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wanda, eine band aus wien, die gefeiert wird wie keine andere. mit „bologna“ haben sie einen überdrübersuperhit abgeliefert und für die kommende tour muss man sich jetzt schon sputen um nicht leer auszugehen. ich traf den frontmann marco michael wanda vor dem konzert in weyer (oberösterreich) zum interview um ein paar einblicke in das derzeitige leben der band zu bekommen.

interview_wanda_1

erstmal gratulation zum „sieg“ bei den fm4 jahrescharts. ihr seid ja in keiner jahresbestenliste mehr wegzudenken, konzerttickets gehen weg wie warme semmeln…bei diesem ganzen hype, ist man da noch nervös vor auftritten?

nein, weil mittlerweile…das ging jetzt so schnell, unser leben hat sich relativ verändert, also wenn man davon ausgeht dass ein junger mensch eigentlich immer so verschiedene leben führt und so schaut welchen weg geht er… und wir machen jetzt halt nur noch wanda irgendwie. wir sind nur noch unterwegs, das heißt, das ist jetzt unser leben. der alltag ist dieses tourleben.

wenn man soviel unterwegs ist, wie bereitet ihr euch dann auf die konzerte vor, wie oft wird geprobt?

jetzt haben wir gar keine zeit mehr zum proben. die konzerte sind die proben. wir sind aber relativ zufrieden, es geht jetzt so ohne proben auch, weil wir’s nicht mehr verlieren.

und davor – sehr viel geprobt?

ja früher sehr gewissenhaft so 5x die woche teilweise, sehr konzentriert. geschaut dass wir uns selbst gut finden. und wir wollten erst auf die bühne gehen wenn wir uns selbst gut finden. wir finden uns immer noch nicht gut aber wir werden immer besser!

okay. wie schaut eure setlist aus, stellt ihr die demokratisch zusammen oder bestimmst das nur du, was nach der reihe gespielt wird?

das wird immer improvisiert.

ändert sich also auch ständig?

ja, das kann sich auch ändern. manchmal spielen wir auch dann überhaupt nur noch ein lied, und jammen das eine stunde oder so…

also eine stunde lang „bologna“?

nein, „ich will schnaps“ ist das beste lied, wo wir jammen können. ich glaub „bologna“ müssen jetzt schon alle hassen!

nein überhaupt nicht, das ist super!

wirklich? cool.

ihr habt ja jetzt ein album veröffentlicht und das zweite ist bereits fertig.

das zweite, das kommt bald!

spielt’s ihr vom zweiten album auch songs?

ja, spielen wir auch. wir spielen „meine beiden schwestern“ und „nimm sie wenn du’s brauchst“ vom zweiten album. sind so neuere lieder.

also ist das relativ egal ob die leute die lieder kennen oder nicht, ihr spielt sie einfach.

wir vertrauen darauf, dass unser publikum sehr begabt ist texte aufzufassen und wiederzugeben. das ist ja immer wie in einem fussballstadion bei uns, hab ich das gefühl. und die lieder sind ja sehr leicht mitzusingen. aber wir geben ihnen auch viele chancen, oft wiederhole ich einen refrain sehr oft und lass sie mal singen, damit sie den text kennen und dann setzen wir wieder ins lied ein.

also gibts sehr viele mitsingaktionen quasi..

ja natürlich, ja!

und hast du dir beim songschreiben überlegt, ob leute hier und da mitsingen können?

nein, ich hab nur gesagt, ich will einfache lieder schreiben, die ich selbst mal überhaupt singen kann. das erklärt warum die anderen sie auch singen können.

okay – wie stehst du bzw deine band zu „special effects“ bei konzerten, wie wäre es zb mit herzluftballons bei bologna. oder ist eure bühnenpräsenz so gut, dass ihr auf sowas verzichten könnt?

ich glaub es ist sicher auch eine kostenfrage. aber wir haben nie an sowas gedacht. ich finde ein konzert reicht völlig so wie wir es spielen glaub ich. ich finde das konzept schön, dass eine band spielt und das publikum tanzt und dann gehen alle nachhause und sind ein bissl glücklicher als vorher. wenn da herzluftballons dazu beitragen würden, dann würden wir welche machen. warum nicht?

