eine mischung, die es in sich hatte: „kid simius“ zeigte kürzlich im werk, wie gut tanzbare elektromukke mit knarzender e-gitarre funktioniert. es war ein mehr als denkwürdiges ereignis!

ein abend, der wie so oft mit einem zwiespalt begann: mich hetzen und alles wahrnehmen, was ich mir vorgenommen hatte (ich wollte ursprünglich zu zwei konzerten), oder doch lieber zuhause bleiben und alles absagen oder vielleicht sogar einen kompromiss finden? ich entschied mich für letzteres, ruhte mich für eine knappe stunde aus um dann etwas später loszustarten und zwar ins renovierte werk, auf das ich sehr neugierig war. in der vergangenheit war mir diese location immer viel zu ranzig und viel zu weit weg, dieses mal aber war es „kid simius„, für den ich den unangenehmen weg, welcher über die „höhenangst-stiegen“ führte, auf mich nahm.

beim betreten des werks war ich gleich angenehm überrascht: es hatte was von einem hipster-wirtshaus. ich sprintete erst mal zu den neuen toiletten, die interessierten mich nämlich wirklich (die alte klo-lösung war nämlich, ähm, eine katastrophe). okay, scheinbar hatte sich wirklich einiges getan. ein nettes garderoben-„häuschen“ befand sich gleich neben dem eingang in den eigentlichen konzert-raum und auch da war ich überrascht, denn in meiner erinnerung war das sowas wie eine verwilderte grusel-garage, jetzt aber war das ein wirklich schön gestalteter gig-raum geworden, inklusive bitte-nicht-rauchen-schild. nichtraucher-räume sind das allerbeste!

kilnamana“ hieß der support-act, eine dreiköpfige elektro-band, die vor allem mit einem guten vokalisten punkteten. aber noch war das werk halbleer und die wenigen anwesenden eher verhalten. richtung stimmung kam nicht auf, aber was erwartet man denn um acht uhr abends? dass am ende jemand von der technik unabsichtlich durchsagte, dass die band zwar gut war aber das publikum sehr lahm, war einerseits witzig andererseits aber natürlich etwas peinlich.

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kaum zu glauben aber das werk füllte sich tatsächlich kurz bevor „kid simius“ auf die bühne stürmte. ich rechnete schon mit dem schlimmsten, aber wurde dann sofort eines besseren belehrt: mit „planet of the simius“ startete der spanier und wahl-berliner sein set und dieser track schlug ein wie eine bombe! von null auf hundert steigerte sich die stimmung. kid simius war natürlich maßgeblich dafür verantwortlich: er wirbelte seinen lockenkopf durch die luft, animierte mit wilden gesten das publikum und hüpfte so derartig energiereich vor seinem synthesizer herum, dass man davon nur gute laune bekommen konnte.

ich wusste eigentlich schon ab dem ersten ton, dass sich der ausflug ins werk gelohnt hatte, aber mit jedem weiteren song steigerte er mein behaglichkeitsgefühl um ein vielfaches. denn seinen tanzbaren elektro-sound ließ er nicht nur durchs köpfchen-drücken ausströmen, sondern beeindruckte auch mit gesang und seinem wahnsinnig guten gitarrenspiel. eine mischung, die mehr war als ein dj-gig, aber natürlich auch weniger als eine megafette band – sein set-up war genau in der mitte angesiedelt und konnte dadurch auf eine ganz eigene art und weise beeindrucken.

manchmal erinnerte mich kid simius an die guten alten justice, nur nicht so eingestaubt sondern mit einer frische, die ich lange nicht mehr bei einem künstler erlebt habe. die perfekte mischung aus einfach-mal-abtanzen und staunendem wow-was-für-derbe-gitarrenskills! manchmal entwickelte sich der sound in eine monotone richtung, aber nur um danach jede musikalische explosion viel mehr hervorzuheben. ich war immer mehr begeistert, auch von der feiernden menschenmenge. besonders witzig fand ich den schluss, als kid simius sich ins publikum gesellte um anschließend für sich selber zugabe-rufe anzuzetteln.

zu guter letzt wurde dann auch noch der song „flashback“ gemeinsam mit „kilnamana“ performt – ein glorreiches ende für diesen wahnsinnig guten auftritt von kid simius. ein abend, den ich definitiv nicht missen möchte und ein künstler, der mit sicherheit noch eine große karriere vor sich hat! chapeau!

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