freitag abend: es war kalt und ich war pilgernd wie immer. gegen 20:45 uhr erreichte ich mein ziel und wusste, dass ich eine lange nacht vor mir hatte, denn mein weg sollte nach dem errdeka konzert noch ins loft führen.
die beim eintreffen eher mau gefüllte location lud ein sich erst einmal ein bier zu holen. ich finde es immer noch etwas befremdlich, wenn ich auf hiphop-konzerte in die forelle gehe. woran das liegt? wahrscheinlich daran, dass ich auch manchmal gern in der letzten reihe stehe und trotzdem noch gute sicht und sound haben möchte. nicht, dass es an der qualität des sounds scheitern würde. die anlage ist sehr gut. doch die tanzfläche mit ihren säulen und der doch eher kleinen, tiefliegenden bühne lässt nicht viel sicht zu, wenn man sich hinten oder am rand aufhält.
mit leichter verspätung begab sich curlyman, wie der name schon sagt – mann inklusive lockenkopf – auf die bühne und performte seine songs sehr motiviert. die stimmung der wartenden crowd war gut und das lag bestimmt auch daran, dass er auf jeden fall hauptact-potential mitbrachte. seiner energiegeladenen bühnenshow konnte man auf jeden fall mehr abgewinnen als ein lahmes kopfnicken. im vorfeld wurde bereits ein überraschungsgast angekündigt, obwohl davon auszugehen war, dass damit sein hawara ’shawn the savage kid‘ gemeint war.
‚hier riechts aber gut‘ war der erste satz des deutschen rappers errdeka. voller elan sprang der junge augsburger auf die bühne und brachte musik quer durch seinen songgarten mit. viel von seinem debütalbum ‚paradies‘ (2014) und natürlich auch einiges von seiner 2015 erschienenen platte ‚rappunderdog‘. paradies ist ein gediegenes album mit oft sehr pathetischen texten und fast schon träumerischen momenten. bei rappunderdogliedern bzw. bei liedern wie ‚kaputt aber dope‘ oder ‚unter deck‘ würde man nicht vermuten, dass der gleiche mann auch songs macht wie ‚frau für eine nacht‘ oder ’sternenpflücker‘. nachdenkliche texte vs. partymodus einkalkuliert. aber ich mag das ja, wenn konzerte einen musikalischen rundumschlag bieten und man so ein stück der entwicklung des künstlers, zwischen den alben in einer stunde live miterleben darf.
mit vier zusätzlichen (trappigen) songs wurde dann der abend abgeschlossen. hätte ich persönlich ja jetzt nicht mehr gebraucht, aber man weiß ja, was ich vom ‚einzug‘ des traps im hiphop denke. für mich sonst ein angenehmer abend mit einem talentierten rapper, einem guten freund und tanzbaren wie nickenden momenten.
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