zum allerersten mal reiste ich mit dem zug nach wiesen, statt mit dem auto. und ich muss sagen: eigentlich gar keine so blöde idee. zwar war der fussmarsch vom bahnhof zu gelände auch nicht so toll, aber auch wenn man mit dem auto irgendwo parkt, muss man ein stückchen gehen – da kommt man einfach nicht drumherum. wie auch immer, es ist auf alle fälle zumutbar.
überpünktlichst angekommen am ort des geschehens und dann ging es auch schon los. die erste band des abend war „systema solar“ – ein sehr seltsames aber unterhaltsames gespann. in glitzerroben hüpften sie auf der bühne herum und gaben ihre musik zum besten. diese war eine mischung aus sehr elektronischen beats und gleichzeitig sehr vielen rythmen und gesängen, die eher in die richtung reggea und ska gehen, als in die elektronik. wie auch immer, es war auf jeden fall interessant anzuhören und anzusehen, denn gesprungen wurde nahezu während dem gesamten auftritt!
die band irie revoltes ist in wiesen bereits dauergast. zuletzt am two days a week gesehen, war es keine große überraschung, dass sie auf der bühne einiges drauf hatten. mit kapuzenpullis und bandanas vermummt stürmten sie das bühnenparkett, hüpften und rotierten handtücher und shirts über ihren köpfen. unglaublich viel energie brachte die deutsche band mit und steckte das publikum auch gleich an. ihr sound war eine symbiose aus vielen verschiedenen stilen – reggae, ska und spuren von hip hop. richtig gut um sich auf manu chao einzustimmen!
die ersten klänge von manu chao und seiner band la ventura erklangen und ich war mächtig gespannt wie das konzert werden würde. erwartungen hatte ich keine, ich erhoffte mir nur schöne, sommerliche musik. und die kam dann auch – aber nicht im gemütlichen sinne, nein, manu chao drückte so aufs gas von der ersten sekunde an, dauertanzen war angesagt! und das publikum war restlos begeistert! zumindest die meisten. fast 2 1/2 stunden wurde durchgehend gespielt, die ausverkaufte ottakringer arena hatte keine zeit sich zu erholen und die menschenmasse wollte sich auch gar nicht ausruhen. manu chao sprach immer nur ganz kurz zu den anwesenden menschen, es schien als wolle er ja nicht die stimmung abflauen lassen.
permanent wurden die hände in die höhe gehoben und es wurde geklatscht und gejubelt. selten hab ich ein publikum so laut schreien hören, wie das in wiesen. stimmungsmäßig also eigentlich nicht zu toppen! schade war nur, dass diverse hits a la „bongo bong“ nur kurz angestimmt wurden und es auch keinen einzigen ruhigen song gab. whatever, das konzert war grandios, die reggae-dancehall musik fügte sich wunderbar in die idyllische wiesen-szenerie und ich kann es nur jedem empfehlen, sich einen gig von ihm anzusehen, vor allem wenn man bock auf party hat!