ein abend voller enthusiasmus, zarten stimmen und einem zusammengehörigkeitsgefühl ganz besonderer güte: „orla gartland“ und „dodie“ zelebrierten ihre pop-songs mit herzerwärmenden tiefgang in der wiener arena.

wir kommen gleich mal zur vorgeschichte: ich dachte niemals, dass dieses konzert in so kurzer zeit ausverkauft sein würde. aber dem war so, und ich hatte natürlich kein ticket. dank dem zeitalter der sozialen medien, konnte ich noch ein ticket auftreiben (danke patricia!) und fuhr dafür quer durch wien (was man nicht alles für konzerttickets tut!). jedenfalls war dann der tag endlich gekommen, und ich machte mich voller vorfreude schon sehr früh auf den weg in die arena.

ich war kaum vorbereitet darauf was mich erwarten würde. die schlange reichte bis raus auf die straße (weil viele nicht gewusst haben, dass es zwei eingänge gibt), und auch im inneren der arena war es schon gut voll. support-künstlerin „orla gartland“ war noch gar nicht auf der bühne, und die besten plätze waren bereits besetzt. ich beschloss mir diesmal einen sitzplatz neben dem foh zu genehmigen, auf drängen hatte ich einfach keine lust an diesem abend. und dann kam irgendwann diese junge dame auf die bühne, und mir blieb die spucke weg. „orla gartland“ überzeugte mich beim ersten ton, und ich war so überrascht, so hin und weg, dass ich bereits nach dem ersten song wusste, dass diese konzertkarte jeden euro wert war. wow, wow, wow!

es herrschte extrem gute stimmung: das publikum sang mit, schenkte der künstlerin unfassbar lauten jubel und dann wurde auch noch im chor gartlands vorname gerufen. sie bedankte sich dafür, und meinte, dass es ihrem selbstbewusstsein sehr gut tun würde. orla gartland, eine bodenständige junge frau, mit den üblichen erwachsen-werden-struggles welche sie in ihren songs verarbeitet („maybe this is the soundtrack to your next panic attack?“), strahlte die freundlichkeit nur so aus. ich vermute, jeder wollte sie sofort zur besten freundin haben. aber neben ihrer ausstrahlung war es vor allem ihre extrem zarte stimme, die mir mein gehirn wegpustete. ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so eine feine stimme gehört hatte. das frühe ankommen hatte sich jedenfalls für orla gartland schon ausgezahlt, next big thing wenn ihr mich fragt!

orla

die wartezeit bis zum konzertbeginn von „dodie“ verging glücklicherweise rasend schnell, denn mein freund kam in der zwischenzeit an und leistete mir gesellschaft. irgendwann war es dann soweit: dodie kam gemeinsam mit ihrer band auf die bühne und das wunderschöne weitere setting kam zum vorschein: streicher_innen, schlagzeug hinter einer plexiglaswand und ein heller vorhang im hintergrund. als zweiten song durften wir „monster“ in empfang nehmen, und bereits da gab es kein halten mehr. lautstark wurde mitgeträllert, mitgetanzt, und nach dem song gekreischt. ja, gekreischt. der lautstärkepegel war ungewöhnlich hoch, diesen enthusiasmus in den zuschauerstimmen hatte ich schon lange nicht mehr auf einem konzert wahrgenommen. aber irgendwie war das auch gut, diese freude bei den menschen so laut zu hören. gefühle müssen schließlich zelebriert werden, und das dodie-konzert war definitiv der beste ort dafür!

gefühle verpackte dodie größtenteils in ruhigere stücke. in schönes licht getaucht sang sie zum beispiel über „sick of losing soulmates“ oder übers „burned out“ sein. diese greifbaren themen ließen sie wie das nette mädchen von nebenan wirken, wie das mädchen, von dem man zu jeder uhrzeit hilfe erwarten kann. doch dodie weitete ihr spektrum noch aus – beim song „she“ wurde die bühne in regenbogenfarben getränkt. die bisexuelle sängerin sang im song über ihre unerwiderte liebe zu einem mädchen, das publikum schwenkte handylichter in die höhe, manche hatten sogar dinge davorgehalten, um die lichter farbig zu machen. das war ein schönes bild und ein wichtiges statement in der heutigen zeit.

die show nahm etwas fahrt auf, wurde ein bisschen schneller, dank einem song, der ein bisschen wie ein mumford-and-sons-cover klang (aber keines war natürlich). doch meistens waren es ruhige stücke, die dodie im repertoire hatte. abwechselnd spielte sie auf der gitarre und auf dem keyboard, manchmal episch von streichern begleitet, manchmal aber performte sie ganz allein unter einem lichtkegel. teilweise fand ich das ein bisschen schade, denn gerade auch schnellere stücke und ihr wildes tanzen, standen ihr ausgezeichnet. vielleicht war auch deswegen der allerletzte song mein größtes highlight der dodie-show: bei „in the middle“ hüpfte sie aufgeweckt herum, und mit ihr die ganze menschenmenge. sie trommelte, die schüttelte ihr haar, und ging dann mit dem publikum gemeinsam zu boden um danach wieder hochzuspringen um den refrain der letzten nummer nochmal lautstark zu singen.

dieser abend war eine bereicherung, ein sehr positives erlebnis, und eine erinnerung daran, jeden so leben zu lassen, wie er ist. dieser abend war voller schöner nummern, voller freude, voller gefühle. und dieser abend war einer, der mich endlich mal wieder so richtig umgehauen hat, und mir gezeigt hat, dass gute überraschungen immer wieder passieren. danke orla gartland, danke dodie!

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