der donnerstag abend stand ganz im zeichen von terminkollisionen: olympique im wuk, jose gonzalez in der ottakringer brauerei, texta und blumentopf in der arena… wie soll man sich bei soviel gutem auch entscheiden können? letztendlich fiel meine wahl auf olympique, weil ich seit vielen monaten gespannt ihre entwicklung verfolge und ich wissen wollte, was sich seit dem auftritt im leopold (ich berichtete hier) getan hat.
rechtzeitig zum auftritt von „lot“ war ich anwesend und wusste gleich wieder warum ich die vorband so toll finde: der charismatische sänger lothar robert hansen hat eine atemberaubende und sehr betörende stimme, hui! schon beim fm4 geburtstagsfest fand ich den musikstil der band sehr ansprechend. in erster linie gehts natürlich um pop, aber mit einer sehr smoothen und doch auch rockigen note. die stimme, so markant wie die von selig-sänger jan plewka und trotzdem völlig eigenständig – so muss das sein!
das publikum im ausverkauften wuk wurde jedenfalls überzeugt und belohnte die band mit einem kräftigen applaus. und trotzdem: um songtechnisch im gedächtnis zu bleiben fehlte mir trotzdem noch irgendwie eine besondere hook-line oder sowas – wie auch immer, die truppe bleibt auf jeden fall auf meinem radar.
der beginn der olympique-show war schon mehr als vielversprechend: ein grollendes intro, düstere visuals und sänger fabian im xxl-hoodie mit kapuze übern kopf. sehr passend zu olympique um zu zeigen, wieviel größe ihre alternative rock-pop-musik mittlerweile bekommen hat. ernüchterung stellte sich in den nächsten songs ein, zwar war die setlist gespickt mit dem ein oder anderen ohrwurm aber so ganz wollte das publikum sich nicht zu 100% mitreissen lassen. erst ab dem stück „lullaby“ war das eis dann gänzlich gebrochen und mit nebelfontänen erzeugten olympique die richtige stimmung für ihre mächtigen songs. was ich leider erst später erfahren habe war, dass die sehr dunkeln visuals live kreiert wurden – hm, mit dem wissen vor dem auftritt hätte mich das vielleicht während der show mehr beeindruckt.
und trotzdem, olympique haben ihre sache gut gemacht und die intensive stimme von sänger fabian kam in den räumlichkeiten des wuks unglaublich gut zur geltung. auch beeindruckte mich, dass sie nicht stur die aufgenommenen version nachspielten sondern mehr schlagzeugbeats und teilweise auch reduzierte versionen zum besten brachten. zu den wahren highlights zählten allerdings die songs, für die es auch schon toll produzierte videos gibt. „ivory“ und „no estate to remind“ waren einfach grandios!
was mich persönlich ein bisschen gestört hat war, dass nach jedem song das licht komplett abgedreht wurde – sicher erzeugte das auch etwas mystisches und erfürchtiges, aber der kontakt zur anwesenden menschenmenge konnte nicht wirklich hergestellt werden. auch wenn es nur ein paar worte sind, ein simples danke oder so, erzeugt das schon mehr verbindung und spannung als die komplette halle in schwarz zu tauchen. und trotzdem schafften sie es, das publikum zu beeindrucken, nein, sogar wahre begeisterungsstürme auszulösen! schuld daran war mit sicherheit auch der bombenhit „the reason i came“ bei dem einfach alles richtig gemacht wurde.
alles in allem ein schönes konzert und trotzdem bin ich mir sicher, dass olympique das noch viel besser können. ein paar worte zum publikum um sich der band ein bisschen näher zu fühlen vielleicht. das mit den nebelfontänen war super und die visuals dürfen ruhig während dem ganzen set zu sehen sein, dann bin ich vielleicht auch endlich mal ein bisschen zufriedener zu stellen. sorry jungs, aber ich glaub da geht noch mehr!