man merkt sich konzerte dann besser.

ja voll. ich mein, wenn man sich anschaut was die helene fischer macht, das können wir ja nicht machen.

ich weiß nicht was sie gemacht hat…

ich hab ihre show gesehen auf orf 2, die „helene-fischer-show“ und da hat dann der „shrek“ mit ihr ein duett gesungen, und ein filmgitarrist und take that und so… und da waren noch deutsche werbemoderatoren und udo jürgens – hätten sie rausschneiden sollen, das finde ich ein bissl arg irgendwie, ihn in ihrer show ein letztes mal zu zeigen, das find ich ein bisschen pietätlos. aber ja, was solls.

was macht ihr vor konzerten? hier in weyer kann man ja nicht soviel machen..

im winter vor allem!

wie vertreibt ihr euch immer die zeit oder gibt’s irgendwelche rituale vor der show?

eigentlich, nicht nein. wir gehen auf die bühne so wie wir aufs klo gehen irgendwie. so selbstverständlich. rituale haben wir eigentlich nicht, haben wir nie gehabt. wir sind nicht esoterisch veranlagt, wir sind glaub ich ganz rational und simpel gestrickt. (lacht)

und wenn ihr in einer stadt seid, wie siehts aus mit sightseeing oder sowas?

aso nein, dafür sind wir immer viel zu müde. es ist wirkliche anstrengung.

trinkt ihr viel bei euren konzerten?

nein, sehr wenig. vereinzelt, wenn wir das gefühl haben, wir packens nicht mehr, dann schütten wir uns halt einmal zugrunde und dann wieder 10 mal nicht. gestern war so ein zugrunde schütten deswegen bin ich heut sehr langsam.

durch den song „bologna“ habt ihr euch ja selber ein bisschen so ein „italo-image“ verpasst. würdet ihr je in italienisch singen oder in irgend einer anderen sprache?

ja unbedingt, also wir haben vor das album auf japanisch, chinesisch, italienisch und spanisch aufzunehmen.

kannst du die ganzen sprachen?

wir haben schon gelernt was „ich will schnaps“ auf japanisch heißt. das geht sich witzigerweise sogar von den silben her aus – also man könnt’s auch auf japanisch singen. ich würd das sehr gerne machen, voll. und dann auch in diesen ländern veröffentlichen und schauen was passiert. diese kampagne für die liebe, dieses amore, das soll ja schon auch in andere länder finden.

das ist ja fast schon meine nächste frage. glaubst du, dass in nicht-deutschsprachigen ländern dieser ganze hype, der gerade um euch ist, auch überschwappen kann?

ich bin gespannt, ich weiß es nicht. das kann man nicht planen oder konstruieren. aber ich könnt’s mir vorstellen, weil das alles kinderlieder sind irgendwie ausserdem sind zwei von uns relativ hübsch. also die zwei find ich sehr fesch und das könnt sich ausgehen. vielleicht über die schiene irgendwie. vielleicht drehen wir dann nur videos in denen man nur die beiden sieht. vielleicht springen da die japaner voll drauf an. ich glaub japanische teenager-mädchen träumen von einem europäischen, männlichen gesicht. ich kann mir das gut vorstellen!

gehst du selber auf konzerte und wenn ja, welches war so das beste in der letzten zeit?

spannendes thema. ich geh nicht mehr so gerne auf konzerte, mir gefällt die stimmung nicht irgendwie. also für mich hat das was viel rituelleres, was heiligeres als wie es meistens ausgelegt wird. die besten konzerte wo ich je war, waren jazz-jams in irgendwelchen unbekannten bars, wo dann halt ein paar leute mitgehen und sich keiner schämt und wo es nicht darum geht, eine band zu bestaunen. das find ich nur furchtbar. das beste konzert wo ich je war, war bob dylan in der stadthalle. das fand ich toll, weil es gab so ehrenplätze vor der bühne und dahinter war es abgesperrt und wir waren das einfache volk und waren ganz hinten. und dann haben wir irgendwann einfach den zaun umgeschmissen und den security halb tod getrampelt und haben die ganzen stühle weggeworfen und die ganzen ehrengäste sind geflüchtet. die christina stürmer war da und der heinz fischer sogar glaub ich… und dann haben wir da alle getanzt und der bob dylan hat einen hut aufgehabt und der hat das überhaupt nicht mitbekommen, weil er auch so alt ist glaub ich. und irgendwann hat er dann kurz aufgeschaut und ich war in der ersten reihe und er schaut mich an und sagt „yeah“ und spielt weiter. also das war wirklich cool!

