als ich am montag abend völlig erschöpft von der arbeit nachhause kam und mir bereits den pyjama angezogen hatte, bekam ich kurz nach 18 uhr eine nachricht auf facebook. ich gehörte zu den glücklichen gewinnern von 1×2 bonaparte tickets in der arena… in weniger als 2 stunden! na super, einerseits volle vorfreude, andererseits… ich wollte doch schlafen gehen oder mich zumindest hinlegen und nicht mehr das haus verlassen.
um 20 uhr, bei ungemütlichen nieselregen-wetter stand ich dann vor ort und holte die tickets. ufff. das einzige was mir in den sinn kam: hoffentlich gibts sitzplätze, ich bin ja müde! als ich dann die halle betrat war tim fite schon heftigst am singen, die leute anfeuern und die faust in die hohe halten. die musik kam vom band und mithilfe einer leinwand und lustigen zeichnungen war es auch einfach für die schon anwesenden leute ein bisschen mitzusingen und vor allem die teilweise sehr seltsamen texte zu „verstehen“. obwohl, verstehen ist relativ. es war schon sehr weird, aber es hat ja nicht lang gedauert und er war wieder verschwunden. hm, manchmal ist man einfach ein bisschen ratlos, zumindest ich wusste nicht ganz was ich damit anfangen soll, was ich so gesehen habe. tim fite, tjaaa.
dass es nicht weniger seltsam werden würde, wenn bonaparte die bühne stürmt, damit hatte ich gerechnet. ganz am anfang wurden aufsteller mit einer art verspiegelten wand, wo man aber auch durchsehen kann, auf die bühne gebracht. sinn und zweck, keine ahnung. die ersten 1-2 nummern wurde hinter der wand performt, danach kamen 2 ladies in hautengen jumpsuits und brachten die „wände“ weg um sich wenig später auf dem freien platz on stage ausgiebig zu räkeln.
die musik der berliner band umfasst ein paar spezielle spektren, zum einen sehr punkig, sehr trashig und zum anderen arty, rockig, experimentell. doch wahrscheinlich ist nicht die musik selber die wahre spezialität der jungs, sondern viel eher das live-geschehen und die verrückten ideen, die sie für bühnenauftritte haben. zumindest war das, was ich da gesehen habe, alles andere als gängig, alles andere als 0815. einfach ziemlich abgefahren und einzigartig.
die show ging weiter und song für song sorgten die beiden tänzerinnen für erneutes staunen. nicht nur wegen ihren verrückten bewegungen, auch ihre kostüme waren immer sehr interessant und gewagt. ja, man konnte sogar (fast) nackte brüste sehen. hui. trotzdem: die band und ihre musik gingen trotzdem nicht unter, vielmehr war es eine audio-visuelle verschmelzung, ein gesamtprodukt, dass ohne den anderen teil wahrscheinlich niemals so wirken würde. der reine wahnsinn auf einer bühne.
der schweiss tropfte von der decke und die besucher jubelten der berliner rock-band zu. ein stage-dive des sängers und ein gastauftritt von bilderbuch-gitarristen mike sorgte für weitere höhepunkte und überraschungseffekte.
irgendwann war’s dann zu ende. und eines kann ich sagen: auch wenn man keinen einzigen song der band kennt, langweilig wird einem bei dieser crazy bühnenshow nie und nimmer!