfekt auf ihr publikum – tanzende, fröhliche, feiernde menschen soweit das auge reichte.
viel tam tam oder geistreiche ansagen hatten reverend backflash nicht nötig. es ging einzig und allein um die musik, die energie, das empfinden. rock’n’roll mit punkattitüde aufbereitet von vier herren, die spass daran hatten, jeden einzelnen ton live herzustellen und jeden dieser töne für jeden hörbar und fühlbar zu machen. hätte jemand im raum kein lächeln im gesicht gehabt oder sich nicht bewegt, dann hätte die gruppe alles daran gesetzt, auch das letzte lebewesen in der räumlichkeit durch ihre tonabfolgen glücklich zu machen. so sind sie eben: bemüht und herzlich.
highlights: aussagen wie „wir trinken keinen schnaps“ und das darauffolgende trinken eines stamperls. auch die schuhwahl von jack nasty beeindruckte mich sehr – wo bekommt man bitte solche schuhe mit polkadots? und ein durchgängier höhepunkt: das unermüdliche spielen. wäre die hitze schlussendlich nicht so präsent gewesen, würden die herrschaften vermutlich immer noch spielen. ach ja und eines noch: „crazy love“ und „can’t shake the feeling“ sind einfach so gute songs, dass ich immer noch ohrwürmer habe.
das schlussendliche fazit: die gürtelconnection zahlt sich einfach immer aus – nach diesem überaus tollen konzert im chelsea ging es für mich noch auf einen abstecher ins cafe carina – mit dem blauen eintrittsband hatte ich ja zugang zu allen lokalen. wie gut ist eigentlich dieses konzept von so einem kleinen indoor-festival entlang einer ausgehmeile wie den gürtelbögen? und das auch noch für einen guten zweck? im oktober folgt die nächste ausgabe und einen besuch lege ich euch sehr ans herz.