also wenn du nicht sehr viel auf konzerte gehst dann gibt’s auch nicht soviele live-vorbilder nehm ich mal an?

oja, die studieren wir alle. also so ein paar bühnenschmäh’s haben wir uns schon abgeschaut. wir haben den prince sehr genau studiert irgendwie, also ich mein wir stehen ja noch am anfang, es ist schon offen…auch weil du von den luftballons gesprochen hast, wir lassen uns das schon offen so richtung megashow irgendwie. so richtung stadthalle, warum nicht!

wenn man gleich am anfang gleich in deutschland so abgeht, ist das ja nicht so weit hergeholt…

das kann man sich überlegen. aber das müsste schon was sehr heiliges sein, irgendwas cleveres. irgendwas was nicht so gewöhnlich ist. dafür bräuchte man aber dann künstler, die mit einem arbeiten glaube ich… weil wir sind zu dumm für sowas. was war die frage?

live – vorbilder, haha.

genau, der prince, der hansi lang, weil er so natürlich ist und so nett mit dem publikum geredet hat immer und von der energie her nirvana glaub ich irgendwie. und die doors, um gotteswillen. ja vor allem überhaupt für mich war das ganz bahnbrechend, dass die auch ihre lieder anders spielen und sich selbst immer neu interpretiert haben, das find ich sehr spannend.

gut, dann zur letzten frage: was steht in eurem rider, werdet ihr zunehmend anspruchsvoller oder genügt euch eine kiste bier?

wir haben ihn den „amore-rider“ genannt, da steht nur drauf was wir uns wünschen aber nicht was sein muss sozusagen. einen wunsch kriegt unser bassist der ray, der ist allergisch gegen daunen, das heißt der darf im hotelzimmer keine daunendecke haben. deswegen schläft er jetzt immer ohne decke (lacht).

gut, das war’s – danke für’s gespräch!

wanda – tourdaten:
17.01. – vöcklabruck – okh
27.01. – linz – posthof
28.01. – graz – postgarage (ausverkauft)
29.01. – krems – kesselhaus (ausverkauft)
31.01. – münchen – muffatwerk
01.02. – pfarrkirchen – club bogaloo
02.02. – passau – zeughaus
04.02. – nürnberg – muz
06.02. – hildesheim – kufa löseke
07.02. – köln – king georg
08.02. – hamburg – molotow (ausverkauft)
10.02. – leipzig – werk 2
11.02. – essen – hotel shanghai
12.02. – berlin – badehaus
20.02. – ebensee – kino ebensee
28.03. – neumarkt – volksheim
09.04. – salzburg – rockhouse
10.04. – offenburg – spitalkeller
11.04. – dornbirn – dynamo festival (spielboden)
17.04. – wien – gasometer
18.04. – oslip – young & free festival
25.04. – innsbruck – weekender
27.04. – st. pölten – warehouse
29.04. – zürich – bogen f
30.04. – st. gallen – grabenhalle
21.05. – schorndorf – manufaktur
23.05. – straubing – pfingst open air
24.05. – mannheim, maifeld derby
31.07. – oberammergau – heimatsound festival

web: http://www.problembaerrecords.net/artists/problembaer-bands/a/wanda/
facebook: https://www.facebook.com/wandamusik

2 Meinungen zu “interview | wanda

  1. ndreya sagt:

    ja, tu das unbedingt! die herren sind so witzig und ihre musik verschafft einem einfach nur eine gute zeit 🙂 liebe grüße, andrea

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