es war freitag und ich war völlig hibbelig vor lauter vorfreude. den halben tag hörte ich bereits songs von den beatsteaks, zum leidwesen meines arbeitskollegen. aber was sein muss, muss sein! am nachmittag gemütlich nachhause und völlig stressfrei auf das konzert vorbereitet – eigentlich sehr untypisch für mich. es passte sogar das eis-essen mit meiner konzertbegleitung ganz easy in meinen zeitplan. und dann war es so weit, ab in die arena und erst mal vor das arena beisl chillen und was trinken. die location füllte sich zwar mit zunehmender zeit, aber wir hatten ein hübsches plätzchen unter dem baum auf einer bank und waren somit eher die zaungäste des bunten treibens.
irgendwann erhoben wir uns aber trotzdem von unseren plätzen, denn wir wollten ja die vorband schmutzki sehen. viel von ihnen gehört und deswegen noch gespannter gewesen. und da waren sie auch schon, ein paar freche herren mit deutschen texten und viel punkrock made in stuttgart. und irgendwie muss man – berechtigterweise – natürlich gleich an kraftklub denken. nur klingen und geben sich schmutzki viel roher, rauer und mit weit weniger konzept als die schubladen-nachbarn kraftklub. ob die welt das braucht, wird sich zeigen. spielen konnten sie gut, bühnenperformance-technisch machten sie auch ein bisschen was und die lieder waren einprägsam – allen voran der song „backstage“, eine hommage an das vermeintlich spannende tourleben von künstlern.
die spannung stieg, es knisterte, ich und meine mitstreiter konnten es kaum erwarten. und dann erklang „hello joe“ und die herren stürmten die bühne. arnim mit gehstock und obligatorischem hut, präsentierte sich dem wiener publikum und begann mit seiner markanten stimme alle zu verzaubern. denn die eingeschlafene menschenmenge war plötzlich hellwach, völlig in ekstase und nicht mehr ruhig zu stellen, war ja auch nicht nötig – beatsteaks on stage bedeutet völliges auszucken und abgehen!
nach ein paar sing-tonart-problemen (man sollte die in-ear-monitore immer im ohr haben, herr teutoburg-weiss, hihi) bei der zweiten nummer „hand in hand“ orderte der mann an der front ein lautstarkes „rewiiiiind“ und begann nochmal von vorne. diesmal richtig und mit mehr power, auch seitens den gerade wach gewordenen konzertbesuchern. dann ging es aber richtig ab, „milk and honey“ folgte, arnim gesellte sich zu den menschen nach vorne und war danach nie länger als eine minute am selben fleck. die neue nummer „ticket“ dämpfte zwar ein bisschen, wurde aber sofort wieder wett gemacht mit „summer“, „jane became insane“ und „to be strong“. es war überhaupt ein schönes spiel zwischen neuen und alten sachen, höhepunkte für mich persönlich waren vor allem „cut off the top“ und „frieda und die bomben“ – richtig schön schnell und richtig wild um alles zu vergessen. was man aber nicht vergessen konnte, war der politische einwurf zwischendurch: das flüchtlingsdrama in europa, das uns allen über den kopf wächst. arnim rief dazu auf, lieber geld zu spenden als ein beatsteaks shirt zu kaufen. sehr löblich, diese ansage!
mister teutoburg-weiss verstand es aber natürlich auch das publikum zu anderen dingen zu animieren, zum beispiel auf den boden zu knien und aufzuspringen, zu klatschen und viele andere armbewegungen zu machen. belohnt wurde das mit luftschlangen, klettereinlagen und ein gesangspart von der tribühne aus. ein paar partykracher zwischendurch vom band, ein medley mit songs von anderen bands, „gentleman of the year“ und „let me in“ – ein beatsteaks-konzert ist die königsklasse, das non-plus-ultra, der absolute wahnsinn, das beste was einem live passieren kann.
ein paar zugaben später, konnten die wiener die band leider nicht mehr auf die bühne zurückholen. schade – es war einfach viel zu schnell vorbei! bitte liebe beatsteaks, kommt doch bald wieder…so alle 3 monate wär fein, ja?
zur erinnerung gibt es hier noch die setlist: http://www.setlist.fm/setlist/beatsteaks/2015/arena-vienna-austria-6bf7fec2.html
was wir an diesem abend gelernt haben: man sollte sich immer treiben lassen. und wenn man einen flyer bekommt mit einer liste von songs für ein kleines event im dreiraum, mit einer karaoke-live-band namens „karaoke bash“, dann sollte man dahin gehen. und: hinweise seitens der beatsteaks bewahrheiten sich meistens.
also trugen wir uns ein in die liste, hatten spass an den songs, fanden die band richtig richtig gut (karaoke bash heißen die, am 05.09. übrigens im bach anzutreffen *schleichwerbung*), sangen uns die kehle aus dem leib… als irgendwann ein security mit einem herren mit kapitänsmütze in den mini-konzert-saal kam. einer der karaoke bash typen meinte zwar, es könnte sein, dass arnim auch kommt um ein lied zu singen… aber wer hätte gedacht, dass das wirklich so sein wird? aber er war wirklich da, sang „teenage kicks“ von den undertones, „mother“ von danzig und „blitzkrieg bop“ von den ramones, crowdsurfte einige male, trank jägermeister mit der band und verließ dann wieder völlig durchgeschwitzt und mit einem lächeln die dreiraum-sauna. huch, die einzige frage die ich mir stellte: ist das gerade wirklich passiert, oder hab ich geträumt?
irgendwann war auch die karaoke-party zu ende, alle begaben sich nach draussen und siehe da: die beatsteaks waren doch tatsächlich vor dem arena beisl anzutreffen, machten fotos mit den menschen und plauderten oder eher: ließen sich zutexten (sorry, hihi). mein gedanke: auch das war kein leeres versprechen von herrn teutoburg-weiss, denn auf der großen arena bühne meinte er noch, man sieht sich später im beisl.
was kann ich zu diesem abend sagen, außer dass er unendlich geil war? es war der himmel auf erden, alles hat sich gefügt, tolle menschen waren anwesend und die beste musik konnte man hören. ein großes danke an alle beteiligten, es war mir ein unglaubliches großes, feines, glitzerndes und funkelndes volksfest!
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