endlich war es soweit, carnival youth waren in wien! das ließ ich mir nicht zweimal sagen und machte mich montag abend gegen 21 uhr auf den weg ins chelsea. angekommen traute ich meinen augen kaum: soviele menschen! und das bei einer sehr unbekannten band, wow! aber bevor ich mich auf die band aus lettland freuen konnte, standen erst mal „the kk“ als support auf der bühne.
vielleicht sind „the kk“ so manchen leuten ein begriff, denn man könnte sie aus dem fernsehen kennen. sie nahmen im jahre 2012 an der talentshow „die große chance“ im orf teil und erlebten dadurch zumindest eine kurze zeit einen gewissen bekanntheitsgrad. mittlerweile dürfte das aber wieder abgeflaut sein und deswegen ist es gut, dass the kk wieder ein lebenszeichen von sich geben. und das dann gleich in einem knackevollen chelsea!
ein paar catchy tunes, nette schlagzeug beats und eine dame am keyboard – ein gutes rezept für ihren indie-synthie-pop um zumindest ein bisschen im musikbusiness-zirkus aufzufallen. ich mag sie ja grundsätzlich, aber es fehlt noch das gewisse etwas, der pepp, der die leute verrückt macht. wenn sie die geheime zutat gefunden haben, steht ihnen aber nichts mehr im wege so richtig durchzustarten. keep on going!
als nächstes waren carnival youth an der reihe. seit dem waves festival vergeht beinahe kein tag, an dem nicht einer ihrer songs in meiner playlist abgespielt wird. kurz nach halb 11 ging es los, die jungen herren betraten die bühne und begannen mit einem instrumental intro, selbst gespielt und nicht aus dem off! es folgten hits wie „octopus“ und „brown eyes and all the rest“ und diese waren vor allem mit den charmanten ansagen vom jungen am keyboard roberts vanags ein richtiges hörvergnügen.
sympathisch und viel selbstsicherer als bei ihrem letzten wien-gig spielten sie sich durch ihre wundervolle setlist voller indie-folk-rock songs. einmal schneller, einmal langsamer, einmal behutsam und sanft, einmal wild und voller elan, mit unterschiedlichen beats und verschiedenen instrumenten, einmal mit emils kaupers an den drums als leadsänger und dann durften wieder edgars kaupers oder roberts vanags ans mikrophon. so abwechslungsreich zeigt sich selten eine band! besonders fand ich auch, dass einige stücke in ihrer eigenen landessprache gesungen worden sind – auch auf die gefahr hin, dass das den leuten nicht so gefallen könnte. aber das gegenteil war der fall, alle fanden es großartig!
die jungs, die alle nicht älter als 20 jahre sind, wirkten professionell und sehr locker in ihren ansagen. auch deutsche sätze waren darunter, denn die band lernte diese sprache mehr schlecht als recht in der schule. für ein paar unterhaltsame wörter war es ausreichend und als ortsansässiger fühlte man sich doch ein bisschen geehrt, dass sie sich mit den orten auseinander setzen, an denen sie spielen. das mehr als zahlreich anwesende publikum zeigte sich begeistert, jubelte und klatschte so laut es ging. vielleicht ein bisschen unwirklich für die band, die anscheinend nicht mit sovielen besuchern rechnete.
bei „never have enough“, irgendwann gegen ende des sets, wurde dann auch richtig laut mitgesungen und weil die menschenmenge im chelsea soviel freude mit den jungs aus lettland hatte, kamen sie für zwei zugabenblöcke nochmal auf die bühne. die lange schlange am improvisierten merch stand an der bar nach dem konzert war dann nochmals eine bestätigung für die beliebtheit von carnival youth.
eine richtig großartige, aufstrebende band, deren weg man unbedingt mitverfolgen sollte. von denen wird man noch viel hören!
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