es war ein schöner, angenehmer abend. doch von irgendwoher schallte lautstark musik. musik, welche man eher aus prolo-clubs kennt. da solche im dritten wiener gemeindebezirk eher rar sind, hielt ich nach einem auto mit menschen ausschau, die einen auf parkplatz-party machen. hm, doch da war nichts. je näher ich der marx halle kam, desto mehr wurde mir bewusst, dass das nur von dort kommen könnte, wo ich hinsteuerte.
und dann sah ich eine ewig lange schlange, promo-leute, die irgendwas verteilen mussten und kein mensch, der mir sagen konnte, wo denn da die abendkassa ist. mädchen, mit ihren ersten high heels gehversuchen, eltern mit kindern und eltern ohne kinder. wie ich feststellen konnte, ein sehr bunt durchgemischtes publikum. ich fand mich selbst anstehend in einer schlange wider und beim betreten der marx halle war ich ein bisschen verdutzt. richtig sympathisch war mir dieses halb-offene gebäude nicht – bin mir auch nicht sicher ob diese halle wirklich zukünftig mehr für konzerte genutzt werden sollte. (geht selber mal hin, dann wisst ihr was ich meine)
den ersten act – cris cab – erfolgreich verpasst und so war ich auf den zweiten act – foxes – gespannt. ein mädchen, dass ein bisschen wie die dritte schwester von katy perry und zoey deschanel aussah, aber dann doch mit ganz guter pop-musik überraschte. mit dezenten ausflügen in die elektronik-welt war’s eine nette überbrückung zum hauptact. doch allzuviel passierte nicht auf der bühne und für meinen geschmack hallte es auch ein bisschen zuviel. in einer kleineren, intimen club-location aber mit sicherheit eine konzertempfehlung.
nach unzähligen song-highlights während der umbauphase (madonna und konsorten) ging es dann endlich mit pharrell williams los. die halle verdunkelte sich um gleich danach wieder erleuchtet zu werden um das intro des superstars ins rechte licht zu rücken.
die ersten paar nummern waren irgendwie ein bisschen seicht, der sound verlor sich in der marx halle und das einzige, das einigermaßen unterhielt war der herumhüpfende pharrell selbst und seine tänzerinnen. aber so sollte es nicht weitergehen. denn das erste kurze highlight an diesem abend war nelly’s „hot in here“ – in diesem moment hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn wir uns einfach eine stunde lang den gleichen song anhören. aber nach diesem kleinen aufschwung kam auch sogleich wieder der große fall und es ging weiter mit eher langweiligen nummern.
zum glück hatte er visuals im hintergrund laufen, die zum nachdenken anregten. selten so seltsame, psychedelische dinge auf leinwand gesehen wie bei diesem konzert. der mensch, der dafür verantwortlich ist, musste wohl einen wirklich schlimmen drogenrausch haben, anders kann ich mir die teils sehr verstörenden totenköpfe und blumen nicht erklären.
irgendwann kam es dann doch, das kleine hit-feuerwerk – auch wenn die songs teilweise nur angespielt wurden. „drop it like it’s hot“, „hollaback girl“, „blurred lines“, „get lucky“ und zu guter letzt „happy“ inklusive bombastischen konfetti-regen! ja eh, nett, aber für 1 1/2 stunden das geld sicher nicht wert. die leute jubelten trotzdem.
alles in allem: ich war eher damit beschäftigt, dass mir die high heels ladys nicht auf die füße traten, ich zwischen smartphones auch mal was von der bühne sah und die haare des mädels vor mir nicht in den mund bekam. wenn man soviel mehr vom drum herum als vom konzert selbst mitbekommt, muss das ja was heißen. danke, aber nächstes mal bin ich nicht mehr dabei.