zugegeben, ich wusste genau was mich an diesem abend erwartet. der „and there come the wolves“-festival-auftritt vom august (hier gehts zum bericht) war sozusagen noch frisch. die show zu ändern traute ich sum41 nicht zu. warum auch, das konzert letztes jahr war großartig, warum das best-of-set nicht auch in die hallen europas bringen?

der gemeine neo-pop-punk-rocker lebt vor allem in der guten alten vergangenheit und das weiß die band aus kanada ganz genau. denn dort setzten sie an: mit alten hits von papa roach, limp bizkit und konsorten stimmten sie ihr oldschool-publikum in der umbaupause ein. hallo nostalgie! was noch zu einem ausflug in die 2000er jahre nicht fehlen darf? dramatik, spannung und euphorie, so wie anno dazumals! und wie erzeugt man das ganz easy? na mit einem bühnenvorhang. einfach, aber effektiv! die hälfte des ersten songs also noch hinter dem riesen-stoff-fetzen präsentiert bekommen, ehe er entfernt wurde und die pop-punk-party richtig starten konnte. der gewünschte nebeneffekt von einem aufgeheizten publikum trat ein, weil der vorhang das letzte bisschen „ich will sum41 endlich sehen“ rauskitzelte. clever!

schlag auf schlag wurde man mit specials überhäuft: zuerst der gute alte „the hell song“ und dann auch noch die erste portion konfettiregen! der blonde sänger deryck wirbelte in bestform über die bühne und gab sich als meisterhafter entertainer. ja, schon zu beginn war das eine show, wie sie im bilderbuch steht. eine fablehafte mischung aus alten und neuen songs drang zu ohren und wurde, zumindest von mir, als wunderbares großes ganzes wahrgenommen. immer gespickt mit den richtig guten alten krachern zwischendurch wie „motivation“, „makes no difference“, „still waiting“ und „in too deep“. dieser gut durchdachte mix erzeugte beinahe hysterische ausmaße bis in die letzte reihe. das zuckerl oben drauf: ein cover von queens „we will rock you“ (ja, sum41 dürfen das covern)!

das war aber natürlich längst nicht alles, denn was auch immer sehr wichtig ist, sind „gefühle“. und um die herzen endgültig zu erobern muss man etwas ruhiges, romantisches von sich geben. deswegen tat deryick genau das, bahnte sich seinen weg richtung foh und performte dort eine ballade auf einem schon zuvor hergerichteten podest. so geht das und so funktionierte das auch! und es war natürlich sehr vorhersehbar, aber egal.

vorhersehbar war natürlich der neuerliche einsatz von konfettiregen und von einem fulminanten zugabenteil, der den song „pieces“ und „fat lip“ beinhaltete. aber das war auch gut so – mitgesänge, gute stimmung, fröhliche gesichter, genau so muss das ja auch sein! die einzige eigentlich wirkliche überraschung war der allerallerletzte song, quasi der zweite zugabenteil: sum41 kamen im steel-phanter-outifts inklusive 80er-jahre-glam-langhaarperücken auf die bühne und performten „pain for pleasure“. das fand ich witzig und ehrlich gesagt, ich hätte gern noch mehr gesehen. aber man muss bekanntlich aufhören wenn es am schönsten ist – und dieser zeitpunkt war genau richtig dafür. danke sum41 für dieses unterhaltsame konzert! so müssen ausflüge in die vergangenheit sein!

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