seit wochen – nein, eigentlich sogar seit monaten – freute ich mich auf das konzert von kytes aus münchen. durch die bloggerkollegin ramona wurde ich auf die band aufmerksam (unter anderem wegen diesem bericht) und musste deswegen die band auch sehen. leider war ich im oktober verhindert, da hatte die gruppe nämlich bereits einen auftritt in wien. aber mein glück war es, dass anfang des jahres dann die neuen tourdaten veröffentlicht wurden und ich somit auch endlich in den genuss ihrer musik kommen sollte.
einige tage vor dem konzert wurde dann verlautbart, dass das konzert mit dem von kate boy zusammengelegt werden würde, wegen zu schlechtem vorverkauf. das war mir eigentlich nur recht, denn kate boy wollte ich auch sehen. perfekt also, dass sich das alles an einem abend ereignete. also war ich überpünktlichst vor ort im chelsea und wartete makava-nippend auf die kytes, die als vorband fungierten. es ging auch relativ zeitnah los, ich huschte nach vorne in die erste reihe und die musik schallte durch die boxen.
schon zu beginn war deutlich zu merken, dass einige freunde der band wohl in wien wohnen würden, denn alle waren gekommen um sie zu feiern. die stimmung war gut, der jubel groß und die musik? die war auch ziemlich fein. der sound erinnerte ein bisschen an two door cinema club, aber mit jeder zwischenansage der münchner wurde man wieder auf den boden der tatsachen geholt. manchmal war ich ein bisschen im zwiespalt: bierzelt-stimmung aufgrund der zünftigen ansagen oder waren sie doch die ziemlich coole indie-band aus dem nachbarland? ich entschied mich irgendwann für zweiteres und feierte die band und ihre lockerheit auf der bühne. ungezwungen, lustig und gut! und da mein geld nur für einen makava reichte, schnorrte ich mir zum abschluss noch ihre setlist um eine erinnerung zu haben. songhöhepunkte waren natürlich die hits „inner cinema“ und „on the run“. hört mal rein und verliebt euch!
der abstand zwischen publikum und bühne verringerte sich mit jeder minute, die leute warteten gespannt auf kate boy aus stockholm in schweden. auch ich war voller erwartungen und spannung. als beinahe alles aufgebaut war und nur noch das mikrofon eingeschalten werden musste, streikte dies. minutenlang schien es, dass die technik an diesem abend einfach nicht mehr mitmachen wollte – egal was umgesteckt wurde, das mikrofon war tot. mir schoss nur ein gedanke durch den kopf: wurde eigentlich schon jemals aus diesem grund ein konzert abgesagt?
ich konnte es kaum glauben, als das mikro dann doch irgendwann funktionierte und die show losgehen konnte. beats, synthies und gesang waren zu hören, aber leider nur sehr dezent. ich hoffte auf einen großen showdown, auf etwas mehr volumen im sound, aber die veränderung wollte nicht kommen. die front-frau kate war sehr bemüht, versuchte mit theatralischen bewegungen schwung in die sache zu bringen, aber der kühle, elektronische sound schien die anwesenden ein bisschen in starre zu versetzen. zumindest mir ging es so.
je weiter das set voranschritt desto mehr hoffte ich auf mehr tiefe in der musik, auf mehr elemente, die mich ein bisschen packen könnten. als „northern lights“ ertönte war ich voller hoffnung, dass es nun soweit sein könnte. aber auch der song plätscherte eher dahin als einen wirklich umzuhauen. selbst die live gespielten trommeln waren eher nur fürs auge – gehört bzw wissentlich gemerkt hat man von diesen beats nicht viel. hmpf. es fühlte sich an, wie ein dj-set mit live-vocals um 5 uhr früh in einem nicht-passenden club. nicht-passend deswegen, weil gerade elektronisch-angehauchte musik mit licht und visuals unterstützt werden muss um wirken zu können. sowas ist im chelsea nur bedingt möglich bzw sind gitarren-musiker dort einfach besser aufgehoben als synthesizer-virtuosen.
irgendwann bahnte ich mir den weg nach hinten, plauderte mit freunden und bemerkte nur am rande was auf der bühne passierte bzw nicht passierte. was ich lieber nicht bemerkt hätte war die „wir haben keine lieder mehr“-aussage. eine band sollte immer notfall-lieder in petto haben, selbst wenn es sich um cover-songs von amy winehouse oder oasis handelt. im fall von kate boy passierte dann die rettung des gigs ganz am ende, nämlich als die sängerin eine acapella-version von „northern lights“ von sich gab, bei der alle anwesenden brav mitgesungen haben. ein guter ansatz – trotzdem hätten kate boy soviel mehr aus dem auftritt machen können, lichttechnisch, soundtechnisch sowie kreativitätstechnisch. vielleicht das nächte mal, hm?
Cool, dass dir Kytes auch so gut gefallen haben. Ich freu mich schon, wenn ich sie Anfang Juni wieder live sehen kann 🙂