nachdem der erste tag am „and there come the wolves festival“ so schön war, konnte ich es kaum erwarten nach der arbeit meine sachen zu packen und erneut ins burgenland nach wiesen zu tuckern. ich war mir zwar nicht sicher, welche band mein musikalisches highlight werden würde, aber schon allein weil freunde dort waren, die ich nicht alle tage zu gesicht bekomme, war’s der ganze weite weg wert.
pünktlich um 20 uhr war ich vor ort und stürmte gleich mal in die vorderen reihen während die mad caddies spielten. diese truppe hatte ich erst letztes jahr am fm4 frequency festival gesehen, daher war mein verlangen nach ihrer performance nicht allzu groß. dennoch: sie lieferten wunderbare hintergrundmusik für einen ersten rundgang übers gelände und für die ersten drinks mit den anwesenden freunden. wie man vermuten kann, hab ich danach nicht mehr allzuviel mitbekommen außer hübschen, unaufdringlichen ska. besonders in erinnerung blieb mir aber der song „monkeys“ – weil der fetziger war und mich an meine jugend erinnerte. hach, seufz.
die zeit verging rasend schnell, ich war so in gespräche mit alten bekannten vertieft, dass ich völlig auf die lückenfüller-band auf der second stage vergaß und es dann schon wieder zeit wurde für die nächste band auf der main stage: „brian fallon & the crows“. ich muss ehrlich dazu sagen, mir ist brian fallon höchst unsympathisch, weil seine stimmfarbe in meinen gehirnwindungen irgendwie immer ein bisschen kopfweh auslöst – sorry. dennoch versuchte ich dem gig etwas zu folgen und halbwegs objektiv zu werten – nur war das wirklich wirklich wirklich schwer. seine ansagen versuchte er lustig zu gestalten, nur waren sie es halt leider überhaupt nicht. der sound klang abgedroschen wie ein altes bryan-adams-lied. und vermutlich war nicht nur ich dieser meinung. die besucher strömten nur so davon, lediglich eine kleine traube an hardcore-fans blieb dem sänger und seiner musikkapelle erhalten.
natürlich wurde ich neugierig, wohin verschwanden denn die ganzen menschen? ich entschied dem ganzen auf den grund zu gehen und der masse zu folgen. und was glaubt ihr wohin mich die spur führte?
ich landete bei der second stage, wo sonst! „leftöver crack“ bespielten die gastrohalle und klauten dem brian fallon einfach dreiviertel seines publikums. ziemlich frech, aber auch verdient. denn die herrschaften machten stimmung, brachten die masse zum tanzen und klangen viel frischer als es diese andere band auf der anderen bühne jemals schaffen würde.
die nähe zur essensmeile musste ausgenutzt werden, dukaten-chips wurden geholt. in wiesen einfach die pflicht-speise schlechthin. während ich gemeinsam mit einer bekannten am kartoffelgericht knabberte, war die menschenmasse rund um uns immer noch bewegungsfreudig und konnte zu den sommerhaften skapunk-tunes einfach nicht still stehen.
ich und meine kompanen blieben weiterhin bei der second stage und warteten auf „heisskalt“. eine deutsche punktruppe, die ich eigentlich eh schon mal sehen wollte, es aber irgendwie nie dazu kam. nun ja, die gelegenheit war ja jetzt zum greifen nahe. die motivation seitens der band war da, zumindest war ich mal wieder erstaunt, wie sehr sich manche gruppen mühe geben, soviel wie möglich auf der bühne herumzuwirbeln und ihre körper zu verrenken. das war schon sehr beeindruckend. aber sonst fühlte sich der auftrit für mich eher ernüchternd an. ausser den dance-moves und der straighten mukke war da für mich persönlich nicht viel spannendes.
nofx sind eine band, die eigentlich schon zweitwohnsitz in österreich angeben könnten. derart oft werden sie für festivals gebucht, das können nur noch volbeat und die toten hosen toppen. mein bedarf an nofx war eigentlich für dieses jahr schon gedeckt, denn bereits am nova rock festival durfte ich ihnen lauschen. nun gut, aber weil ich ja schon mal da war, sah ich mir das spektakel natürlich an.
und ein spektakel war es! fat mike glänzte im schwarzen seidenkleid und der rest der band mit hübsch polierten instrumenten. sofort war zu erkennen, dass sich die meisten tatsächlich nur für diesen haufen interessierten und ihren auftritt angemessen feierten. aber eine lustige truppe mit noch lustigeren einfällen, wie zum beispiel einen nachtfalter zu fangen, ihn der menge zu präsentieren und dann wieder frei zu lassen, kann man halt nur zelebrieren.
der zweite teil ihrer show war für mich der ansprechendste. natürlich lag das auch and der songauswahl: „idiots are taking over“, „eat the meek“ und „franco unamerican“ beinahe unmittelbar hintereinander – kein wunder, dass der auftritt der band vermutlich von mehreren leuten das prädikat „grandios“ erhalten hat.
ich blieb noch für einige songs bei der second stage und der dort performenden band „karaoke bash“ (unterhalb ein video, welches ich gefilmt hab) und trat dann die heimreise nach wien an. auch der zweite tag war gelungen, wenn auch mit viel wenigeren leuten und mit vergleichsweise schwächerem line up. aber man muss ehrlicherweise sagen: die aftershowparty mit dem karaoke bash allein war schon grund genug, das gelände auch am letzten tag zu betreten!