einmal den nightpark ausgelassen, früher ins bett gegangen und dafür schon kurz vor 14 uhr auf dem gelände gewesen. warum ich mir das angetan habe? ich war neugierig auf eine neue band namens lian. und diese eröffnete den letzten tag auf der space stage.
es war sonnig, windig und kalt. viele waren schon am heimweg und nur wenige menschen schafften es so früh schon zur bühne. viele freunde der band konnte ich im publikum erkennen: na wenigstens auf die ist verlass! das flyer verteilen während dem gesamten festival hatte doch nicht soviel gebracht wie erwartet.
die ersten songs ertönten und irgendwie hoffte man, aufgrund der zahlreichen promo-aktionen, dass das konzert einen umhaut. doch es regte sich nicht allzu viel bei den anwesenden leuten. ihre musik? deutsch-sprachiger rock, wobei man deutlich die einflüsse von biffy clyro (rythmus) und casper (texte) erkennen kann. ansich ja keine schlechte idee, sich aus verschiedenen bereichen etwas zusammenzubasteln und ein eigenes ding zu machen. aber bis auf den song „fyi“ hat mich nur wenig angesprochen und irgendwie war da auch zu wenig energie auf der bühne und zu wenig witz und herzblut bei den ansagen. mir kommt es vor, lian will alles perfekt machen – quasi den idealweg mit einer band gehen und die ersten konzerte auf den größten festivals österreich bestreiten um sofort eine große fanbase zu haben um sich dann im erfolg zu sonnen. bei aller perfektheit wurde nur darauf vergessen, worum es wirklich geht: um die liebe zur musik. vielleicht einen tick weniger ums konzept kümmern und ein bisschen mehr um die musik, den klang und den tempowechsel.
ich legte eine lange pause ein und genoss die sonnenstrahlen ein paar stunden lang ehe ich mich dann wieder aufraffte und mich zur bühne schleppte. für tenacious d mitglied kyle gass tut man das aber gerne. dieser war mit seiner the kyle gass band am start und untermalte den nachmittag mit angenehmsten rock, harmonischen gesang und flöten-einlagen.
ausserdem war er sehr gesprächig und sichtlich ein bisschen verliebt in das frequency-publikum. er meinte immer wieder, er wolle nicht wieder von der bühne gehen, sondern weiterspielen und er hoffe, sein booker hört zu und lässt ihn bald wieder zurückkommen. ach, das hab ich ihm abgekauft, so schön hatte er das gesagt. solider auftritt und beim nächsten mal bin ich sicher wieder dabei.
ein blick auf die uhr sagte mir, ich sollte unbedingt einen abstecher zur weekender stage machen. die finnische band satellite stories waren dort bereits heftigst am musizieren! die halle war voll und die menge tanzte zu den sommerlichen two-door-cinema-club-ähnlichen klängen. das war richtig schön anzusehen!
die sympathischen finnen interagierten gut mit ihrem publikum und ließen es sich auch nicht zweimal sagen noch eine zugabe zu spielen. großes highlight war ihr song „campire“. wunderbar eingängig und super toll um sich dazu zu bewegen!
was soll man zu frequency-stammgästen wie den subways eigentlich noch sagen? sie sind, ob sie wollen oder nicht, eine richtige festival-band, passen immer ins programm und geben immer ihr bestes um das publikum zu unterhalten. man kann eigentlich nichts falsch machen wenn man die band auf eine open air bühne stellt. immer grandios!
alle hits waren im gepäck, die man sich nur wünschen kann: „rock’n’roll queen“ über „with you“ bis hin zu neueren krachern wie „kiss kiss bang bang“ und „we don’t need money to have a good time“. eine festivalband sondergleichen. mit charlotte cooper als eyecatcher und billy lunn als stuntman. stuntman? ja, dieser herr bescherte dem frequency einen richtig verrückten moment: er crowd-surfte bis zum foh-turm und danach raufzuklettern und von oben in die menge runterzuspringen! es würde mich nicht wundern, wenn es verletzte gab, so ungefährlich sah das nämlich gar nicht aus. durch die menschenmasse ging es wieder zurück auf die bühne und man war ein bisschen erstaunt und schockiert zugleich, was für ein verrückter kerl dieser billy ist.
