die zehnte ausgabe des popfests am und um den karlsplatz bescherte einmal mehr einen schönen querschnitt der österreichischen musikszene.

alle jahre wieder verschlägt es mich zumindest an einem abend zum popfest. diesmal hatte ich den freitag für mich auserkoren, die anderen tage nutzte ich zur erholung. schon gegen 16 uhr fand ich mich im wien museum ein um einem talk über das kuratieren des popfests zu lauschen, und später um bei der popfest-buchpräsentation dabei zu sein. zwischendurch begutachtete ich die ausstellung „takeover“, ehe meine wege mich gegen 19 uhr dann endlich rausführten um dem musikprogramm beizuwohnen.

mascha“ hieß die erste attraktion meines musikalischen abends. und eine attraktion war sie wirklich: ein langes, sehr mysteriöses intro sorgte dafür, dass alle blicke zur bühne wanderten, bis die besagte künstlerin vermummt das parkett stürmte. und dann gibt es schlag auf schlag: sie servierte uns einen cocktail aus verschiedenen musikstilen, sie hatte fast bei jedem song ein anderes outfit an, sie tanzte wild herum und schmetterte uns jede menge politischer botschaft ins gesicht. irgendwie fühlte sich ihr auftritt gar nicht wie ein richtiges konzert an, eher wie ein gesellschaftskritisches kabarett mit musikunterlegung. aber egal was auch immer es war: sie blieb in erinnerung.

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egal wo ich hinging, alle sprachen schon von „lou asril“ und titelten ihn schon vor seinem auftritt als das highlight des abends. auch ich war schon feuer und flamme und versuchte den besten platz zu ergattern um lou asril auf mich wirken lassen zu können. und als es dann los ging und der junge mann damit begann, ins mikrofon zu hauchen, war ich sehr ergriffen. souverän wippte er zu seiner musik, verzog keine miene und erfüllte somit das klischee des todernsten soul-sängers. seine erscheinung war eine klasse für sich, seine musik aber wollte sich nicht unbedingt mit dem attribut „besonders einprägend“ in meinem kopf manifestieren. irgendwie fehlte mir ein bisschen der groove, irgendwie war der sound zu wenig treibend. doch lou asril selbst, mit seinen jungen jahren und seinem selbstbewussten auftreten, ist es schon wert, ihn weiterhin auf seinem karriereweg zu verfolgen. die entwicklung hat ja gerade erst begonnen!

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ich spazierte ins wien museum, denn ganz versteckt im oberen stock war auch eine bühne beherbergt. „elis noa“ sollten dort als nächstes auftreten, und zugegeben, ich erwartete nichts. allein wegen dem engen raum konnte ich mir nicht vorstellen, dass die musik alle erreichen würde. doch ich hatte mich getäuscht. und zwar gewaltig. elis noa waren schon ab dem ersten ton mein persönliches highlight. die band ergab zusammen eine symbiose, die spürbar war. man konnte an jeder einzelnen person auf der bühne erkennen, dass der sound durch ihre knochen floss, dass ihr körperbewegungen nur eine verlängerung der musik waren. erfrischend anders, auffallend und angenehm schmiegte sich ihre musik in die gehörgänge der anwesenden. dass lautstarker applaus die folge war, ist selbsterklärend. ich war wirklich beeindruckt – elis noa waren überraschend grandios!

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als nächstes bewegte ich mich wieder zur seebühne. die fantastische „paenda“ trieb dort nämlich ihr unwesen und das musste ich natürlich miterleben. sie verkörperte den weiblichen popstar, den österreich (noch) nie hatte. wäre sie 20 jahre früher auf unseren bildschirmen gewesen, dann wäre sie wohl die bessere alternative zu britney spears und co gewesen. wie auch immer – nun war sie da, und animierte mit ihrer eingängigen musik und ihre ansteckenden dancemoves. ich war fasziniert wie sehr sich die junge dame von auftritt zu auftritt steigert, genoss ihre präsenz sehr und behielt ihre songs auch nach ihrem auftritt noch im gehör – nämlich als ohrwürmer. well done, paenda!

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zu guter letzt wollte ich noch in den prechtlsaal um „my ugly clementine“ zu sehen. doch die temperatur der sommernacht war zu angenehm, um diese mit der prechtlsaal-sauna tauschen zu wollen. also blieb ich mit freunden noch ewig lang auf einer wiese auf dem karlsplatz sitzen und beendete somit meine popfest-audienz. bleibt nur noch eines zu sagen: es war mal wieder eine wunderbare abendgestaltung – ich freu mich bereits jetzt auf die nächste ausgabe im nächsten sommer!

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