am vergangenen freitag war es soweit, mein erstes jazz-festival. wobei jazz ja ein relativ großer begriff ist. aber egal, das festival nannte sich „the nova jazz & dance“ also hat das schon seine richtigkeit.
mit meinen lieben kollegen ging’s direkt mit dem auto vom büro zum festivalgelände – welch luxus! angekommen am ort des geschehens sah ich sogar noch 1-2 songs von herrn tischbein – das war mir aber zu wenig um wirklich was drüber sagen zu können. deswegen fängt mein bericht erst beim nächsten act an, nämlich bo saris.
was, ihr kennt bo saris nicht? okay, ich kannte ihn auch nicht. meinen recherchen zufolge hat er eine castingshow in holland gewonnen und wurde somit entdeckt. als er die bühne in wiesen betrat, wuselten schon viele menschen zur bühne und waren gespannt was nun kommt. und was kam? nicht allzuviel tanzbares. es war eher sehr gemütliche, soulige, jazzige musik, die man am besten auf der picknick-decke genießen konnte. zumindest wir taten das. und das war gut!
aber so herrlich entspannend sein sound auch war, das thema dance in „jazz & dance“ hat er irgendwie ein bisschen verfehlt. trotzdem: netter nachmittagsact, hat gepasst.
als nächstes waren die stereo mc’s an der reihe. es hatte den anschein, dass für viele menschen diese formation der grund war, aufs festival zu kommen. die gruppe besteht seit 1985 (!) und bescherte dem ein oder anderen eher älteren besucher sicher schöne, nostalgische erinnerungen. bei mir tat sich da leider nichts auf der gefühlsebene, bin wohl auch noch zu jung.
wie auch immer – ihren größten hit „connected“ performten die engländer gleich ziemlich zu beginn ihres sets, sehr mutig! danach kamen noch einige nummern, die zwar auch alle sehr ähnlich wie connected klangen, aber die zum tanzen einluden. und dieser einladung gingen viele nach. ich sah die seltsamsten tänze von seriösen menschen, von denen ich nie erwartet hätte, dass sie solche moves draufhaben. aber es war amüsant und unterhaltsam.
nur die musik war mir ein bisschen zu 90iger-jahre-mäßig. immer wieder dieser typische schlagzeugsound, der in keinem song fehlte. aber vielleicht gehör ich auch einfach nicht zu der generation, die das versteht und die das gern hat. für mich war’s der zeitpunkt mal einen happen essen zu gehen.
nachdem mich bis vor dem auftritt von the cat empire, noch keine band so richtig vom hocker gehaut hat, hoffte ich, dass nun besserung eintreten würde. und so war es dann auch. gleich der erste song schlug ein wie eine bombe, die australische band gab alles. besonders war, dass es nicht nur einen frontmann gab, sondern auch ein zweiter regelmäßig die stimmbänder beanspruchte. weiters beeindruckten mich die wunderbar, flüssig gespielten trompeten solos und auch diverse schlagzeugsolos gab es zu hören.
die musikalische bandbreite bewegte sich nicht nur im funk und jazz, sondern umfasste eine menge an musikstilen – sie waren an diesem abend quasi die rock’n’roller unter den jazz-musikern. aber das stand ihnen ausgezeichnet. so vielfältig die mannschaft auf der bühne war, so vielfältig war auch ihr set. zum dank wurde der applaus des publikums von song zu song stärker – toller auftritt!
von parov stelar wusste ich, dass die live-show gut werden würde. unzählige menschen haben mir bereits im vorfeld erzählt, dass es toll werden wird. und auch hier wurde ich keineswegs enttäuscht! mit einem tick noch mehr energie als the cat empire stürmte parov stelar samt live-band die bühne in wiesen. es war wie ein nicht-enden-wollendes feuerwerk, eine electroswing-party die selbst den größten hasser dieses musikgenres freundlich stimmte.
vor allem waren die visuals ein wahrer augenschmaus, vielleicht war es schon allein deswegen wert, dem auftritt beizuwohnen. aber auch hier gab es drum-solos, trompetensolos und eine sängerin, die sehr knapp angezogen war. alles in allem, ein fest für die sinne, eine party für jung und alt – da kann man nur seinen hut ziehen.