wie auch immer – the subways, eine band, die immer für ausgelassene stimmung und schöne festival-momente sorgt, danke!
den nächsten künstler, den ich mir angesehen habe, habe ich empfohlen bekommen, deswegen nahm ich den weg zur green stage auf mich um dubfx zu sehen. er stand anfangs völlig allein auf der bühne, nur ausgestattet mit effekt-geräten und einer loop-station. der australier ist beatboxer und hat mithilfe von seiner technik musik dargeboten, als wären vielen instrumente und viele leute auf der bühne.
nach einigen songs wurde er dann von einem weiteren musiker unstützt, der mal am saxophon und mal an seinen technischen hilfsmitteln am werken war. dies ergab ein minimalistisches aber trotzdem volles klangbild, welches zum abshaken eingeladen hat. respekt!
das letzte mal, als ich die kooks gesehen habe, waren sie unmotiviert, haben kaum geredet und kaum das geboten, was sie bieten können. demnach erwartete ich nicht viel von der band. als sie dann aber die bühne stürmten, die luft knisterte und sie mit „junk of the heart“ ihr set eröffneten sah ich da doch ein bisschen motivation und freude. aber vermutlich war der erste song auch einfach wie geschaffen dafür ein konzert zu beginnen, denn irgendwie macht der song schon seeeehr happy.
frontmann luke legte sich sehr ins zeug, ich möchte fast meinen, soviel mühe hat er sich noch nie gegeben, bei all den konzerten, bei denen ich schon war. die hits wurden nur so rausgeschmissen und die menge tobte. ein richtig feines indie-konzert, mit soviel liebe in der luft! wunderschön war vor allem der song „seaside“ akustisch vor zig tausenden menschen, da musste man sich schon zusammenreissen, nicht loszuheulen vor lauter schönheit des moments.
nach „seaside“ machte ich einen kurzen abstecher auf die andere bühne zu travis, danach aber wieder zurück zu den kooks und kam rechtzeitig zum letzten song „naive“ und konnte die letzten minuten vollends genießen. wunderbarer auftritt!
richtig, mitten im the kooks-auftritt konnte ich mich losreissen und war für einige nummern bei travis. die band sind urgesteine des pop-indie-rocks und ich kam genau zum richtigen zeitpunkt zur bühne. die band performte „sing“, einer meiner liebsten songs! je näher ich ans geschehen rückte, desto mehr war ich über das äusserliche verwundert – frontmann fran healy mit weißem rauschebart war mir so nicht bekannt. aber er wirkte unglaublich sympathisch und erfreut auf der bühne zu stehen. schön, wenn man sowas bei einer band merkt nach sovielen jahren ihrer existenz.
es wurde gemeinsam mit der gesamten band ein lied gesungen und als abschluss natürlich der all-time-hit „why does it always rain on me“ zum besten gegeben. ich glaube, ich war genau im richtigen moment anwesend – die schönsten songs, die glücklichsten gesichter und ein von herzen kommender applaus. so gut!
den abschluss auf der space stage machten placebo. ihr letzter auftritt auf einem frequency festival beinhaltete lediglich 3 songs, die witze darüber waren nicht in zaum zu halten. aber siehe da, als sie ihren vierten song darboten war ich schon überrascht, dass es diesmal doch mehr zu hören gab. der herr an der front wirkte diesmal überaus motiviert, weniger auf drogen und präsentierte placebo so, wie man placebo präsentieren soll!
druckvoller sound, wunderbares licht und alle klassiker, die die band zu bieten hat. „meds“, „special k“, „the bitter end“ bis hin zu „running up that hill“ und dem grandiosen „infra-red“ als abschluss-song. ja, diesmal habt ihr das gut gemacht, herr molko & co!
nach diesem tollem tagesprogramm ging es dann für mich noch in den nightpark bis in die frühen morgenstunden. mit einem tollen set von „modestep“ wurde getanzt bis die füsse nicht mehr wollten. super abschluss für ein wirklich tolles festival!
Pingback: konzert #94: keston cobblers club, lian, granada, colours of bubbles, ant antic, robb @ waves festival | 01.10.2015 | wienkonzert.